Die monatelangen Verhandlungen zwischen Telekom und ihren Wettbewerbern, über den VDSL-Ausbau, scheinen gescheitert zu sein. Stattdessen möchte die Telekom nun Entgelte für die Nutzung ihrer Infrastruktur verlangen.
Verhandlungen erfolglos
Erst vor kurzem wurden zwar Verträge für ein VDSL-Vorleistungsangebot mit Vodafone und 1&1 unterschrieben. Mit den anderen Wettbewerbern scheint aber so schnell keine Einigung in Sicht zu sein. Niek Jan van Damme, Vorstand Deutschland der Deutschen Telekom bekräftigte, dass für die Telekom Verhandlungslösungen im Markt die beste Lösung sind. Dementsprechend machte man den Wettbewerbern auch konkrete Angebote. Die Preisvorstellungen gingen aber wohl zu weit auseinander.
Telekom beantragt Entgeltzulassung
Deshalb möchte die Telekom nun bei der Bundesnetzagentur beantragen, dass sie für die Nutzung ihrer Kabelkanäle, ihrer unbeschalteten Glasfaserstrecken und den Zugang zu Multifunktionsgehäusen, Entgelte errichten darf, wobei beim Zugang an den Multifunktionsgehäusen neben den eigenen Verteilern, Verteilerkästen für die anderen Anbieter gebaut werden sollen. Damit möchte man laut eigenen Aussagen den Infrastrukturausbau der Wettbewerber unterstützen. Auch bot die DT den Wettbewerberverbänden an, noch diesen Monat Gespräche über den Ausbau des Breitbandnetzes zu führen.
VATM kritisiert Entschluss der Telekom
Diese aber sind gar nicht begeistert. Für Jürgen Grützner, Geschäftsführer der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten) macht dieser Entschluss „alle Versuche zunichte, auf vertraglicher Basis einen möglichst weitgehenden Konsens zwischen den Marktteilnehmern zu erzielen.“ In den bisherigen Verhandlungen wollte man Rahmenbedingungen festlegen, die für alle Beteiligten attraktiv sind, und den Breitbandausbau vorantreiben. Diese Bemühungen werden nun laut VATM wertlos. Grützner glaubt, dass sich die Telekom mit den Entgelten nur einen strategischen Marktvorteil schaffen möchte. „Durch den jetzt faktischen Abbruch weiterer VDSL-Verhandlungen durch die DTAG werden zahlreiche Unternehmen nun gezwungen sein, ihrerseits Anträge auf eine für sie sinnvolle Zusammenschaltung bei der Bundesnetzagentur einzureichen“, so Grützner.
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