IPTV - Fernsehen 2.0

Einführung zum Thema Internetfernsehen (IPTV)


IPTV Ratgeber

IPTV, das "Fernsehen aus dem Netz", verspricht Fernseherlebnisse in einer neuen Dimension. Am ehesten ist IPTV mit Kabel-TV vergleichbar. Mit dem Unterschied, dass IPTV einige Vorteile aufweist, welche klassische Übertragungswege, wie SAT, Kabel oder DVB-T2 nicht bieten. Doch dazu später mehr.

Beim „IP Fernsehen“ handelt sich um ein noch relativ neues Konzept der Fernsehübertragung. In Deutschland gibt es IPTV erst seit dem Jahr 2006. Das internetbasierte TV könnte auf längere Sicht gesehen, traditionellen TV-Übertragungswegen erheblich Konkurrenz machen. Ende 2024 nutzten hierzulande schon gut 4.5 Millionen Verbraucher IPTV als Empfangsweg - Tendenz steigend!

Was verbirgt sich hinter IPTV, was benötigt man u. welche Möglichkeiten gibt es?

Die Abkürzung IPTV steht für "Internet Protocol Television" und beschreibt die Verbreitung von digitalen Fernsehprogrammen mit Hilfe von Internettechnologien. Dafür wird das gängige Internet Protokoll, daher "IP", verwendet. Voraussetzung für die Nutzung, ist ein möglichst schneller Breitband-Anschluss per DSL, VDSL oder Glasfaser-Internet.

TV Receiver für IPTV von der Telekom

IPTV-Receiver von der Dt. Telekom

Um das TV-Signal über den Fernseher zu empfangen, wird beim echten IPTV eine Set-Top-Box benötigt, ähnlich dem Receiver bei einer Satelliten-TV-Anlage oder bei Kabel-TV. Für Streaming-TV hingegen (z.B. Waipu.tv), reicht eine App am Fernseher bzw. ein TV-Stick.

Ein elementarer Unterschied zu Streaming-basierten TV-Diensten, wie Zattoo oder Waipu ist zudem, dass die Datenübertragung über ein geschlossenes IP-Netzwerk realisiert wird. Deshalb spricht man auch von "secure IPTV". Dies ist nötig, um einen möglichst unterbrechungsfreien Datenstrom zu gewährleisten und den Empfang anbieterseitig auf die zahlenden Abonnenten begrenzen zu können.

Über das "offene" Internet wären häufige Bildaussetzer vorprogrammiert und die IPTV-Anbieter hätten es schwer die Nutzung abzurechnen. Hier findet sich eine weitere Parallele zum Kabel-TV. Denn für IPTV benötigen Sie einen speziellen IPTV-Anbieter (siehe unten), der den Service zur Verfügung stellt.

Vorteile von IPTV:

Die Vorteile sind mannigfaltig: IPTV bietet, im Gegensatz zu den anderen Übertragungswegen, einen Rückkanal. Genutzt werden kann dies z.B. für neue Entertainment und Service-Features. Interaktivität heißt das Stichwort. Denn mit dem Rückkanal kann jeder Zuschauer aktiv Informationen zum IPTV-Anbieter senden und nicht nur, wie früher, lediglich empfangen. Ebenso ist es möglich, Zusatzinformationen zu einzelnen Sendungen mit anzubieten, ähnlich wie bei HbbTV. Die Deutsche Telekom bietet bei „MagentaTV“ schon einige innovative Dienste, wie Restart. Dabei können schon angefangene TV-Sendungen nochmal von vorne gestartet werden. Prinzipiell sind unzählige weitere Funktionen denkbar und wahrscheinlich bereits in den Technik-Laboren in der Entwicklung.


Was kann IPTV mehr als andere Techniken?

Möglichkeiten von IPTV


Zeitversetzten Fernsehens (Timeshift-TV) und Video-on-Demand sind gerne genutzte Funktionen von IPTV. Bei Letzterem handelt es sich um eine Art "virtuelle Videothek". Sie bestimmen am Fernseher mit ihrer Fernbedienung, welcher Film (oder Serie, Dokus...) geschaut wird. Meist sind auch Drittanbieter-Streamingdienste zubauchbar. Bei Magenta-TV von der Dt. Telekom zum Beispiel DAZN, RTL+, WOW, Disney+ oder Netflix.

Mit IPTV lassen sich nunmehr auch hochauflösende Fernsehinhalte (HDTV / UltraHD) übertragen, was für Fans von gestochen scharfen Bildern ein ausschlaggebender Faktor sein könnte. Empfohlen wird für HD seitens der Telekom ein schneller VDSL-Anschluss, wobei prinzipiell auch ein DSL16-Anschluss ausreichend ist. Bei Vodafone begnügt man sich mit einer "ab 12 MBit"-Empfehlung. 1und1 hingegen verlangt explizit einen flotten VDSL-Zugang. Dann aber ist HD allerdings auch maximal mit einem einzigen TV-Gerät im Haushalt nutzbar.

Sollen mehrere TV-Geräte im Haushalt mit IPTV in HD versorgt werden, ist VDSL praktisch Pflicht. Dann gilt: Desto schneller, desto besser. Das nochmals schärfere UltraHD ist hingegen ohne VDSL garnicht nutzbar. Netflix z.B. verlangt netto für einen Stream wenigsten 25 MBit/s netto. Live-TV in UltraHD gibt es bei der Telekom gar erst ab 100 MBit/s.


Übersicht der Vorzüge:

  • interaktive Features
    (z.B. Restart-Funktion oder interaktive Programmzeitung)
  • zeitversetztes Fernsehen (Timeshift)
  • recht günstig im Vergleich zu Kabel (Aufpreis 10 - 15 €)
  • Video on Demand (TV auf Abruf)

  • Internet + Telefon + TV von einem Anbieter
  • Streamingdienste teils günstiger implementiert
    (z.B. Netflix bei "Magenta TV Stream")
  • hochauflösendes Fernsehen mit dutzenden HDTV-Sendern
  • teils schon Ultra-HD Inhalte (Sky, Netflix, Amazon, diverse Videos und Sender)
  • zahlreiche weitere, z. Z. noch unbekannte, Möglichkeiten sind vorstellbar und realisierbar


IPTV Verfügbarkeit in Deutschland

Breitbandausbau für IPTV
Grundvoraussetzung zur Nutzung von IPTV ist, wie schon erwähnt, eine schnelle Internet-Verbindung. Es sollte nach Möglichkeit DSL16000 oder besser VDSL verfügbar sein. Da sowohl die Deutsche Telekom, als auch Vodafone fieberhaft am Breitbandausbau arbeiten, stehen die Chancen für Interessenten sogar recht hoch.

Zu beachten ist, dass der DSL-Anschluss bei richtigem IPTV vom selben Anbieter kommen muss! Nur bei TV-Streamingdiensten (OTT), welche z.B. auch von der Telekom angeboten werden (Magenta TV per App), gilt dies nicht.

IPTV-Anbieter und Angebote

Derzeit gibt es vier IPTV-Angebote. Zum einen von der Deutschen Telekom (Magenta-TV), O2 (O2 TV), 1und1 (1und1 TV) und von Vodafone. Die bestehenden IPTV-Angebote unterscheiden sich im Umfang und Preis dennoch recht deutlich, dazu folgend mehr.


IPTV von Vodafone

Vodafone TV im Einsatz: Viele HD-Sender und problemloser Zugriff auf die Onlinevideothek


Die Kosten für IP-Fernsehen

Für die Nutzung von IPTV fallen, wie auch bei Kabel-TV, monatliche Gebühren an. Die Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter. Was viele nicht wissen: Mit IPTV lässt sich auch sparen! Denn wenn man den Internet- und Telefonanschluss heraus rechnet, kommt man meist deutlich günstiger im Vergleich zu Kabelfernsehen oder DVB-T. Bei der Deutschen Telekom kostet der TV-Anschluss umgerechnet gerade mal (ab) 10 € mehr zum Internetanschluss (Magenta-TV Smart).

1&1 offeriert IPTV zu den eigenen VDSL- und Glasfaser-Tarifen, also ab 50 MBit/s. Der Anschuss kostet hier rund 5 €. Hinzukommen aber noch Kosten für die TV-Box sowie HD-Sender, so dass das Komplettpaket sogar teurer wie bei der Telekom ist...

O2-Kunden können den TV-Zugang ab rund 7 € monatlich zubuchen. Wahlweise sogar mit Netflix vergünstigt im Paket.

Die Gebühr für einen digitalen Kabel-TV-Anschluss beträgt meist um die 15 - 20 Euro. Neben den Kosten für die reine Nutzung, fallen unter Umständen noch Einmalgebühren für die Set-Top-Boxe(n) und/oder Installation an. Es sei denn, Sie wollen die entsprechende Einrichtung der Geräte bei sich selbst vornehmen.

Unser Preis-Leistungstipp geht an Magenta-TV Smart von der Dt. Telekom

Ausblick:

Jede neue Technik muss sich erst etablieren, so auch IPTV. Die Technik ist nach gut 18 Jahren Praxis in Deutschland bereits auf einem guten Weg und bietet aber zahlreiche Optionen für zukünftige weitere Entwicklungen. Über den Erfolg entscheiden aber letztendlich die Verbraucher, welche überzeugende Angebote zu vernünftigen Preisen verlangen. Wenn die Anbieter dem nachkommen, ist langfristig auf dem IPTV-Markt ein Wachstum zu erwarten. So könnte sich die Empfangstechnik bald schon, vom jetzigen Nischenprodukt, zum weit verbreiteten Konkurrenzangebot von Kabel- und Satellitenfernsehen entwickeln.


Nachteile von IPTV

Die neuen Möglichkeiten, bringen für die Nutzer aber auch ein paar Nachteile mit sich. Diese spielen zwar heute praktisch noch keine Rolle, sollten aber von Politik und Anbietern in Zukunft beachtet werden. Es existieren Befürchtungen, der Rückkanal könnte in Zukunft missbraucht werden. Denn damit lassen sich theoretisch die Nutzeraktionen verfolgt und zu Marketingzwecken ausgewertet werden, wie es diverse TV-Hersteller schon länger praktizieren. An dieser Stelle sollte der Gesetzgeber für ausreichend Schutz der Verbraucher sorgen.

Zudem ist IPTV leider noch längst nicht überall verfügbar. Noch klaffen jedoch erhebliche Ausbaulücken beim Breitbandinternet mit den geforderten Datenübertragungsraten von gut 16 MBit/s. Siehe folgender Abschnitt.

Weiterführendes:

» IPTV - alle wichtigen Informationen, Provider, Tarife
» DSL Verfügbarkeit prüfen



Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Recherchen erstellt, verstehen sich aber ohne Gewähr auf Richtigkeit!
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