VDSL: Der ideale Breitbandanschluss?

Ratgeber zum Thema Highspeed per VDSL-Anschluss


VDSL-Anschlüsse: Schnell und zeitgemäß surfen

Bei sogenannten VDSL-Anschlüssen handelt es sich um Internetzugänge, welche auf einer fortschrittlichen Breitbandtechnologie basieren und so dem herkömmlichen DSL weit überlegen sind. Im Folgenden wollen wir kurz aufzeigen, worin die Vorteile liegen und welche Möglichkeiten sich durch die Technik ergeben. VDSL ist übrigens die Abkürzung für "Very High Speed Digital Subscriber Line". Der Name verrät schon: VDSL-basierte Anschlüsse sind schnell, sehr schnell!

Was bietet mir ein VDSL-Anschluss bzw. wann lohnt sich das?

Herkömmliche DSL-Anschlüsse (ADSL), wie man sie seit Jahrzehnten kennt, haben heute im Jahr 2024einen entscheidenden Nachteil - sie sind vergleichsweise langsam und gelten als veraltet. Gerade mal 16 MBit pro Sekunde lassen sich in der Spitze bei dieser Anschlussart realisieren. Für viele Anwendungen ist dies bereits deutlich zu träge, so dass diese entweder gar nicht funktionieren, eingeschränkt oder nur sehr langsam!

Mit der verbesserten VDSL-Technik können immerhin schon 50 MBit/s realisiert werden. Vor 10 Jahren wurde dann das sogenannte Vectoring-Verfahren eingeführt, was die machbare Datenrate auf 100 MBit/s verdoppelte. Doch damit nicht genug: Ein Anschluss welcher vom Provider schon mit der 2018 eingeführten Supervectoring-Technik ausgerüstet wurde, verspricht sogar bis zu 250 MBit/s. Derart hohe Übertragungsraten verbessern für Sie als Nutzer den Surfkomfort erheblich! Zudem wurden die Ladezeiten (Reaktionszeiten) nochmals gesenkt und der Upload von nur 10 auf 40-50 MBit/s beschleunigt. Damit ist auch ein schnelleres versenden/hochladen gewährleistet.

Letztlich ermöglicht der Leistungssprung zahlreiche Applikationen, welche mit langsameren DSL-Breitbandanschlüssen nicht mehr realisierbar sind. So bieten beispielsweise manche Anbieter ein digitales TV-Paket zum Internetanschluss (IPTV). Dank VDSL sogar in bestechender HDTV oder gar UltraHD-Bildqualität (4K). Auch Streamingdienste wie Netflix können, dank VDSL, in superscharfem 4K genossen werden.


Als weitere nützliche Anwendung sei beispielsweise die effektive Nutzung von Clouddiensten, Geschäftsanschlüsse, Videotelefonie (z.B. Zoom), Homeoffice oder Onlinegaming genannt.

Schlussendlich verlangen stetig steigende Datenmassen für digitale Bilder (z.B. Fotoentwicklung via Internet beauftragen), Musiksammlungen und Urlaubsvideos nach neuen Wegen. Ein VDSL-Anschluss kann die nötigen Datenübertragungsraten problemlos bewältigen. Besonders empfehlenswert sind die Highspeed-Zugänge übrigens für Familien und WG´s. Denn hier teilen sich viele Bewohner einen Anschluss. Bei Gleichzeitiger Nutzung kann es da mit einem langsamen Tarif schnell eng werden...

Vorteile der VDSL-Anschlüsse im Überblick

Fassen wir also noch einmal kurz zusammen, was für die moderneren Anschlüsse spricht: Sie sind sowohl beim Download als auch Upload deutlich leistungsfähiger und stellen somit sicher, dass Ihnen alle Möglichkeiten die das Internet heute bietet offenstehen. Besonders wenn im Haushalt mehrere Personen auf den Anschluss zugreifen, addiert sich die benötigte Leistung schnell auf über 50 MBit. VDSL bietet auch dann genug Reserven.

VDSL versus DSL: Vorteile und Nachteile gegenübergestellt

Das sollten Sie bei der Wahl des Anschlusses beachten

Wie schon angedeutet, gibt es aktuell drei verschiedene Varianten, welche jeweils unterschiedliche Geschwindigkeiten ermöglichen: Konkret können Interessenten bei den Anbietern zwischen einem VDSL mit 50, 100 250 MBit/s wählen. In seltenen Fällen wird auch noch VDSL25 angeboten - meist starten die Tarifangebote aber heute bei 50 MBit/s.


VDSL Anschlüsse Download bis Upload bis Technik Standardisierung nach Verfügbarkeit
Variante 1 25 MBit/s 5 MBit/s VDSL2* ITU-T G.993.2 > 36 Mio. HH
Variante 2 50 MBit/s 10 MBit/s VDSL2* ITU-T G.993.2 > 36 Mio. HH
Variante 3 100 MBit/s 40-50 MBit/s VDSL2+Vectoring ITU G.993.5 > 36 Mio. HH
Variante 4 250 MBit/s 40 MBit/s VDSL2+Supervect. ITU G.993.2 Annex Q > 30 Mio. HH
* die technisch korrekte Bezeichnung ist eigentlich nicht "VDSL", sondern VDSL2


Die Uploadrate beträgt bei VDSL50 maximal 10 MBit/s. Mit VDSL100 und 250 können je 40 bis 50 MBit/s erzielt werden. Wichtig ist eine schnelle Sendedatenrate, wenn man häufiger Dateien verschickt - also in die Cloud, zu Youtube oder auf eine andere Webseite.

Leider sind noch nicht überall alle Verteiler modernisiert bzw. aufgerüstet, so dass in manchen Regionen z.B. nur maximal die 100´er Variante zur Verfügung steht. Beachten Sie zudem, dass Ihr Router auch die Standards unterstützen muss. Mehr dazu drei Abschnitte weiter unten. Zunächst wollen wir noch kurz klären, mit welchen monatlichen Kosten man ungefähr rechnen muss...

Kosten und Anbieter für die schnellen Anschlüsse im Überblick

Die Höhe der Kosten hängt im Wesentlichen von der Art des gewählten Anschlusses ab. Ein Hauptkriterium nimmt dabei natürlich Geschwindigkeit ein und ob auf Wunsch gleich ein TV-Anschluss (IPTV) mit enthalten ist. Los gehts ab ca. 35 € monatlich für 50 MBit, inklusive Festnetz-Telefonflat wohlgemerkt. Für die mittlere Variante sollte man 40-45 € einplanen. Die 250 MBit Doppelflat schlägt dagegen mit 45-55 € zu Buche. Eine unabhängige Tarifübersicht finden Sie hier: » VDSL Tarife vergleichen

Telekom-Receiver für Internetfernsehen (IPTV)

Telekom HD-Festplattenrekorder für IPTV - dank VDSL auch mit hochauflösendem Digital-TV


Gibt es Nachteile bei VDSL-Anschlüssen?

Mittlerweile vertreiben diese Zugänge in Deutschland alle größeren Anbieter. Allen voran natürlich die Deutschen Telekom, auf dessen Netz ohnehin die meisten Leitungen beruhen. Von den Lesern der Zeitschrift "connect" übrigens zum Besten Festnetzanbieter gekürt (Heft 9/2023). Nachteilig bleibt die nach wie vor etwas geringe Verfügbarkeit der VDSL-Anschlüsse. Noch sind diese nicht flächendeckend erhältlich, aber der Ausbau geht gut voran. So waren Anfang 2024 immerhin schon rund 86 Prozent der Bundesbürger angebunden. » hier mehr erfahren und prüfen


Darüber hinaus laufen seit einiger Zeit schon die Arbeiten am Netz der nächsten Generation. Statt, wie bei VDSL, nur teilweise Glasfaserleitungen zu verwenden, erfolgt die komplette Vernetzung bis zum Endkunden über dieses Medium (Fiber to the home). Experten sehen in den VDSL-basierten Anschlüssen daher langfristig (~2030) nur eine Übergangs- bzw. Überbrückungstechnik hin zu Fiber to the home (FTTH). Glasfaser-Flatrates mit bis zu 1000 MBit, sind aber bisher zurzeit nur für ein Bruchteil aller Bürger verfügbar (<15 Prozent). Mehr dazu lesen Sie hier.

VDSL-Anschluss: Einrichtung, Hardware und Technik

Wer sich für einen der Tarife entscheidet, benötigt in jedem Fall einen kompatiblen WLAN VDSL-Router. Passende Modelle werden natürlich bei der Bestellung vom Anbieter Ihrer Wahl offeriert. Sofern man ein eigenes Gerät kaufen möchte oder noch vorrätig hat, sollte dringend folgendes beachten: Für Zugänge mit 100 MBit muss der Router Vectoring-fähig sein! Dies ist auf der Packung oder im Handbuch vermerkt, teils auch mit der technischen Standardbezeichnung "G.993.5". Für 250 MBit muss der Router Supervectoring unterstützen - auch bekannt als 'G.993.2 Annex Q'.

Die Installation bzw. Einrichtung an sich, ist hingegen ein Kinderspiel! Einfach nur den Router mit dem passenden Telefonkabel an die TAE-Dose anbinden und mit dem Endgerät Ihrer Wahl per WLAN auf den Router zugreifen. Dort können dann die letzten Feineinstellungen vorgenommen werden. Wie z.B. Verschlüsselung, Passwort, ggf. WLAN-Kanäle, Standards etc.

Das folgende Video der Dt. Telekom gibt nochmal einen Überblick, wie das alles abläuft. Für andere Anbieter ist die Einrichtung vom Prinzip her gleich. Obwohl von "DSL" die Rede ist, gilt alles analog natürlich auch für VDSL-Anschlüsse...



Perspektiven: VDSL- und Glasfaseranschlüsse voll im Trend

Glasfaser-Internet ist die Breitbandtechniken von Morgen. Dass diese Aussage mehr als eine These ist, zeigen seit Jahren neue Studien zur Entwicklung des stationären Datenverkehrs weltweit. Damit einher geht ein stetig steigender Bedarf an hohen Übertragungsraten. Der Netzwerkausrüster Cisco ging in einer Studie aus dem Jahr 2020 zudem davon aus, dass bereits 2023 weltweit die durchschnittliche Übertragungsrate von festnetzgebundenen Zugängen bei 110,4 MBit liegen wird - 2018 waren es noch magere 45,9 MBit/s. Damit dürfte die Prognose recht gut getroffen sein wie wir finden. Die meisten heute nachgefragten Tarife liegen zwischen 100 und 200 MBit/s.

Der Löwenanteil des Netzverkehrs entfällt dabei auf Videostreaming. Die Breitbandnetze müssen dem Trend entsprechend stetig verbessert werden, auch in Deutschland. Etwa durch den Ausbau leistungsfähige Glasfasernetze.


Ein weiteres Ziel der Europäischen Union bis 2025 lautete übrigens 100 MBit für alle. Konventionelle DSL-Anschlüsse bieten allerdings nur Übertragungsraten von maximal 16 MBit/s. Alternativen und neue Techniken ist daher mittelfristig unabdingbar. VDSL ist, neben LTE bzw. 5G und Kabel, eine davon.

Unser Fazit

Wer einen zeitgemäßen Interzugang haben will, kommt heute an VDSL- oder Kabel-Internet-Anschlüssen nicht mehr umhin. Echtes Glasfaser (FTTH/B) wäre besser, ist aber noch sehr selten verfügbar. Wir raten, falls vor Ort möglich, zu einem VDSL100 Anschluss, daher mit 100 MBit/s. Hier ist das Preisleistungsverhältnis optimal. Damit sind Sie gut gerüstet für alle aktuellen Anwendungen und den kommenden 5-6 Jahren. Vom Surfen, bis zum 4H-UltraHD Streaming bei Amazon oder Netflix gibt es keine Grenzen.

Deutlich schnellere Anschlüsse bringen bislang für die wenigsten Nutzer echte Vorteile. Zudem kostet Zugänge mit 500 oder gar 1000 MBit noch vergleichsweise viel, sprich 60-120 € monatlich. VDSL-Anschlüsse sind mit 35-50 € deutlich preiswerter.

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Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Recherchen erstellt, verstehen sich aber ohne Gewähr auf Richtigkeit!
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