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VDSL 100 (Vectoring)
Einführung und Ratgeber zu VDSL-Anschlüssen mit 100 MBit
Viele Jahre markierten VDSL-Zugänge mit 50 MBit (VDSL50) die Leistungsobergrenze festnetzbasierter Breitbandtechniken in Deutschland. Wer noch schneller im Internet surfen wollte, dem blieb nur der Griff zu einem Kabel- oder Glasfaseranschluss, zumindest falls deren Verfügbarkeit gegeben ist. Letztere stehen allerding aktuell aber noch nicht mal für 25 Prozent der Haushalte bereit. Seit Sommer 2014 kommt daher eine Technik zum Einsatz, welche bestehende VDSL-Netze weiter ausreizen kann. Mittels des sogenannten „Vectoring“, ist VDSL mit 100 MBit endlich möglich. Erfahren Sie hier, wer diese Anschlüsse bietet und für wen sie geeignet sind.
Wie schnell ist VDSL100 in der Praxis?
Die Performance liegt natürlich weit über dem herkömmlicher DSL-Anschlüsse. Wer das Glück hat in einer Region zu wohnen, wo VDSL100 verfügbar ist, freut sich über 6-mal so schnelle Downstreamraten. Bei 100 MBit/s können umgerechnet 12,5 Megabyte pro Sekunde aus dem Internet geladen werden. Also rund 2,5 Musiktitel in der Sekunde! Der Inhalt einer kompletten DVD streamt dann in sagenhaften 6,3 Minuten auf Ihren Rechner. Die folgende Grafik zeigt noch einmal die Unterschiede in der Ladezeit für 1 Gigabyte (GB) Daten.
Vorteile auch beim Upload (Senden)
Noch größer ist der Leistungssprung im Fall der Sendeleistung (Uploadrate). Diese fällt beim Vectoring 40- bis 50-mal so hoch aus, wie beim schnellsten DSL-Anschluss. Statt nur 1 MBit (ADSL) sind ganz konkret 40 MBit/s erzielbar. Seit Anfang 2024 bieten die VDSL-Zugänge der Telekom mit 250 MBit oder mehr sogar eine Uploadrate von 50 MBit/s.
So können selbst große Dateimengen in kürzester Zeit in die Cloud geladen oder versendet werden. Das folgende Fallbeispiel zeigt, wie lange das Verschicken von 500 MB mit den jeweiligen Zugangsarten mindestens dauern würde.
Wer bietet VDSL 100?
Wie schon angedeutet, gibt es bereits seit 10 Jahren VDSL-Tarife auf Vectoring-Basis von praktisch allen namhaften Anbietern. Der Preis liegt zirka 5 € über dem von "normalen" VDSL mit 50 MBit. Die Angebote im Detail können Sie hier einsehen: » Vodafone » O2 Telefonica » Deutsche Telekom » 1&1 Internet AG
Hybrid als Turbo für VDSL100
Wer vor Ort nur maximal 100 MBit buchen kann, aber noch schneller surfen möchte, für den könnte die Hybrid-Option der Dt. Telekom interessant sein. Dabei wird zusätzlich zum VDSL-Anschluss 5G hinzugeschaltet. Die Funk-Komponente über LTE und 5G trägt dann extra nochmal bis 300 MBit bei, so dass theoretisch in der Spitze 400 MBit/s genutzt werden können. Mehrkosten fallen nur für die nötige Antenne und den Router (Miete) an. Mehr dazu hier.
Ist spezielle Hardware nötig?
Ja, denn wie bereits erwähnt, wird VDSL 100 über das Vectoring-Verfahren realisiert. Das Modem bzw. der Router beim Endkunden muss diesen Standard beherrschen. Mittlerweile trifft dies auf fast jedes Modell am Markt zu. Allerdings gibt es noch ältere Modelle, welchen nur das herkömmliche VDSL ohne Vectoringtechnik unterstützen. Wer also neues oder gebrauchtes Gerät kaufen möchte, sollte gleich darauf achten. Unter Fachleuten ist übrigens auch die ITU-Bezeichnung "G.993.5" geläufig.
Alle die erst noch den Anbieter oder Tarif wechseln möchten, brauchen sich darüber jedoch keine Gedanken machen. Neukunden werden vom VDSL-Provider der Wahl natürlich mit einem passenden Endgerät versorgt. Wer wissen möchte, welche Router heute schon für VDSL100 geeignet sind, findet hier eine entsprechende Liste.
Ausbaustatus
Vectoring, also die technische Basis für VDSL mit 100 MBit, wird von der Deutschen Telekom seit 2013 vorangetrieben. Diese 40 Städte gehörten zu den ersten, welche im Zuge des Netzausbaus für den neuen Standard vorbereitet wurden. Um Ihnen als Endkunden die modernere Variante bieten zu können, sind Änderungen am DSLAM bzw. dem Multifunktionsgehäuse (siehe Bild oben) nötig. Zudem gilt es diverse regulatorische Voraussetzungen auf Seiten der Netzbetreiber zu beachten. Daher verläuft die bundesweite Umstellung leider nicht über Nacht!
Der Vermarktungsstart an Endverbraucher, erfolgte bereits im August 2014. Seither können die superschnellen Anschlüsse bei Vodafone, 1&1, O2 oder der Telekom bestellt werden. Im März 2024 bezifferte die Telekom die Versorgung von VDSL100 auf mittlerweile 36 Millionen Haushalte, also gut 85 Prozent.
Zahl Haushalte mit Vectoring-Anschluss (VDSL100) von der Deutschen Telekom in Mio.
Ist VDSL 100 noch zeitgemäß?
Ja und nein! Bezogen auf die erzielbare Datenübertragungsrate, also 100 MBit/s, reicht der Anschluss heute noch für sämtliche Aufgaben uneingeschränkt aus. Selbst vier Fernseher ließen sich so im Haushalt gleichzeitig mit einem 4K-Film versorgen. Immer öfter werden aber echte Glasfaserzugänge ausgebaut, wo die fiberoptischen Zugänge bis zum Kunden reichen. Langfristig liegt hier die Zukunft. VDSL ist sozusagen eine Brückentechnik, die bis ca. 2030 nicht funktional sinnvoll ist...auch interessant:
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