Die nötige Hardware für VDSL besteht aus 2 - 3 Komponenten. Erste Voraussetzung ist natürlich ein VDSL-fähiges Endgerät in Form eines Modems oder Routers. Lange Zeit war auch noch ein Splitter nötig, welcher aber heute dank moderner IP-Anschlüsse nicht mehr benötigt wird. Einige Anbieter vertreiben über den (V)DSL-Internetzugang optional noch einen TV-Anschluss. Namentlich zu nennen sind hier Vodafone, 1und1 und die Deutsche Telekom. In manchen Fällen wird noch ein spezieller IPTV-Receiver eingesetzt.
Zu guter Letzt sollte Ihr PC, Laptop oder Tablet selbstverständlich fit für die hohen Datenraten von bis zu 250 MBit sein. Doch der Reihe nach ...
Router: Der Weg ins Internet führt für VDSL-Kunden über einen kompatiblen Router. Dieser beinhaltet intern ein VDSL-Modem und bietet darüber hinaus weitere wichtige bzw. nützliche Funktionen, etwa für die Etablierung eines LAN- oder WLAN-Netzwerkes zu Hause. In der Regel ist außerdem eine Telefonanlage implementiert. Die meisten Breitband-Tarifangebote enthalten heute schließlich eine Festnetz-Flatrate für bundesweit kostenlose Telefongespräche.
Da es hierzulande schon seit gut 2025 Jahren Internetanschlüsse auf VDSL-Basis gibt, haben Verbraucher mittlerweile die Wahl zwischen etlichen Modellen und Herstellern in allen Preisklassen. Im Fachhandel sind momentan in etwa zwei Dutzend unterschiedlicher VDSL-Router erhältlich. Interessenten finden hier eine Übersicht aller gängigen Modelle. Hinzu kommen in etwa 4-5 Whitelabel Varianten, welche die Telekommunikationsanbieter als Beigabe für Neukunden führen. Vodafone, Dt. Telekom und O2 vertreiben diese dann mit eigenem Logo und Namen, obwohl sie von einem anderen Hersteller produziert werden.
Beispiel für Whitelabel: 1&1 Homeserver Speed + alias FritzBox 7590
FritzBox 7590 | VDSL-Tarifvergleich.de
Tipp - mieten statt kaufen: Die meisten Anbieter, wie die Deutsche Telekom, 1und1, O2 oder Vodafone, bieten übrigens eine Art Finanzierungsmodell. Statt einer Zuzahlung oder dem Kauf, erhält der Kunde durch Miete das neueste Modell. Beim Preis von 3-10 Euro monatlich mag der ein oder andere vielleicht abgeschreckt sein. Doch gute Router kosten neu schnell 150-400 €. Rechnet man den monatlichen Mietpreis dagegen, kommt man oft deutlich besser weg. Dazu folgend ein kleines Rechenbeispiel am Exempel des Speedport Smart 4 von der Telekom.
Screenshot: Telekom Hardware zur Miete
Splitter: Wie auch beim klassischen DSL, benötigten VDSL-Kunden lange Zeit einen sogenannten Splitter. Dieser gehörte mit zum Hardwarepaket, welches man nach Bestellung vom Anbieter erhielt. Heute ist dies nicht mehr nötig, da praktisch alle Anschlüsse rein IP-basiert sind. Mehr Infos dazu hier.
Wer einen VDSL-Anschluss sein Eigen nennt, will dessen Leistung natürlich auch möglichst 1:1 an alle Internetgeräte im Haushalt weitergeben. Diese sollten daher mindestens den Standard IEEE 802.11ac (WIFI 5) beherrschen. Ansonsten bremst man sein Heimnetz richtig aus! WIFI 4 bietet nämlich maximal 300 MBit brutto! Die völlig veralteten Standards 802.11g oder a bieten sogar nur bis 54 MBit brutto (netto noch geringer).
Idealer Weise unterstützen der VDSL-Router (und alle anderen Endgeräte) also schon WIFI 6 (bis ca. 4800 MBit) alias IEEE 802.11ax oder WIFI 7 (802.11b). Letzterer leistet sogar bis ca. 46 GBit brutto (46.000 MBit). Allerdings: Die Nettodatenrate ist immer deutlich geringer. Vor allem da sich die Maximaldatenraten nur für mehrere parallele Streams ergeben. Pro Endgerät kann man bei WIFI 6 im Idealfall ungefähr mit 300-800 MBit/s rechnen.
Sicher fragt sich der ein oder andere wozu so schnelles WLAN? So bietet der VDSL-Anschluss selbst ja maximal 250 MBit/s. Doch auch die interne Kommunikation im Heimnetz wird ja enorm beschleunigt, wenn z.B. ein NAS (zentraler Speicher) genutzt wird. Wer ohnehin einen neuen Router oder andere Geräte kauft, sollte daher gleich auf WIFI 6 oder 7 setzen, um für höhere Datenraten in Zukunft gewappnet zu sein. Stichwort Glasfaser-Internet.
Des Weiteren sollte der PC/Laptop selbst auch nicht unbedingt zu den Betagtesten gehören. Um die volle Übertragungsrate auszuschöpfen, muss auch der Computer mit der üppigen Datenflut zurechtkommen. Bereits 100 MBit pro Sekunde entsprechen immerhin 12,5 Megabyte pro Sekunde, welche im Extremfall durch die Leitung jagen. Richtig aufwändig ist auch das Abspielen bzw. Encodieren von (Ultra)HD-Filmen aus dem Internet. Hierfür sollte der Computer nicht älter als 5-10 Jahre sein (2015), sonst sind ruckelige Videos vorprogrammiert. Bei dieser Aufgabe sind besonders die CPU & Grafikkarte ordentlich gefordert.
In einigen älteren Rechnern stecken noch Netzwerkkarten (oder auf dem Mainboard), die maximal 10-100 MBit (brutto) leisten. Mit solch einem Flaschenhals nützt auch der schnellste Internetanschluss nichts. Stellen Sie sicher, dass jeder Rechner im Netzwerk mindestens über einen Gigabit-Port verfügt (1000 MBit). Wenn das Motherboard dies noch nicht hergibt, kann man im Fachhandel entsprechende Karten schon ab ca. 15 € nachrüsten. Computer die nicht älter als 10 Jahre sind, verfügen aber meist schon über einen Gigabit-Port.
Trotz das moderne WLAN-Standards immer schneller werden - die ideale Anbindung von Internet-Gadgets bleibt nach wie vor das gute alte LAN-Kabel. Denn WIFI ist immer fehleranfällig, besonders wenn ein oder mehrere Wände zwischen Empfangsgerät und Router stehen. Auch in Sachen Leistung gibt es nichts Besseres!
LAN liefert konstant immer die gleiche Performance und ist allgemein schneller, sofern man auf die richtige Technik setzt. Falls realisierbar, sollte man also möglichst viele Geräte direkt über Kabel mit dem Router anbinden. Ideal sind vor allem immobile Geräte, wie PCs, Fernseher oder Spielkonsolen. Aber Vorsicht: Es gibt unterschiedliche Leistungsklassen - nicht jedes LAN-Kabel ist also "gleich schnell". In diesem Ratgeber zeigen wir, welcher CAT-Typ für VDSL-Nutzer ideal ist.
Fast jeder VDSL-Anbieter hat andere Hardware für Kunden der superschnellen Internetzugänge im Angebot. Teils handelt es sich um Markengeräte bekannter Hersteller (AVM, Netgear), auch wenn diese teils durch ein anderes Aussehen nicht direkt als solche erkennbar sind - sogenannte Whitelabel-Geräte. Das bedeutet allerdings nicht automatisch mindere Qualität. Bei 1&1, Vodafone oder O2 zum Beispiel, erhält der Kunde (optional) hochwertige AVM-Marken-Hardware in Form der Fritz!box. Manchmal gibt es hier kleine Unterschiede zu den regulären Modellen im Fachhandel. Etwa in Form weniger LAN-Anschlüsse. Erfahren Sie dazu mehr in unserem Spezial zur Hardware bei 1&1 und zur Hardware von der Telekom.
Wer sich einen allgemeinen Überblick über die aktuellen Geräte der einzelnen Provider machen möchte, dem sei ein Blick auf unser Router-Spezial nahegelegt. Dort erfahren Sie, welche Anbieter auf welche Marken und Geräte setzen und was für Vorteile bzw. Nachteile diese aufweisen.
AVM steht in Deutschland für Markenqualität, wenn es um Router geht. Daher suchen viele Verbraucher bei der Wahl eines neuen Internetzugangs bewusst nach solchen Angeboten, die möglichst kostenlos eine Fritz!Box mit dazu bieten oder zumindest stark vergünstigt. Doch gibt es solche Angebote überhaupt noch und wenn ja bei wem? » hier gehts zum Ratgeber
Nein, leider geht das nicht. Es handelt sich ja um grundverschiedene Techniken bzw. Standards. Während DSL z.B. nur ein Frequenzband bis zu 2,2 MHz ausschöpft, sind es bei VDSL bis zu 35 MHz. Nur Hardware, welche für VDSL spezifiziert wurde, kann daher eingesetzt werden. Man sollte sich übrigens nicht wundern, wenn auf der Verpackung „VDSL2“ steht. Im Grunde entspricht jeder heute verfügbare Anschluss streng genommen der VDSL2-Norm, nur wird dies in der Regel so nicht angegeben.