VDSL Alternativen

Alternativen für Highspeed Internet im Überblick


Was gibt es noch für Möglichkeiten für schnelles Internet?

Breitbandzugänge per VDSL bzw. Glasfaser-Internet sind sehr schnell und somit äußerst attraktiv für Verbraucher, die sich leistungsstarke Breitbandzugänge wünschen. Da die moderne Internettechnik bislang aber maßgeblich Ballungsräumen und Randregionen vorbehalten bleibt, stehen viele Verbraucher in dünn besiedelten Gebieten weiter außen vor.

In der breiten Fläche ist selbst VDSL mit über 50 MBit noch nicht verfügbar. Wir haben uns für Sie daher nach interessanten, schnellen Alternativen umgesehen. Diese bieten auch in ländlichen Regionen oft eine gute Verfügbarkeit und sind mindestens so schnell, wie VDSL.

Ausbau und Abdeckung der VDSL-Alternativen

Der Ausbau der Glasfasernetze, und somit auch die Grundlage für VDSL, ist sehr kostenintensiv. Kein Wunder also, dass die Breitbandtechnik fast nur dort angeboten wird, wo viele potenzielle Kunden leben. Im Fokus stehen daher Großstädte und Gemeinden mit sehr vielen Einwohnern (mehr zu Ausbau erfahren Sie übrigens hier). Zwar läuft der Ausbau im ländlichen Raum seitens der Deutschen Telekom seit 2017 wieder verstärkt an. Bis aber diese Anschlüsse oder gar echtes Glasfaserinternet für alle zur Verfügung stehen, wird es wohl noch einige Jahre dauern. Punktum!

Alternative Lösungsansetze beim Netzausbau sind daher insbesondere im dörflichen Raum willkommen. Doch welche Lösungen sind das und wo liegen die Vor- bzw. Nachteile begründet? Im Folgenden geben wir einen Überblick aller Alternativen.


Neue Standards für Breitband-Internet mit über 16 MBit/s

Bis vor ein paar Jahren war VDSL die einzige Technik, welche Download-Geschwindigkeiten jenseits der „DSL-Speed-Schallmauer“ ermöglichte. Bei 16 MBit/s war technisch bedingt Schluss! Es sei denn, man wohnte in einer der wenigen Metropolen, in denen VDSL ausgebaut wurde.

Doch heute gibt es mittlerweile 5 Alternativen! Zum einen Kabel-Internet, Mobilfunk (LTE/5G), Hybrid, SAT-DSL und reines Glasfaser-Internet. Darüber hinaus wird das sogenannte "VDSL-Vectoring" bzw. "Supervectoring" die Highspeed-Verfügbarkeit weiter vorantreiben.



1) Kabel-Internet: Die schnellste und zuverlässigste VDSL-Alternative

Kabel-Internet als 1. Alternative
Es waren die großen Kabelprovider, welche vor vielen Jahren erstmal Internetzugänge anboten, deren Leistung in vergleichbare Dimensionen wie VDSL vordrang. Sämtliche Kabel-Unternehmen haben früh das Potenzial erkannt, welches in den eigenen Kabelnetzen steckt. Zu schade nur für die TV-Übertragung!

So scheuen die Kabelanbieter keine Kosten und Mühen, um Schritt für Schritt die Kabelnetze zu modernisieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Mittlerweile lockend die Anbieter mit Internetzugängen, welche weit leistungsfähiger als VDSL-Flatrates sind. Das schnellste bieten Downloadraten von bis zu 1000 MBit/s. Einige experimentieren sogar bereits mit Geschwindigkeiten von 10.000 MBit/s (10 GBit). Zum Vergleich: Der schnellste VDSL-Zugang bei der Deutschen Telekom leistet aktuell 250 MBit/s. Auch die Preise sind im Vergleich sehr moderat und im direkten Vergleich nicht selten sogar günstiger als VDSL. Wer mehr über Kabel-Internet als Alternative wissen möchte, findet hier weitere Details.

Kabelanbieter:
» zu Vodafone Kabel (bundesweit)
» zu PYUR (vereinzelt bundesweit)

2) LTE und 5G als Alternative zu VDSL auf dem Land und für unterwegs

LTE als 2. Alternative
Hinter der Abkürzung LTE verbirgt sich ein vor 14 Jahren eingeführter Mobilfunk-Standard der 4. Generation (daher auch 4G), welcher heute im Jahr 2024 Spitzen-geschwindigkeiten von 50-500 MBit/s verspricht. Vorausgesetzt, man nutzt die passende Hardware.

Noch schneller geht es sogar mit dem neusten Funkstandard 5G ins Netz- Hier können sogar Datenraten auf Glasfaserniveau erreicht werden. Noch rangiert die Verfügbarkeit aber etwas unter der von LTE.

Das bietet vor allem auf dem platten Land einen adäquaten Ersatz für kabelgebundene Breitband-Flatrates. Hier nimmt die Technik schon seit längerem die Rolle einer stationären, funkbasierten Alternative ein. Dabei zählt primär der Zugang zum Netz, als brachialer Downloadspeed. Dennoch gelten in der Praxis 50-300 MBit bei solchen Heimanschlüssen als durchaus realistisch. Das beliebteste Angebot heißt Gigacube und kommt von Vodafone. » mehr zu LTE Highspeed-Internet

LTE/4G für Zuhause

Aber: Auch wenn 4G heute fast bundesweit verfügbar ist und somit als ideale Alternativer erscheint, bleibt eine entscheidende Hürde bestehen. Es gibt bisher nur wenige LTE-basierte Internetzugänge mit unbegrenzter Flatrate, also ohne Datenlimit. Denn die meisten Tarife werden nach Verbrauch eines bestimmten Datenkontingents stark gedrosselt, ähnlich wie man es von Smartphone-Tarifen kennt. Eine Ausnahme dieser Ausnahmen bilden übrigens die Hybrid-Angebote. Siehe folgend...

3) Hybrid Internet: (V)DSL & Mobilfunk im Mix

Das der Glasfaser- und VDSL-Ausbau in der Fläche noch Jahre dauern wird, war wohl auch der Dt. Telekom früh bewusst. Von daher sind Zwischenlösungen gefragt, um zeitgemäße Datenübertragungsraten möglichst allen Interessenten anbieten zu können. Als Lösung wurde das 2014 Hybrid-Konzept erdacht. Dabei wird „einfach“ DSL mit schnellem 4G oder 5G kombiniert. DSL übernimmt dabei praktisch den überwiegenden Teil der Alltagsaufgaben, wo nicht viel Bandbreite benötig wird (Mails, surfen etc.). LTE bzw. 5G springen dann ein, wenn viel Leistung gefragt ist, etwas bei großen Up- oder Downloads oder beim Videostreaming. Die MagentaZuhause-Tarife der Telekom mit Hybrid bieten unlimitiertes Highspeed-Internet für alle, wo sonst nur quälend langsames DSL verfügbar ist. Verfügbarkeitscheck und mehr Infos zu Hybrid gibt’s hier auf www.telekom.de/hybrid.

Turbo Internet per Hybrid

4) reines Glasfaser Internet (FTTH)

So modern und schnell VDSL auch ist. Auf die letzten Meter kommen bei dieser Technik immer noch Kupferkabel vom alten Festnetz zum Einsatz. Dieser Umstand dämpft die maximal mögliche Geschwindigkeit der Internetanschlüsse erheblich. Die Zukunft liegt daher primär in „reinen“ Glasfaser-Zugängen, bei denen Fiberkabel mindestens bis zum Haus (FTTB), besser noch in die Wohnung der Kunden (FTTH) führen. Dann sind Tarife mit deutlich über der 250 MBit-Marke möglich - Gigabit heißt dann das Zauberwort.

In etlichen Regionen Deutschlands klappt das schon oder der Ausbau ist im Gange. Ende 2020 verkündete man bei der Deutschen Telekom, man wolle künftig den Ausbau weiter intensivieren und 2030 allen Zugang zu Glasfaser anbieten. Die GF-Tarife der Telekom reichen bis zu 1000 MBit! Hier lässt sich direkt bei der Deutschen Telekom ein Verfügbarkeitscheck durchführen, zudem finden Sie hier bei uns im Glasfaser Internet Spezial mehr Infos zum Thema.


schnelle Alternativen zu VDSL


5) SAT-DSL als Notlösung

Die drei schon vorgestellten Möglichkeiten können am besten als VDSL-Ersatz herhalten. Die letzte Option - Internet via Satellit - stellt noch eine Ultima-Ratio-Option dar. "SAT-DSL", wie es auch genannt wird, bietet meist bis zu 50 MBit/s, in Ausnahmen auch etwas mehr. Lange eigneten sich Satellitenlösungen eher für Firmen und Selbstständige, da die Kosten recht happig waren.

SAT DSL Anlage installieren
Mittlerweile sind die Angebote aber weitestgehend auch für Privathaushalte erschwinglich. Dank bidirektionaler Technik, kann per Satellit der Down- UND Uplink realisiert werden. Ein separater Telefonanschluss ist somit nicht mehr nötig. Der Nachteil: Wie bei LTE, ist die Nutzung bei den meisten Anbietern nicht unlimitiert möglich oder die Zugänge in Stoßzeiten (abends) sehr überlastet. Durch die sogenannte "fair use policy", können Nutzer innerhalb eines Monats nicht unbegrenzt Daten senden und empfangen. Ab einem bestimmten Datenverbrauch wird die Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt. Einzig die Firma "SkyDSL" verweist bisher auf Angebote ohne diese Begrenzung.

Unser Fazit daher: Wer auf dem Land wohnt und weder auf Kabel, Glasfaser noch LTE/5G bzw. Hybrid zurückgreifen kann, findet hier ggf. eine Lösung, die praktisch überall in Deutschland möglich ist. Man sollte aber im Vergleich zu den anderen Alternativen etwas höhere Kosten einplanen, besonders bei der Erstinstallation aufgrund der teuren Hardware.

(Super-)Vectoring als Hoffnung?

Hinter dem Begriff des Vectorings verbirgt sich vereinfacht gesagt ein optimiertes VDSL-Verfahren, welches zwei elementare Vorteile verspricht. Zum einen steigt die mögliche Datenübertragungsrate von ehemals 50 auf 100 MBit. Mittels Supervectoring können seit Mitte 2018 sogar bis zu 250 MBit erzielt werden. Andererseits nimmt der Radius zu, ausgehend von einem DSLAM-Verteiler, welcher abgedeckt werden kann.

VDSL per Vectoring für mehr Datenrate

Von einem mit Vectoring modernisierten DSLAM, können also mehr Haushalte mit Datenraten über DSL-Niveau erschlossen werden. Bis zu einer Distanz von zirka 500 Metern, kann die volle Bandbreite beim Kunden erwartet werden. Schon seit 2013 wird die Technik deutschlandweit ausgebaut. Der Verkaufsstart von Vodafone, O2, 1und1 und der Telekom erfolgte im August 2014. Seiher können Interessenten in ersten Regionen VDSL-Anschlüsse mit bis zu 100 MBit buchen - seit Sommer 2018 sind per Supervectoring sogar bis zu 250 MBit möglich.

Allerdings argumentieren Kritiker, dass durch die Vectoringtechnik der Glasfaserausbau nur weiter verzögert wurde bzw. wird. Denn nur diese Technik ist voll zukunftsfähig, alles andere stellt wieder nur eine Brückentechnik dar. Immerhin konnten so Millionen neue Haushalte überhaupt erst Zugang zu schnellen Anschlüssen mit über 50 MBit erlangen...


Weiterführendes

» Welche VDSL-Anbieter gibt es?
» Wie schnell kann VDSL sein?
» Hat VDSL noch Zukunft?


Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Recherchen erstellt, verstehen sich aber ohne Gewähr auf Richtigkeit!
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