Deutschland und Finnland sollen bis Ende des Jahres mittels schnellem Breitband vernetzt werden. Genauer gesagt handelt es sich um eine direkt Verbindung von Rostock und Helsinki. Möglich macht es ein über 1.000 Kilometer langes Netzwerkkabel namens Sea Lion, das gerade durch ein spezielles Schiff entlang der Ostsee verlegt wird. Die Gesamtleistung des Glasfaser-Netzwerks beträgt stolze 15 Tbit/s.
Sea Lion verbindet Deutschland und Finnland
Das Verlegungsschiff, das auf den Namen lle de Brehat hört, hat ein riesiges Kabel im Frachtraum. Bestehend aus acht Paaren Glasfaserleitungen kommt das Kabel auf eine Länge von 1.170 Kilometer und wiegt 3.355 Tonnen. In den folgenden Wochen soll das riesige Konstrukt in der Ostsee verlegt werden. Das unter der See befindliche Netzwerk wird dann die erste direkte Datenverbindung von Deutschland nach Finnland. Ende des Jahres wird das Schiff in Rohstock erwartet, womit die Verlegung dann abgeschlossen ist.
Die Hintergründe des Mega-Glasfasers
Die finnische Firma Cinia Group hat diese Initiative sowohl als Entwickler wie auch als Konstrukteur eingeleitet. Das unterseeische Kabel soll von diesem Netzbetreiber im Open-Access-Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wird das Projekt 100 Millionen Euro verschlingen, für Cinia Group dürfte sich das Vorhaben allerdings innerhalb der nächsten 10 Jahre auszahlen. Das Seekabel soll in diesem Zeitraum durch Datenzentrumsinvestitionen zwei bis drei Milliarden Euro einbringen. Zudem würde die Netzwerkstrecke das finnische digitale Ökosystem voranbringen.
Sea Lion ab Frühjahr 2016 betriebsbereit
Das Unterwasser-Netzwerk soll schon in wenigen Monaten an den Start gehen. Dabei hat der Hoster Hetzner Online bereits seine Beteiligung verkündet. Der Konzern möchte demnächst Teile des Glasfaserkabels für eine sichere Anbindung mit hoher Bandbreite seiner Rechenzentren an die skandinavischen Länder verwenden. Hetzner gab auch an, über welche Rohleistung Sea Lion verfügt. Die Gesamtübertragungsleistung würde bei 15 Tbit/s liegen. Ein weiterer Vorteil ist die optimierte Latenz des kolossalen Kabels. Das neue System soll sowohl Anwendungen für die Rechenzentren als auch für die Cloud zugute kommen.
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