Glasfaserkabel beim Ausbau für schnelles Internet
Zudem entfallen zwei weitere physikalische Probleme: Einerseits elektrische Potenzialprobleme sowie die Beeinflussung der Signale durch "Übersprechen". Um letzteren Effekt zu minimieren, wird bei VDSL das Vectoringverfahren eingesetzt.
Aus der Summe all dieser Vorteile resultiert die Wichtigste Eigenschaft, welche Glasfaserkabel für den Highspeed-Internetausbau so alternativlos machen: Die deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit, auch bei längeren Distanzen. Bis zu 2000 MBit sind heute schon für erste Haushalte möglich.
Glasfaserkabel bestehen entweder aus Kiesel- oder Quarzglas. Teils auch aus organischem Glas, also Kunststoff. Der Kern des Kabels dient zur Übertragung der Signale. Dieser ist stets mit Glas einer niedrigen Brechungszahl ummantelt. Dadurch kann das Licht reflektiert und im Kern geführt werden (Totalreflektion). Zusätzlich gibt es eine Lackierung aus Kunststoff (Schutzbeschichtung), welche vor äußeren Einflüssen abschirmt.
Zur Signalübertragung wird als Quelle einen optischen Sender eingesetzt, zum Beispiel LEDs oder Laserdioden. Als optische Empfänger werden PIN-Dioden oder Avalanche-Dioden benutzt. Im nächsten Bild sehen Sie ein typisches Glasfaseranschlusskabel für die Anbindung eines GF-Routers an die GF-Dose. Grün und Blau sind jeweils zwei gängige Steckertypen zu erkennen.
Grundlegend wird zwischen zwei Arten von Glasfasern unterschieden. Zum einen Multimode- und zum anderen Singlemode-Faser (vor allem im Privatkundenbereich). Multimodefasern gibt es als Stufenfasern und als Gradientenfasern. Die Stufenfasern haben eine Reichweite von ca. 1 km ohne Signalnachverstärkung, bei der Gradientenversion sind es sogar 10 km. Beide Typen funktionieren nach dem Prinzip der Totalreflexion.
Nur bei der Singlemodefaser breitet sich das Licht gradlinig aus. Damit sind Reichweiten von 125 km möglich, weshalb diese Faserart auch für Unterseekabel verwendet wird. Allerdings sind Singlemode-Typen leider sehr teuer in der Herstellung. Das folgende Bild zeigt ein typisches Glasfaser-Kabel, wie es zum Breitbandausbau verwendet wird. Jeder der bunten, dickeren Stränge, ummantelt dabei mehrere Glasfaser-Fasern.