Auch im 5. Teil unseres Spezials zur Entwicklung des VDSL-Breitbandnetzes in Deutschland, dreht sich abermals fast alles um den Kampf zwischen der Deutschen Telekom und den Mitbewerbern. Zankapfel Nummer 1 bleibt dabei weiterhin die Vectoring-Technik. Zudem stellen sich die Mitbewerber teils abermals gegen die Pläne der Telekom und werben stattdessen für den Glasfaserausbau. Vodafone hingegen erweitert sein Kabelnetz zusehends, Zeit dass die Telekom sich dem Modernisierungswettbewerb wieder verstärkt stellt! Im Folgenden haben wir die Entwicklung von 2016 bis 2017 in den wichtigsten Punkten dokumentiert.
Überraschend bringt der Beirat der Bundesnetzagentur wieder den Vectoring-Ausbau ins Spiel. Zwar stelle man sich nicht gegen die Pläne der Telekom, dennoch gebe es noch Klärungsbedarf was den Spielraum für Wettbewerber angehe. Der Brekoverband fährt dagegen ganz andere Geschütze auf und droht gar mit Verfassungsklage. Während die Telekom aber erstmal die Weichen für den großflächigen Ausbau für 100 MBit ebnet, verkündet Vodafone bereits 9 Mio. erschlossene Haushalte für sein Kabelnetz mit 200 MBit.
Aufgrund der im Januar losgetretenen Auseinandersetzungen zwischen Bundesnetzagentur, Telekom und Breko, hat erstere im April einen neuen Entscheidungsentwurf für die letzte Meile vorgestellt.
Auch der Branchenverband "Bulgas" schaltet sich nun in den Zwist um Vectoring ein. Abermals steht die VDSL-Strategie der Deutschen Telekom im Fokus der Kritik Telekomchef Niek van Damme wies die seit Monaten im Raum stehenden Remonopolisierungs-Vorwürfe entschieden zurück. Aus Kostengründen gehe man in der Fläche zunächst den Weg über Vectoring. Wenn mehr Glasfaser von den Kunden gewünscht würde, könne man die restliche Distanz auch schnell mit Fiber umrüsten.
Abermals verabschiedet die EU-Kommission einen Vectoring-Entwurf, welcher ebenfalls wieder Auflagen für die Telekom beinhaltet.
Vodafone konnte in den vergangenen Monaten die Verfügbarkeit im eigenen Kabelnetz weiter deutlich erhöhen. Im September verkündete der Konzern eine Reichweite von 5 Millionen Haushalten bei Flatrates mit 400 MBit. Zudem wurde endlich die finale Entscheidung der Bundesnetzagentur in Sachen Vectoring-Ausbau verkündet.
Ganz im Alleingang ist der Breitbandausbau auch für die Telekom nicht stemmbar. Zu Jahresbeginn informiert das Unternehmen über geplante Kooperationen mit der Konkurrenz. Branchenexperten sprachen gar von einem Paradigmenwechsel.
Dass man mit knapp 100 MBit bald kaum noch Highspeedfans ansprechen kann, hat man augenscheinlich nun auch in den Chefetagen der Deutschen Telekom erkannt. In wenigen Jahren sollen Datenraten von gut 250 MBit flächendeckend verfügbar sein. Helfen soll ab 2018 dabei unter anderem die Supervectoring Technologie.
Im Jahresbericht der Bundesnetzagentur wurde deutlich, dass bisher gerade einmal 6 Prozent der Anschlüsse mit Vectoring auf- bzw. umgerüstet worden.
Abermals macht sich der Bulgas Verband für nachhaltigen Glasfaserausbau stark und sprach sich gegen Brückentechniken wie Vectoring oder G.fast aus.
Im August konnten nun endlich die letzten regulatorischen Einzelheiten für den Vectoring-Ausbau geregelt werden, die noch bestanden. Insbesondere ging es um die Teilnehmeranschlussleitungen und deren Entgelte.
Diesen Monat konnte die Telekom einen Erfolg in Hinsicht auf den Ausbau mit VDSL-Vectoring vermelden. Demnach seien schon 3,5 Mio. Haushalte erschlossen - vor allem in den 50 größten Städten sei die Lage mittlerweile gut.
Die Bundesnetzagentur kündigt neue Preise für den Layer2 Bitstromzugang an. Unterdessen verkündet die Deutsche Telekom gleich mehrere Ausbauerfolge, wie hier, hier oder in dieser Meldung als Fazit für 2017.
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