Der amerikanische Finanzinvestor KKR will in das deutsche Glasfasernetz investieren. Besonders die ländlichen Regionen, welche von den meisten Netzbetreibern vernachlässigt werden, sollen dabei im Fokus stehen. Der Investor arbeitet dabei mit dem niederländischen Partner Reggeborgh zusammen. Bis zu 9 Millionen Haushalte könnten von der Investitionen am Ende profitieren.
KKR&Reggeborgh
Kohlberg Kravis Roberts & Co (KKR) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft. Die Investmentstrategie sieht vor sich für mehrere Jahre an Industriefirmen zu beteiligen, um diese profitabel zu machen und die Erträge für das investierte Fremdkapital nutzt. Nach Abschluss des Investment wird die Firma dann verkauft. Als Partner für den Glasfaserausbau hat sich KKR den niederländischen Investor Reggeborgh ins Boot geholt. Reggeborgh hat 2012 die „Deutsche Glasfaser“ gegründet und konnte seitdem 100.000 Haushalte und Firmen an das Netz anschließen. KKR gibt an, ca. 10-12 Jahre beteiligt zu bleiben.
Das Ziel von KKR
Über einen Infrastrukturfonds steigt der Investor bei der Deutschen Glasfaser (DG) mit einen Mehrheitsanteil ein. Die meisten Netzbetreiber sahen sich besonders in den ländlichen Regionen zu hohen Investitionen und zu geringen Erträgen gegenüber. Die Partnerschaft zwischen KKR und Reggeborgh stellt sich nun dieser Herausforderung. Über die nächsten Jahre hinweg sollen bis zu 450 Millionen Euro in das Glasfasernetz investiert werden. Die Deutsche Glasfaser bestätigte bereits jetzt mehr als gefüllte Auftragsbücher für dieses Vorhaben. Reggeborgh hat nach eigenen Angaben einen kostengünstigen Weg gefunden, um das Glasfasernetz auszubauen. Die benötigten Glasfaserkabel sollen dabei weniger tief ins Erdreich gegraben werden als bisher üblich. Ca. 1.000-1.500 Euro beträgt der Aufwand pro angeschlossenen Haushalt.
Breitbandziel rückt näher
Während trotz der hohen Anzahl an Ausbauprojekten immer noch viele weiße Flecken die Netz-Landkarte schmücken, so könnte das Investitionsvorhaben von KKR diesem Problem nun Abhilfe schaffen. Das Vorhaben dürfte damit auch von Seiten der Politik großen Zuspruch erhalten, um das gesteckte Breitbandziel von 50 MBit/s für alle Haushalte bis 2018 zu erreichen. Damit deckt sich die Zielstellung der Investoren auch mit den Zielen der digitalen Agenda von Seiten der Regierung.