Vergleich Glasfaser vs. Telefonkabel
Der Breitbandausbau ausschließlich auf Glasfaserbasis ist sehr teuer. Pro Kilometer fallen mindestens 30.000 bis 50.000 Euro an. Die Kupferleitungen für DSL oder VDSL sind dagegen allgemein in Form des Telefon-Festnetzes schon vorhanden. Kein Wunder also, das Mischformen, wie FTTC (VDSL) oder FTTB noch immer dominieren.
Aber es finden sich, neben der Deutschen Telekom (Telekom-Glasfaser-Tarife), auch kleinere Unternehmen, welche den Ausbau auch regional vorantreiben. Besonders die regionalen Energieversorger treten hier oft als Investoren auf.
Bundesweit federführend beim FTTH-Ausbau, ist seit 2011 die Telekom. Zunächst wurde der Ausbau mit Glasfaserinternet nur für 10 Städte geplant. Wenig später folgten Ankündigungen für rund 10 weitere. Ende 2014 erstreckte sich die Verfügbarkeit der Fiber-Tarife auf 25 Städte, während die Ausbauarbeiten in rund ein Dutzend weitern Regionen fortgesetzt wurde. Seit 2017 wird wieder verstärkt Glasfaser ausgebaut, zudem starteten die Bonner erste Tarife mit 1000 MBit.
Mittlerweile (2024) verfügt jede größere Stadt zumindest im Ansatz über sein FTTH-Netz. Bis 2030 will die Telekom fast alle Haushalte in Deutschland derart erreichen. Interessenten finden hier weitere Details zur Glasfaser Verfügbarkeit samt Karte. Die Karte zeigt die wichtigsten Regionen und Städte in Deutschland, wo das Glasfasernetz aufgebaut wird bzw. schon teils verfügbar ist.
Übrigens: Auch die Kabelprovider, wie Vodafone, setzen im wachsenden Maße auf Fiber-Leitungen in Kombination mit Koaxialkabel und können heute so schon Flatrates mit teils 1000 MBit bieten.
Das weitreichendste Angebot hat die Deutsche Telekom in Arbeit. In einigen Ausbauregionen können zudem im Vorfeld Vorbestellungen aufgegeben werden. Hausbesitzer sollten in diesen Gebieten rechtzeitig einen Antrag stellen, damit der Ausbau kostenlos erfolgt. Danach erhebt die Telekom unter Umständen Gebühren.
Wie schon erwähnt, sind die Fiber-Tarife schon in vielen Städten und Gemeinden verfügbar! Wo genau, verrät hier dei Ausbaukarte des Unternehmens. Das günstigste Einstiegspaket heißt übrigens ganz einfach „Glasfaser 150“. Eine Doppelflat für Internet und Telefon mit 150 MBit/s für 44.95 € monatlich. Optional mit passendem TV-Anschluss („Magenta TV“) über per IPTV.
Wie auch bei VDSL, ist für Glasfaserinternet spezielle Hardware nötig. Insbesondere dann, wenn die optische Wandlung direkt beim Endgerät des Teilnehmers erfolgt (FTTL). Die Telekom stellt daher extra für die Glasfaser-Tarife ein Glasfasermodem zu Verfügung (Glasfasermodem 2), welches mit einem leistungsstarken Router kombiniert werden kann. Etwa der Speedbox Smart 4 oder der FritzBox 7590ax.
Mit „Lichtgeschwindigkeit ins Internet". Mit der Metapher werben die Anbieter für Glasfaser-Internetzugänge gerne. Tatsächlich entfalten die Anschlüsse eine brachiale Leistung. Zwischen 100 und 2000 MBit/s Downloadrate und 50 bis 500 MBit Uploadspeed, steht bei Verfügbarkeit heute schon bereit. Damit laden Dateien und Filme bis zu 125 so schnell, wie mit dem besten DSL-Anschluss. Das Senden von Bildern beispielsweise beschleunigt sich sogar bis zum Faktor 500.
Prädestiniert sind die Fiber-Tarife für extrem anspruchsvolle Applikationen. Also etwa Fernsehen via Internet (IPTV) oder Streaming in ultrahochauflösendem 4K (UltraHD). Aber auch glasklare HD-Telefonie, Videokonferenzen und Onlinegaming sind in einer neuen Qualitäts-Dimension möglich. Wohlgemerkt gleichzeitig von mehreren Personen im Haushalt! Das schafft teils noch nicht einmal VDSL!
Um den kleinen aber feinen Unterschied zwischen „reinem“ Glasfaser-Internet und VDSL zu verstehen, muss man sich kurz vor Augen halten, wie VDSL und DSL funktionieren. Für schnelles Internet wurde zur Jahrtausendwende zunächst die DSL-Technik in Deutschland populär. Diese nutzt das bestehende Telefon-Festnetz als Leitungsmedium. Statt wenige Kbit/s, mit damals üblichen ISDN- oder DFÜ-Anschlüssen, konnten plötzlich mehrere 1000 Kbit/s übertragen werden. VDSL, welches seit 2006 angeboten wird, nutzt etliche technische Verbesserungen, um über dieselben Leitungen noch höhere Datenraten zu erreichen. Ein weiterer Unterschied zu DSL: Bei VDSL werden auf Netzebene Glasfaser- und Kupferkabel (Hybridnetz) zum Datentransport eingesetzt.
Aus Kostengründen aber nur bis zu einem Verteilerkasten. Von da ab, wird der Datentransfer über die letzten Meter zum Kunden per Kupferkabel und dem VDSL-Verfahren überbrückt. Dass das suboptimal ist, wird im vorherigen Absatz bereits erläutert.
Beim „reinen“ Glasfaserinternet müssten also alle Leitungen bis zum Modem des Kunden fiberoptisch sein. Das ist bislang eher die Ausnahme, wird aber in ersten Regionen schon ausgebaut bzw. angeboten. Siehe dazu den Abschnitt "Anbieter und Verfügbarkeit". Es gibt einige Abstufungen beim Glasfaserausbau, wie Sie im folgenden Absatz erfahren können.
Je nachdem, wie weit die Glasfaserkabel bis zum Kunden reichen, spricht man von verschiedenen Ausbaustufen. Abgekürzt mit FTTx – Fiber to the - also Glasfaser bis zu ...
VDSL kürzt man in der Fachsprache mit FTTC ab. Die Fiber-Kabel werden also bis „zum Bordstein“ verlegt. Etwas moderner ist die Formulierung FTTN - Fiber to the node. Gemeint sind die Verteilerkästen, welche auch die Signalumsetzung (optisch zu elektrisch) übernehmen. Von dort bis zur Wohnung des Kunden kommt die VDSL-Technik zum Einsatz.
Bei FTTB geht man einen Schritt weiter und verlegt die Glasfaser bis zum Haus. In alten Gebäuden, wäre es aber sehr aufwändig neue Leitungen zu verlegen. Daher findet hier die optische Wandlung (OPAL) beispielsweise im Keller statt. Die Telefonleitungen bis hoch in die Wohnung dienen als Übertragung für die letzten Meter. Für diesen kurzen Weg wird ebenfalls VDSL oder teils auch G.fast eingesetzt.
Ideal ist FTTH - also Glasfaser direkt bis zur Wohnung des Kunden. Auf einen Transport über Kupferleitungen kann hier vollkommen verzichtet werden. Genaugenommen, ist dann „VDSL“ aus dem Spiel. Man spricht dann präziser Weise von „Glasfaser-", „Fiber-“ oder „FTTH-Internet“.
Geht es nach der Deutschen Telekom, hat der Zug in Richtung „Gigabitgesellschaft“ bereits volle Fahrt aufgenommen. Der Begriff deutet schon an, dass mittelfristig die Breitbandnetze noch deutlich schneller werden sollen. Angepeilt werden Leistungen im Gigabitbereich für eine breite Kundenbasis.
Ein Gigabit je Sekunde, entspricht rund 1000 MBit/s - das ist mehr als 60-mal so schnell, wie der beste DSL-Zugang. Sogar mobil sind derartige Datenrate teils schon Realität. Mittels „LTE-Advanced“, einem verbesserten LTE-Standard, werden momentan für Verbraucher per Funk Geschwindigkeiten bis 500 MBit angeboten. 5G wartet dagegen sogar mit Gigabit-Geschwindigkeit auf.
Früher oder später werden derartige Anschlüsse gewiss zu unserem Alltag gehören, wie heute eben (V)DSL. Denn die Entwicklung neuartiger Applikationen geht stetig voran, so dass die weltweit generierten Transferdatenvolumen kontinuierlich steigen. Auch im Home-Entertainmentbereich. Da der Netzausbau mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauert, ist es heute schon nötig, den Grundstein dafür zu legen.