In den letzten Jahren hat die Vielfalt der Angebote stark zugenommen. Lange Zeit lag die Zahl der VDSL-Anbieter recht deutlich unter denen für DSL. Heute verhält es sich genau anders herum! Praktisch alle größeren Breitbandanbieter führen mittlerweile schnelle VDSL-Zugänge im Angebot, aber längst nicht mehr jeder bietet langsame DSL-Tarife mit 16 MBit/s oder weniger.
Im Zuge der fortschreitenden Marktkonsolidierung, ist aber die Vielfalt insgesamt recht überschaubar. Der positive Effekt für Verbraucher: Mehr Übersichtlichkeit und Transparenz. Im Folgenden haben wir für Sie eine Kurzübersicht aller Anbieter mit einigen wichtigen Eckdaten zusammengestellt.
Neben den oben genannten großen und bekannten Vertretern der Telekommunikationsbranche, gibt es noch einige weitere. Hier handelt es sich um vorwiegend regional agierende Unternehmen die VDSL-Zugänge anbieten. Zunächst sei M-net genannt. Das Unternehmen offeriert die schnellere DSL-Variante in weiten Teilen Bayerns auf Basis eigener Glasfasernetze. Netcologne ist ein weiterer Regionalprovider im Ruhrpott. Besonders in und um Bonn, Köln und Düsseldorf sind dessen VDSL und Glasfaseranschlüsse verfügbar. EWE hingegen agiert im Nordosten des Landes.
Alle drei Unternehmen bevorzugen beim Ausbau übrigens echte Glasfaseranbindung, so dass VDSL nur in noch nicht komplett mit Fiber erschlossenen Gebieten eingesetzt wird. Daher profitieren Kunden teils von noch weit höheren Datenraten! Folgend haben wir für Sie noch eine kleine Übersichtstabelle der wichtigsten Anbietereckdaten zusammengestellt.
VDSL-Anbieter | Download | Upload (MBit/s) | VDSL bis | FTTH (Glasfaser) |
---|---|---|---|
DeutscheTelekom | 250 | 40-50 MBit/s | Supervectoring | ja |
1und1 | 250 | 40 MBit/s | Supervectoring | ja |
Vodafone | 250 | 40 MBit/s | Supervectoring | ja |
O2 Telefonica | 250 | 40 MBit/s | Supervectoring | ja |
congstar | 100 | 40 MBit/s | VDSL2 | nein |
M-net | 250 | 40 MBit/s | Supervectoring | ja |
netcologne | 250 | 40 MBit/s | Supervectoring | ja |
EWE | 100 | 40 MBit/s | Vectoring | ja |
Hinweise: Die zweite Spalte zeigt an, wie doch die maximale Download- und Uploadrate beim genannten Anbieter ausfällt. Spalte 3 gibt an, ob VDSL-Tarife auf Vectoring- (100 MBit) bzw. Supervectoringbasis (250 MBit) bereitgestellt werden. In der letzten Spalte haben wir verzeichnet, ob der Anbieter auch echte Glasfaseranschlüsse bietet bzw. ausgebaut hat. Alle Glasfaser-Tarife sowie Anbieter können Sie übrigens hier vergleichen.
Einige Leser werden sich vielleicht schon gefragt haben, warum gibt es relativ wenige VDSL-Anbieter mit nennenswerter Verfügbarkeit? Immerhin agieren hierzulande über 50 Mobilfunkmarken. Die Antwort ist einfach, denn die nötige, finanzielle Grundlage, ein solches Netz zu betreiben und zu pflegen, weisen nur sehr wenige Unternehmen auf - etwa Vodafone oder die Deutsche Telekom.
Zwar können Leitungen von der Telekom angemietet werden, aber die möglichen Margen fallen im hartumkämpften Breitbandmarkt dann sehr gering aus. Weitere überregionale Kandidaten stehen unserer Ansicht nach daher aktuell nicht auf der „Warteliste“.
Oft werden wir gefragt, welche der genannten Unternehmen denn zu ihren Tarifen eine neue AVM Fritz!Box dazu bieten. Entweder kostenlos oder vergünstigt? Immerhin gehörten die Router hierzulande zu den beliebtesten überhaupt – nicht ohne Grund.
Leider hat die Qualität aber ihren Preis. Im Laden müssen für die aktuellen Top-Modelle gut 250-350 € eingeplant werden, was viele Interessenten abschreckt. Daher versuchen etliche Breitbandprovider Neukunden mit Sonderangeboten, wie einer kostenlosen oder vergünstigten FritzBox, zu locken. Doch gibt es aktuell solche Tarife und wenn ja, lohnt das wirklich? All das zeigt hier unser Ratgeber zu diesem Thema.
Hinter Vectoring steht im Wesentlichen eine Verbesserung des ursprünglichen VDSL-Standards. Durch mehrere technische Maßnahmen, kann die Datenrate im besten Fall auf 100 MBit verdoppelt werden. Federführend beim Vectoring-Ausbau ist wiederum die Deutsche Telekom. Da Vodafone und O2, wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, entsprechende Nutzungsvereinbarungen geschlossen haben, profitieren Nutzer aller Anbieter von den höheren Datenraten. Resale-Anbieter wie 1&1 oder O2 ja ohnehin. Seit 10Jahren bieten alle Provider Tarife per Vectoring, wenn auch noch nicht in sämtlichen Regionen Deutschlands.
Im August 2018 wurde mit dem Nachfolger „Supervectoring“ ein weiterer Quantensprung erreicht. Mit diesem Verfahren können die VDSL-Anbieter sogar Tarife mit bis zu 250 MBit/s vertreiben.
Der hiesige VDSL-Markt war bis 2009 leider nur durch einen Monopolisten besetzt - der Deutschen Telekom. Mit anderen Worten: Es gab nur einen Anbieter, über den interessierte Kunden VDSL beziehen konnten. Konkurrenten, wie 1und1, warteten lange auf ein "OK" der Telekom, um deren Leitungen nutzen zu können. Im Sommer 2009 war es schließlich soweit. Die Telekom lenkte ein und verkündete im März 2009 die Bereitschaft, zu einer Öffnung des Marktes. Der Druck von der EU-Kommission und der Bundesnetzagentur auf die Bundesregierung (welche die Telekom bis dahin deckte) wurde anscheinend zu groß.
Streitpunkte sind bis heute immer wieder die Gebühren für die Nutzung des Netzes. Wahrscheinlich ein maßgeblicher Aspekt für die Entscheidung Vodafones im Februar 2011, künftig kein VDSL mehr über Bitstream-Zugänge anzubieten und stattdessen in unternehmenseigene Netze zu investieren - Stichwort: Übernahme von Kabel Deutschland. Eine Entscheidung, welche die Düsseldorfer aber im Mai 2013 wieder revidierten und eine erneute Zusammenarbeit mit der Telekom vereinbarten. Diese gilt gleichsam für die VDSL-Vectoring-Anschlüsse. Auch seitens o2 gibt es entsprechende Vereinbarungen.