Noch in diesem Jahr will Vodafone Deutschland im Festnetzmarkt seine Kapazitäten maßgeblich hochschrauben. Insbesondere die schnellen VDSL-Zugänge sollen künftig weiter forciert werden. Die Deutsche Telekom soll die notwendige VDSL-Infrastruktur liefern, die im Ausbau mit Vectoring bis zu 100 MBit/s leistet. Während die beiden Unternehmen sich einig sind, prüfen die Behörden noch die Kooperationsvereinbarung.
Internet über Vodafone endet bislang bei 50 MBit/s, mehr kann das Telekommunikationsunternehmen einfach nicht aus den Leitungen rausholen. Da kommt eine Verdopplung der Maximalgeschwindigkeit auf 100 MBit sehr gelegen. Möglich wird das dank der Nutzung des VDSL Vectoring im Netzes der Telekom. Die Aussichten sind ambitioniert und klingen verheißungsvoll: In den nächsten Jahren werden rund 24 Millionen Haushalte eine Anbindung an das mit Vectoring aufgerüstete Netz erfahren – so die Pläne. Das entspräche fast die Hälfte der dt. Haushalte. Doch Vodafone interessiert sich primär für die besonders lohnenswerten Kartenflecke. In Ballungsgebieten und Städten ist eine Verstärkung der Festnetz-Präsenz vorgesehen, inklusive vermehrter Vermarktung des eigenen IPTV-Angebotes „Vodafone TV“.
Von Layer 3 zu Layer 2 – Mehr Gestaltungsmöglichkeiten
Das Kontingentmodell ermöglicht Vodafone den paradox erscheinenden Angriff auf Telekom und Co. Gegen eine Art Mengenrabatt kauft Vodafone eine vordefinierte Anzahl an Anschlüssen ein. Besonderer Kniff ist diesmal ein „Layer 2 Bitstrom-Anschluss“, der ab 2016 genutzt werden kann. Bis dahin wird der alte „Layer 3 Bitstrom-Anschluss“ weitergeführt. Der Vorteil von Layer 2 ist die größere Nähe zum Endverbraucher, sodass Vodafone in der Lage ist, einen größeren Anteil an eigener Wertschöpfung einzubringen. Dadurch erweitert sich beispielsweise der Gestaltungsspielraum, wie er für IPTV benötigt wird. Layer 3 wird nun als Zwischenlösung ebenfalls ein Update für IPTV bekommen.
Angriff im Festnetzmarkt
Nach mehrmonatigen Verhandlungen liegt der Vertrag nun bei Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt. Vodafone ist zuversichtlich, noch in diesem Jahr in die aktive Phase übergehen zu können. Die Aufwertung der Festnetz-Säule des Unternehmens, schafft einen Ausgleich zu Mobilfunk und Datendiensten. Seit der Arcor-Übernahme in 2008, schraubt Vodafone an einem attraktiven Angebot, dass nun mit VDSL einen hochbreitbandigen Höhepunkt erklimmen soll. Jens Schulte-Bockum, CEO Vodafone Deutschland erklärt: „Die Kooperation mit der Telekom und die Nutzung der Vectoring-Technologie ermöglicht uns im Festnetzmarkt anzugreifen. Wir erschließen ein enormes Potential und Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere für unser eigenes IPTV-Angebot.“ Der Konsument wird sich über eine steigende Auswahl und einen nicht nachlassenden Konkurrenzkampf freuen können. Doch ein Manko bleibt: Zu Drossel und Volumen gab es keine Aussage.
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