VDSL-Anschlüsse von der Telekom sind ein begehrtes Gut. Auch wenn T-Mobile USA das gesamte Konzernergebnis in die tiefroten Zahlen treibt, trägt der Erfolg im deutschen Breitband zu einem positiven operativen Geschäft bei.
Der Breitbandausbau der Deutschen Telekom trägt Früchte. Gegenüber dem Vorjahr wurden 55 Prozent mehr VDSL-Anschlüsse unters Volk gebracht. Insgesammt nutzen demnach jetzt schon rund 800 Tsd. Kunden die Highspeed-Tarife bei der Telekom. Zusammen mit dem Wachstum durch den IPTV-Dienst Entertain auf 1,9 Mio. Abonnenten und den hinzugewonnenen Mobilfunk-Vertragskunden, setzt sich auch im dritten Quartal 2012 der positive Trend des Jahres fort. Ein Wermutstropfen ist hingegen die Wertminderung von T-Mobile USA. Durch eine nun fällige Abschreibung entsteht ein Minusbetrag von 7,4 Milliarden Euro in den Büchern.
Trotz leichter Rückgänge gute Entwicklung
Die deftige Verrechnung sollte nicht über die gesunde Entwicklung des Konzerns hinwegtäuschen. Die Altlast aus dem USA-Geschäft entstand bereits im letzten Jahr und wurde jetzt erst aus strategischen Gründen verrechnet. René Obermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, bittet um eine differenzierte Betrachtung der vorgelegten Zahlen: „Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist. Anders als viele Wettbewerber bieten wir Verlässlichkeit.“ Durch die um zehn Prozent reduzierten Verbindlichkeiten kann das Unternehmen günstig an Fremdkapital gelangen und auch in Zukunft flexibel agieren.
Der Cashflow konnte um 37,4 Prozent verbessert werden. In Deutschland wurden im dritten Quartal 5,7 Milliarden Euro umgesetzt. Das liegt 1,3 Prozent unter dem im Vorjahreszeitraum erreichten Wert. Europaweit drücken sowohl die wirtschaftliche Entwicklung, als auch regulatorische Eingriffe, den Umsatz um 5,7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Auch bei leichten Rückgängen bleibt die Deutsche Telekom global sehr gut aufgestellt, wobei Deutschland als verlässlicher Anker dient. Die erzielten Neukunden werden auch im, nach Prognose des BITKOM, schwachen nächsten Jahr, eine verlässliche Basis bilden.
Regulatorische Einflüsse auf Telekom-VDSL
Mit der wachsenden Bedeutung des Breitbandausbaus wird auch die Europäische Union (EU) aktiv. Aus Brüssel kommen daher die Eckpunkte für Investitionen in Glasfasernetze. Ziel ist eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Telekommunikationsunternehmen. So sollen Entgelte, die auf Kupferleitungen beruhen, über stabile Preise verfügen. IP-basierte Produkte werden in der Preisgestaltung flexibler gemacht und der Wettbewerb, durch einen diskriminierungsfreien Netzzugang, sichergestellt. Im Rahmen von regulatorischen Spielregeln wurde bereits im Sommer durch die Bundesnetzagentur das VDSL-Kontingentmodell der Telekom genehmigt. Die Telekom ist mit den unterschiedlichen gesetzlichen Einschränkungen nicht hundertprozentig zufrieden, weiss aber auch die dadurch etablierte Planungssicherheit letztendlich zu schätzen.
Weiterführendes
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