IPTV-Receiver von der Dt. Telekom
Die Vorteile sind mannigfaltig: IPTV bietet, im Gegensatz zu den anderen Übertragungswegen, einen Rückkanal. Genutzt werden kann dies z.B. für neue Entertainment und Service-Features. Interaktivität heißt das Stichwort. Denn mit dem Rückkanal kann jeder Zuschauer aktiv Informationen zum IPTV-Anbieter senden und nicht nur, wie früher, lediglich empfangen. Ebenso ist es möglich, Zusatzinformationen zu einzelnen Sendungen mit anzubieten, ähnlich wie bei HbbTV. Die Deutsche Telekom bietet bei „MagentaTV“ schon einige innovative Dienste, wie Restart. Dabei können schon angefangene TV-Sendungen nochmal von vorne gestartet werden. Prinzipiell sind unzählige weitere Funktionen denkbar und wahrscheinlich bereits in den Technik-Laboren in der Entwicklung.
Möglichkeiten von IPTV
Mit IPTV lassen sich nunmehr auch hochauflösende Fernsehinhalte (HDTV / UltraHD) übertragen, was für Fans von gestochen scharfen Bildern ein ausschlaggebender Faktor sein könnte. Empfohlen wird für HD seitens der Telekom ein schneller VDSL-Anschluss, wobei prinzipiell auch ein DSL16-Anschluss ausreichend ist. Bei Vodafone begnügt man sich mit einer "ab 12 MBit"-Empfehlung. 1und1 hingegen verlangt explizit einen flotten VDSL-Zugang. Dann aber ist HD allerdings auch maximal mit einem einzigen TV-Gerät im Haushalt nutzbar.
Sollen mehrere TV-Geräte im Haushalt mit IPTV in HD versorgt werden, ist VDSL praktisch Pflicht. Dann gilt: Desto schneller, desto besser. Das nochmals schärfere UltraHD ist hingegen ohne VDSL garnicht nutzbar. Netflix z.B. verlangt netto für einen Stream wenigsten 25 MBit/s netto. Live-TV in UltraHD gibt es bei der Telekom gar erst ab 100 MBit/s.
Derzeit gibt es vier IPTV-Angebote. Zum einen von der Deutschen Telekom (Magenta-TV), O2 (O2 TV), 1und1 (1und1 TV) und von Vodafone. Die bestehenden IPTV-Angebote unterscheiden sich im Umfang und Preis dennoch recht deutlich, dazu folgend mehr.
Vodafone TV im Einsatz: Viele HD-Sender und problemloser Zugriff auf die Onlinevideothek
Für die Nutzung von IPTV fallen, wie auch bei Kabel-TV, monatliche Gebühren an. Die Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter. Was viele nicht wissen: Mit IPTV lässt sich auch sparen! Denn wenn man den Internet- und Telefonanschluss heraus rechnet, kommt man meist deutlich günstiger im Vergleich zu Kabelfernsehen oder DVB-T. Bei der Deutschen Telekom kostet der TV-Anschluss umgerechnet gerade mal (ab) 10 € mehr zum Internetanschluss (Magenta-TV Smart).
1&1 offeriert IPTV zu den eigenen VDSL- und Glasfaser-Tarifen, also ab 50 MBit/s. Der Anschuss kostet hier rund 5 €. Hinzukommen aber noch Kosten für die TV-Box sowie HD-Sender, so dass das Komplettpaket sogar teurer wie bei der Telekom ist...
O2-Kunden können den TV-Zugang ab rund 7 € monatlich zubuchen. Wahlweise sogar mit Netflix vergünstigt im Paket.
Die Gebühr für einen digitalen Kabel-TV-Anschluss beträgt meist um die 15 - 20 Euro. Neben den Kosten für die reine Nutzung, fallen unter Umständen noch Einmalgebühren für die Set-Top-Boxe(n) und/oder Installation an. Es sei denn, Sie wollen die entsprechende Einrichtung der Geräte bei sich selbst vornehmen.
Jede neue Technik muss sich erst etablieren, so auch IPTV. Die Technik ist nach gut 18 Jahren Praxis in Deutschland bereits auf einem guten Weg und bietet aber zahlreiche Optionen für zukünftige weitere Entwicklungen. Über den Erfolg entscheiden aber letztendlich die Verbraucher, welche überzeugende Angebote zu vernünftigen Preisen verlangen. Wenn die Anbieter dem nachkommen, ist langfristig auf dem IPTV-Markt ein Wachstum zu erwarten. So könnte sich die Empfangstechnik bald schon, vom jetzigen Nischenprodukt, zum weit verbreiteten Konkurrenzangebot von Kabel- und Satellitenfernsehen entwickeln.
Die neuen Möglichkeiten, bringen für die Nutzer aber auch ein paar Nachteile mit sich. Diese spielen zwar heute praktisch noch keine Rolle, sollten aber von Politik und Anbietern in Zukunft beachtet werden. Es existieren Befürchtungen, der Rückkanal könnte in Zukunft missbraucht werden. Denn damit lassen sich theoretisch die Nutzeraktionen verfolgt und zu Marketingzwecken ausgewertet werden, wie es diverse TV-Hersteller schon länger praktizieren. An dieser Stelle sollte der Gesetzgeber für ausreichend Schutz der Verbraucher sorgen.
Zudem ist IPTV leider noch längst nicht überall verfügbar. Noch klaffen jedoch erhebliche Ausbaulücken beim Breitbandinternet mit den geforderten Datenübertragungsraten von gut 16 MBit/s. Siehe folgender Abschnitt.