VDSL ist eine relativ neue Generation von Übertragungsverfahren für Internetzugänge. Die größte Innovation seitens VDSL, verbirgt sich hinter der extrem hohen, erzielbaren Datenrate. Mit VDSL lassen sich Internetzugänge anbieten, welche um ein Vielfaches schneller als die herkömmlichen DSL-Zugänge sind. In Zahlen ausgedrückt: Zurzeit können maximal 250 MBit/s realisiert werden, wobei jedoch VDSL50 (50 MBit/s) und VDSL100 (100 MBit/s) noch am meisten verbreitet sind. Im Vergleich: Ältere ADSL2+ Anschlüsse schaffen lediglich 16 MBit/s. Für eine genauere Betrachtung der möglichen Bandbreiten, soll zunächst ein etwas verwirrender begrifflicher Umstand geklärt werden.
VDSL basiert auf der ADSL-Technologie und ist die Abkürzung für "Very High Digital Subscriber Line". Es bedeutet, dass auch bei VDSL unterschiedlich schnelle Upload- und Downloadgeschwindigkeiten genutzt werden. Das "A" bei ADSL, steht nämlich für "asynchron" - also nicht identisch. Daher werden auch bei DSL-Internetanschlüssen immer zwei Zahlen angegeben. Zum Beispiel, wenn Sie sich für einen DSL-16000-Anschluss interessieren, steht in der Regel beim Internetprovider Ihrer Wahl: "Downstream 16000 KBit/s und Upstream 1024 KBit/s. Die Downloadgeschwindigkeit ist bei ADSL stets um ein Vielfaches höher als die Uploadgeschwindigkeit. Ein VDSL-Anschluss mit 50 MBit/s bietet übrigens 10 MBit Uploadrate. Bei 100 und 250 MBit Downloadrate sind es sogar 40 MBit/s.
Die Signalleitung erfolgt beim VDSL-Ausbau durch Glasfaserkabel UND Kupferleitungen. Es handelt sich daher um ein sogenanntes Hybridnetz (hybrid: lateinisch für zweierlei Abkunft, zusammengesetzt, gemischt). Abbildung 1 soll dies illustrieren. Die VDSL-Technik wird auf den kupferbasierten Abschnitt, also dem Telefonnetz, eingesetzt. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit beim Ausbau komplett auf Glasfaser zu setzen, doch dazu später mehr.
DSLAM Verteiler | Bild rechts: Deutsche Telekom Abbildung 2+3)
Bei Glasfaser hingegen, existieren kaum solche übertragungsbedingten Verluste. Wozu dies wichtig ist, mögen sich einige Leser fragen!? Die Antwort ist: Für die maximal möglichen Geschwindigkeiten, die sich mit VDSL erzielen lassen. Wenn mehr als 300-500 Meter über das Festnetz mit VDSL überbrückt werden müssen, kann nicht mehr von der maximalen Datenrate ausgegangen werden.
Die möglichen Übertragungsraten hängen, wie oben bereits erwähnt, maßgeblich von der Länge des Kupferkabels (Teilnehmeranschlussleitung TAL) ab. Je nachdem, wie lang die zu überbrückende Strecke zwischen dem Kabelverteiler/DSLAM und dem Haus des Kunden ist, so fällt auch die erzielbare Bandbreite aus. Bereits ab einer Entfernung von ca. 1,5 km, sind nur noch Übertragungsraten auf dem Niveau von ADSL2+ (16 MBit/s) zur erwarten. Bei hochwertigen Leitungen und Entfernungen von < 1 Kilometer können bis 50 MBit/s erreicht werden. Aber nicht nur die Distanz gibt den Ton an, sondern auch die Technik bzw. der verwendete Standard selbst...
Abbildung 4: Herkömmliches Telefon-Erdkabel der Deutschen Telekom bei der Verlegung | Bild: vdsl-tarifvergleich.de
Abbildung 5 zeigt die Geschwindigkeiten im Vergleich. Die theoretisch, maximal mögliche VDSL-Bandbreite wird dabei den maximalen Bandbreiten anderer Internetanschlüsse gegenübergestellt, inklusive der alten ISDN-Zugänge. Deren Leistungswerte derer sind in der Grafik kaum noch erkennbar. Denn bei der verwendeten Skala (in MBit/s), leistet ein ISDN-Anschluss umgerechnet gerade einmal umgerechnet 0,06 MBit/s, während FTTH die 1000 MBit Marke sprengt. Derartig starke Diskrepanzen, illustrieren hervorragend den Fortschritt auf dem Gebiet der modernen Datenübertragung.
Abbildung 5)
Die Fortschritte bezüglich der Leistungsfähigkeit brachten bereits einige neue Anwendungsmöglichkeiten hervor und werden künftig mit Sicherheit weitere, faszinierende Nutzungswege eröffnen. Übertragung von Fernsehen und Videos in höchster Bildqualität, ist einer davon. Auf dieser Seite, haben wir für Sie Nutzungsmöglichkeiten und Anwendungen für VDSL zusammengestellt.
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