Um die Frage zu beantworten, muss man etwas weiter ausholen. Im Sprachgebrauch ist fast immer schlicht und einfach von „DSL“ die Rede, wenn man Zugänge zum Internet meint. Dabei gibt es bei der DSL-Technologie etliche verschiedene Standards. Das „normale“ ADSL (kurz DSL) wird mit der ITU-Norm G.992.1 genau definiert. Es leistet ungefähr bis zu 10 MBit/s. Allgemein ist DSL ein Verfahren, wobei die alte Kupfer-Telefonleitung zur Übertragung von Daten genutzt wird. Dabei entstehen Aufgrund der physikalischen Effekte jedoch Leistungseinbußen mit jedem Kabelmeter.
Hinter dem Begriff DSL2 verbirgt sich also nichts anderes, als eine Abkürzung für ADSL2(+). Im Sprachgebrauch wird, wie angedeutet, jedoch selten so genau differenziert. Weitere Details zu den technischen Grundlagen von DSL und dem neueren VDSL finden Sie hier in unserem Technik-Spezial zu (V)DSL.
Mit Multi-Entertainment-Angeboten, wie dem Fernsehen via Internet (IPTV) und Streaming (z.B. Netflix), eröffneten sich immer neuere Nutzungsmöglichkeiten des Internets. Allen gemein ist, dass sie nach leistungsfähigen Anschlüssen verlangen. Die Deutsche Telekom, 1und1 und Vodafone bieten mit schnellen Internetanschlüssen IPTV an und eröffnen eine neue Dimension des Fernsehens. Internetanschluss, Telefonie und TV können, dank Breitband (V)DSL, über einen Anbieter und eine Rechnung bezogen werden. Ähnlich wie bei den Kabelanbietern. Derartige dreiteilige Komplettpakete bezeichnet man gemeinhin auch als „Tripleplay“.
Moderne Breitbandstandards garantieren zudem eine höhere Qualität der Verbindung (QoS [Quality of Service]). Mehrere Haushaltsmitglieder können gleichzeitig telefonieren und im Internet surfen, ohne das Einbußen in der Qualität zu erwarten sind. Internetzugänge mit weniger als 25 MBit/s bieten hier oft zu wenig "Puffer", so dass es bei gleichzeitiger Nutzung zu Störungen bzw. Wartezeiten bei allen Nutzern im Haushalt kommen kann.
Leider ist die Verfügbarkeit von DSL2 bzw. DSL2+ noch schlechter als die von DSL. Dennoch können laut Deutscher Telekom schon der überwiegende Teil aller Haushalte die schnellen Anschlüsse nutzen. Mehr zur Verfügbarkeit samt Test hier.
Nein, und das aus mehreren Gründen! Bis ungefähr 2013 galten DSL-Anschlüsse mit 16 MBit/s als Standard und durchaus hinreichend. Mittlerweile verlangt der technische Fortschritt nach mehr. Seit zirka 2018 zeichnet sich ab, dass auch die Performance von DSL2 längst nicht mehr für alles ausreicht. Streaming in Ultra-HD verlangt stabil 15-25 MBit/s (je nach Dienst). Mehrere Gigabyte in die Cloud sichern oder Spiele mit über 100 GB laden (zum Vergleich, eine beschreibbare DVD fasst ca. 4,7 Gigabyte). All dies ist mit der betagten ADSL-Technik kaum noch zu machen. Die Ansprüche wachsen also mit den Anwendungen und daher werden immer häufiger Internetzugänge mit Datenraten von deutlich über 100 MBit nachgefragt. Hier kommen dann VDSL, Kabel-Internet oder gar Glasfaser ins Spiel!
VDSL-Internetzugänge versprechen in immer mehr Regionen schon Downloadraten von bis zu 250 MBit/s. Und die großen Kabelanbieter bieten sogar Highspeed-Internet mit über 1000 MBit/s für viele Millionen Haushalte. Darüber hinaus kommen noch schnellere und modernere Internetzugänge per Glasfaser (FTTH) auf den Markt. Mit den technischen Möglichkeiten, wachsen der Erfahrung nach auch die Ansprüche und die Angebote im Internet. Wir raten daher dringend heute bereits auf 50 MBit/s oder mehr zu setzen! Wenn keine Verfügbarkeit gegeben ist, gibt es übrigens auch eine Reihe von VDSL-Alternativen.