Vectoring Technik

Super-Vectoring bei VDSL: Anbieter, Tarife, Technik und Perspektiven


Nachdem die Vectoring-Technik erstmals vor 10 Jahren VDSL-Breitbandzugänge um das Doppelte leistungsfähiger machte, steht mit dem sogenannten „Supervectoring“ abermals eine Performancesteigerung an. Damit werden seit Sommer 2018 entsprechend umgerüstete Regionen mit Datenraten von bis zu 250 MBit/s versorgt. Federführend beim Ausbau ist vor allem die Deutsche Telekom. Wir zeigen folgend, was sich genau hinter Supervectoring verbirgt, wer das bietet und welche Hardware Interessenten benötigen.


Was ist VDSL-Supervectoring?

Beim herkömmlichen "VDSL" wurde ein 17 bis 30 MHz breites Frequenzband genutzt. Mit Supervectoring verbreitert sich die Basis abermals um 5 MHz auf 35 MHz. Daher lautet das entsprechende Profil auch auf „35b“. Daraus alleine resultiert aber natürlich noch keine Steigerung der Datenrate von über 100 Prozent auf 250-300 MBit. Diese wird einerseits per Bonding (Kanalbündelung) erreicht und durch modernere Verfahren zur Minimierung der Übersprecheffekte. Letzteres repräsentiert ja den Kern der Vectoringtechnik. Supervectoring ist übrigens eher ein Marketingbegriff. Verbreitete Bezeichnungen sind darüber hinaus noch „Vectoring+“, VDSL2-Vectoring“ und VDSL Annex Q (ITU-T G.993.2 Annex Q), was der offiziellen Nomenklatur entspricht.

ADSL bis Gfast im Frequenzspektrum

Anbieter & Kosten

Federführend beim Vectoring-Ausbau ist die Deutsche Telekom. Diese hat, nach einer kurzen Vorbestellphase, erstmals im August 2018 den Vertrieb entsprechender Tarife gestartet. Seither können Interessenten über das Paket "MagentaZuhause XL" mit bis zu 250 MBit per Supervectoring surfen. Reseller wie 1und1 und auch Vodafone folgten kurze Zeit später mit eigenen Angeboten. O2 ließ sich dagegen bis Anfang 2019 Zeit und bietet seither ebenfalls derartige Tarife.



passende Hardware gefragt

Aufgrund der technischen Änderungen welche Supervectoring mit sich bringt, sind leider ältere VDSL-Router nicht mehr kompatibel. Wer also auf die schnelleren Vectoring+ Angebote umsteigen möchte, benötigt wahrscheinlich auch neue Endgeräte. Wie gewohnt, werden diese für Neukunden vom Anbieter der Wahl gestellt. Teils gegen eine kleine Grundgebühr, teils gegen einmalige Entgelte. Dank Routerfreiheit kann man sich natürlich auch selbst nach einem passenden Router umsehen. Bisher gibt es aber nur sehr wenig Modelle, welche Supervectoring schon unterstützen. Als Beispiel sei hier die FritzBox 7590 ax genannt oder Smart 4 und Speedport Pro+ von der Telekom.

Datenrate DSL, VDSL und Vectoring im Vergleich

Wie stehte es um die Verbreitung?

Mittlerweile sehr gut. Nachdem 2018 Anfangs nur ganz wenige Haushalte angeschlossen waren, warenb es Anfang 2022 heute schon über 30 Millionen, also weit mehr als die Hälfte (70%) aller deutschen Haushalte. Tendenz weiter steigend. Folgend haben wir die Entwicklung bei den Supervectoring-Zugängen von 2018 bis 2024 dokumentiert.




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