In den letzten Jahren hat die Vielfalt der Angebote stark zugenommen. Lange Zeit lag die Zahl der VDSL-Anbieter recht deutlich unter denen für DSL. Dieser Abstand ist, nicht zuletzt durch zahlreiche Übernahmen, mittlerweile deutlich geschrumpft. Praktisch alle größeren Breitbandanbieter führen heute schnelle VDSL-Zugänge im Angebot. Im Zuge der fortschreitenden Marktkonsolidierung, ist Vielfalt mittlerweile insgesamt recht überschaubar. Der positive Effekt für Verbraucher: Mehr Übersichtlichkeit und Transparenz. Im Folgenden haben wir für Sie eine Kurzübersicht aller Anbieter mit einigen wichtigen Eckdaten zusammengestellt.
Neben den oben genannten, großen und bekannten Vertretern der Telekommunikationsbranche, gibt es noch einige weitere, meist regional agierende Unternehmen, welche VDSL-Zugänge anbieten. Hier sei zunächst M-net genannt. Das Unternehmen offeriert die schnellere DSL-Variante in weiten Teilen Bayerns auf Basis eigener Glasfasernetze. Bei Netcologne handelt es sich ebenfalls um einen Regionalprovider im Ruhrpott.
Besonders in und um Bonn, Köln und Düsseldorf sind VDSL und Glasfaseranschlüsse verfügbar. EWE hingegen agiert im Nordosten des Landes. Alle drei Unternehmen bevorzugen beim Ausbau übrigens echtes Glasfaser, so dass VDSL nur in noch nicht komplett mit Fiber erschlossenen Gebieten eingesetzt wird. Daher profitieren Kunden hier teils von noch weit höheren Datenraten! Folgend haben wir für Sie noch eine kleine Übersichtstabelle der wichtigsten Anbietereckdaten zusammengestellt.
Anbieter | Down | Up MBit | VDSL bis | FTTH |
---|---|---|---|
Dt. Telekom | 250 | 40 MBit | Supervectoring | ja |
1und1 | 250 | 40 MBit | Supervectoring | ja |
Vodafone | 250 | 40 MBit | Supervectoring | nein |
O2 Telefonica | 250 | 40 MBit | Supervectoring | nein |
congstar | 100 | 40 MBit | VDSL2 | nein |
M-net | 100 | 40 MBit | Vectoring | ja |
netcologne | 250 | 40 MBit | Supervectoring | ja |
EWE | 100 | 40 MBit | Vectoring | ja |
Hinweise: Die zweite Spalte zeigt an, wie doch die maximale Download und Uploadrate beim genannten Anbieter ausfällt. Spalte 3 gibt an, ob VDSL-Tarife auf Vectoring bzw. Supervectoringbasis bereitgestellt werden. Ergänzend finden Sie in Spalte 4 die Angabe, ob und wann Supervectoring (bis 250) zur Verfügung gestellt wird.
Einige Leser werden sich vielleicht schon gefragt haben, warum gibt es relativ wenige VDSL-Anbieter mit nennenswerter Verfügbarkeit? Immerhin agieren hierzulande über 50 Mobilfunkmarken. Die Antwort ist einfach, denn die nötige finanzielle Grundlage ein solches zu betreiben und zu pflegen, weisen nur sehr wenige Unternehmen auf - etwa Vodafone oder die Deutsche Telekom. Zwar können Leitungen von der Telekom angemietet werden, die Margen fallen im hartumkämpften Breitbandmarkt aber dann sehr gering aus. Weitere überregionale Kandidaten stehen unserer Ansicht nach daher aktuell nicht auf der „Warteliste“.
Hinter Vectoring steht im Wesentlichen eine Verbesserung des ursprünglichen VDSL-Standards. Durch mehrere technische Maßnahmen, kann die Datenrate im besten Fall auf 100 MBit verdoppelt werden. Federführend beim Vectoring-Ausbau ist wiederum die Deutsche Telekom. Da Vodafone und O2, wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, entsprechende Nutzungsvereinbarungen geschlossen haben, profitieren Nutzer aller Anbieter von den höheren Datenraten. Resale-Anbieter, wie 1&1 oder O2 ja ohnehin. Seit 7 Jahren bieten alle Provider Tarife per Vectoring, wenn auch noch nicht in allen Regionen Deutschlands. Auch künftig erwarten wir für die Verbraucher keine Vor- oder Nachteile hinsichtlich der Anbieterwahl. Doch es kommt noch besser. Im August 2018 wurde mit dem Nachfolger „Supervectoring“ ein weiterer Quantensprung erreicht. Mit diesem Verfahren können die VDSL-Anbieter sogar Tarife mit bis zu 250 MBit/s vertreiben.
Der hiesige VDSL-Markt war bis 2009 leider nur durch einen Monopolisten besetzt - der Deutschen Telekom. Mit anderen Worten: Es gab nur einen Anbieter, über den interessierte Kunden VDSL beziehen konnten. Konkurrenten, wie 1und1, warteten lange auf ein "OK" der Telekom, um deren Leitungen nutzen zu können. Im Sommer 2009 war es schließlich soweit. Die Telekom lenkte ein und verkündete im März 2009 die Bereitschaft, zu einer Öffnung des Marktes. Der Druck von der EU-Kommission und der Bundesnetzagentur auf die Bundesregierung (welche die Telekom bis dahin deckte), wurde anscheinend zu groß.
Streitpunkte sind bis heute immer wieder die Gebühren für die Nutzung des Netzes. Wahrscheinlich ein Grund dafür war wohl die Entscheidung von Vodafone im Februar 2011, künftig kein VDSL mehr über Bitstream-Zugänge anzubieten und stattdessen in unternehmenseigene Netze zu investieren. Eine Entscheidung, welche die Düsseldorfer im Mai 2013 wieder revidierten und eine erneute Zusammenarbeit mit der Telekom vereinbarten. Diese gilt gleichsam für die VDSL-Vectoring-Anschlüsse. Auch seitens o2 gibt es entsprechende Vereinbarungen.
Es war ein Paukenschlag, als die Telekom Mitte 2013 ankündigte, ab 2016 auch bei VDSL eine Datendrosselung einführen zu wollen. Zwischenzeitlich ist der Konzern bekanntlich von seinem Vorhaben wieder abgerückt. Es gibt sie aber dennoch, auch bei VDSL-Anbietern! Gemeint ist die sogenannte Datendrosselung. Wer dem ausweichen möchte, sollte vorsorglich nach anderen Anbietern Ausschau halten. Welche das sind, erfahren Sie hier.