Testbericht: Telekom Speedport Neo
Was kann der neue Speedport für VDSL & DSL?
Die Deutsche Telekom bietet mit dem Speedport Neo einen gut ausgestatteten VDSL-Router an. Das Gerät wird zusammen mit einem kabellosen DECT-Telefon geliefert und soll sich laut Hersteller vor allem durch eine einfache Einrichtung und Bedienung auszeichnen. Der Speedport Neo ist für alle gängigen DSL- und VDSL-Anschlüsse geeignet und unterstützt sogar die Powerline-Technik, mit der die Netzwerk-Verbindung über das heimische Strom-Netz übertragen werden kann. Das Team von VDSL-Tarifvergleich.de hat den Router einige Zeit lang auf Herz und Nieren getestet, alle Erfahrungen lesen Sie in diesem Testbericht.
Lieferumfang: Router und Telefon
Der Speedport Neo kommt in einer stabilen Verpackung im Telekom-Design daher. Das Gerät selber ist aus mattem, weißem Plastik gefertigt und mit Abmessungen von 123 x 164 x 48 Millimetern sehr kompakt. Zusätzlich zum Router ist im Lieferumfang noch ein Telekom Speedphone 10 DECT-Telefon enthalten. Dieses wurde vom Design her ebenfalls in weiß gehalten, hat ein großes Farbdisplay und große, beleuchtete Tasten.
Eine Ladestation für das Speedphone 10 befindet sich im Lieferumfang. Kabel sucht man vergeblich: das sonst bei VDSL-Routern übliche Netzteil ist bereits im Router verbaut und auch das DSL-Kabel wurde fest mit dem Speedport Neo verbunden, sodass zur Einrichtung keine weiteren Extra-Kabel notwendig sind. Auf diese Besonderheiten werden wir noch kommen.
Einfache Einrichtung am Telekom-Anschluss
Die Suche nach dem richtigen Kabel und dem dazugehörigen Anschluss entfällt beim Telekom Speedport Neo weitestgehend. Das Gerät wird einfach in eine freie Steckdose in der Nähe des Telefon-Anschlusses eingesteckt. Daraufhin rollt man das maximal 2,5m lange Breitbandkabel bis zur gewünschten Länge ab und verbindet somit den Router mit dem Telefon-Anschluss. Damit ist die Einrichtung auch schon fast abgeschlossen, lediglich die Zugangsdaten müssen noch eingegeben werden. Dazu verbindet man ein Tablet oder einen Computer mit dem Speedport Neo und ruft im Browser die Adresse „speedport.ip“ auf. Im Test mit einem Apple MacBook öffnete sich das Eingabefenster für die Zugangsdaten sogar völlig automatisch.
Schnelles VDSL-Vectoring
Wie man es von einem aktuellen Router erwartet, besitzt der Neo natürlich ein integriertes Modem für das moderne
VDSL-Vectoring. Damit sind in Verbindung mit
einem passenden Telekom Tarif Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s im Download und 40 MBit/s im Upload möglich. Natürlich ist das Gerät auch abwärtskompatibel zu langsameren Leitungen. So lief der Speedport Neo im Test an einem
VDSL50-Anschluss der Telekom über mehrere Tage sehr zuverlässig. Einzig der Betrieb direkt am
Glasfaser-Anschluss (FTTH) ist nicht möglich. Hier muss erst noch ein Glasfasermodem zugeschaltet werden.
Viel Technik und wenige Anschlüsse
Schaut man sich den Telekom Speedport Neo etwas genauer an, so fällt wohl im Vergleich mit den meisten anderen Router-Modellen auf, dass von außen keine Anschlüsse sichtbar sind. Wo sonst meist LAN-Anschlüsse, ein WAN-Anschluss und Buchsen für Telefone sind, ist beim Neo nur eine weiße Plastik-Abdeckung mit Lüftungsschlitzen zu sehen.
Doch ganz auf physische Anschlüsse hat man bei dem Gerät dann doch nicht verzichtet: ein einziger Gigabit LAN-Anschluss befindet sich unter einer Abdeckung unten am Gerät. Daran kann man zum Beispiel einen alten Desktop-Computer anschließen. Oder man bindet einen sogenannten Switch an, welcher den einen LAN-Anschluss dann in deutlich mehr Schnittstellen aufteilt, sodass beliebig viele Geräte per RJ-45 LAN-Kabel mit dem Neo verbunden werden können.
Die fehlenden Anschlüsse dürften nur die wenigsten Kunden bemerken, auch in unserem Test war die Nutzung völlig problemlos. Das liegt vor allem an der umfangreichen Ausstattung mit drahtloser Funk-Technologie: der Telekom Speedport Neo verbindet sich über WLAN 802.11a/b/g/n/ac mit allen möglichen Endgeräten und erreicht damit Geschwindigkeiten von bis zu 867 MBit/s. Da neben dem 2,4 GHz Frequenzband auch über 5 GHz gefunkt wird, ist das WLAN auch dann noch gut nutzbar, wenn sehr viele andere WLAN-Netzwerke in der Umgebung aktiv sind. Im einfach und intuitiv bedienbaren Webinterface kann man zudem eine Zeitschaltung für das WLAN aktivieren. Auf diesem Weg lässt sich die Funk-Technik zum Beispiel nachts ausschalten und am Morgen wieder automatisch aktivieren. Die WLAN-Reichweite war im Test gut und das Signal stets stabil.
Powerline: Internet über das Stromnetz
Das Besondere am Speedport Neo stellt ein
integriertes Powerline-Modul dar. Damit kann der Router die Netzwerk-Verbindung über das im Haus vorhandene Stromnetz freigeben. Diese Lösung bietet sich insbesondere dann an, wenn keine Netzwerk-Kabel verlegt werden können oder bauliche Gegebenheiten die Nutzung von WLAN unmöglich machen. Die Reichweite ist sehr gut, über eine Strecke von etwa 50 Meter konnten wir im Test noch völlig problemlos die volle
VDSL50 Geschwindigkeit ausnutzen. Wichtig zu wissen: um die Netzwerkverbindung wieder aus dem Stromnetz abgreifen zu können, welche der Router in das Netz einspeist, braucht man einen sogenannten Powerline-Adapter. Diese gibt es je nach Ausführung und Qualität ab etwa 20 Euro im Handel, im Lieferumfang des Speedport Neo ist leider kein solcher Adapter enthalten.
Telekom Speedphone 10 im Lieferumfang
Der "Neo"-Router besitzt zwar keine physischen Anschlüsse für ein Telefon, doch die Telefonie ist dennoch problemlos möglich. Bis zu 5 Telefone können drahtlos per DECT-Technik mit dem Modell verbunden werden, ein Gerät wird sogar schon mitgeliefert.
Das Telekom Speedphone 10 kommt samt Ladeschale im schicken weiß daher und konnte im Test insbesondere durch die großen, beleuchteten Tasten und das gut ablesbare Farbdisplay überzeugen. Auch die Sprachqualität war durchweg gut, je nach Gesprächspartner ist sogar HD-Voice möglich, also eine deutlich bessere Qualität als bei herkömmlichen Telefonaten. Man muss aber nicht zwingend ein weiteres Telekom Speedphone kaufen, wenn man zusätzliche Geräte verbinden will: im Test funktionierte auch die Kopplung eines alten Gigaset DECT-Telefons mit dem Speedport Neo problemlos.
Bedienung über den Browser
Die gesamte Konfiguration erfolgt über den Browser eines beliebigen, mit dem Router verbundenen Endgerätes. Um Einstellungen auf der Benutzeroberfläche vornehmen zu können, muss das Gerätepasswort eingegeben werden. Dieses steht zum Beispiel auf dem herausnehmbaren Gerätepass, welcher sich auf der Rückseite des Neo befindet. Die Bedienung des Webinterface ist sehr einfach. Neben Einstellungen zu Telefonie, WLAN und Powerline kann man auch Statistiken zur Internet-Nutzung einsehen oder Anrufprotokolle aufrufen. Auch gibt es die Möglichkeit, über die Benutzeroberfläche des Routers die Internet-Zeit bestimmter Geräte zu beschränken, etwa damit Kinder nicht länger als gewünscht surfen können.
Fazit
Die Deutsche Telekom hat mit dem Speedport Neo ein sehr gutes Gerät im Angebot. Zum Preis von 179,99 € ohne Vertrag zur Start Mitte 2015 bekommt man nicht nur einen bis zu 100 MBit/s schnellen VDSL-Vectoring Router, sondern auch ein kabelloses Telefon mit guter Sprachqualität und einfacher Bedienung. Manche mögen die fehlenden physischen Schnittstellen kritisieren, doch dadurch ist die Inbetriebnahme des Telekom Speedport Neo sehr einfach und für die meisten Nutzer dürfte die Technik des Routers absolut ausreichen. Besonders gut hat uns die integrierte Powerline-Funktion für die Daten-Übertragung über das Stromnetz gefallen. Schade nur, dass kein entsprechender Powerline-Adapter mitgeliefert wird.
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