Marcel de Groot, Chef bei Vodafone Deutschland, beabsichtigt, VDSL längerfristig nicht mehr anzubieten, indem er das „Schneckeninternet“ abschalten möchte.

Einer Studie von BearingPoint zufolge, verfügen 49% der Befragten über einen VDSL-Anschluss, welche im Grunde eine veraltete Technologie darstellt, bei der maximal Bandbreiten von 250 Mbit/s verfügbar sind. Lediglich 18% der Befragten nutzen Gigabit-Anschlüsse wie Glasfaser oder hybrides Kabel-Glasfaser. Dennoch steht laut der Bundesnetzagentur ein Glasfaseranschluss für 32% der Haushalte zur Verfügung.
Dadurch, dass 24 Millionen Nutzer beim Düsseldorfer Netzbetreiber einen Gigabit-Anschluss abonniert haben, gehört laut de Groot VDSL abgeschafft: „Das VDSL-Internet über die Telekom-Kupferleitungen hat keine Zukunft. Da ist bei niedrigen Bandbreiten Schluss. Deutschland sollte jetzt die Chance nutzen und dieses Schneckeninternet in den Ruhestand verabschieden.“
VDSL: Bandbreite ist ausgeschöpft
Eigentlich ermöglicht VDSL keine Bandbreiten über 250 Mbit/s im Download. Jedoch gibt sich die Mehrheit der Haushalte (siehe BearingPoint-Studie) damit zufrieden. Das ist einer der Gründe, weshalb derzeit lediglich eine kleine Minderheit zu Glasfaser wechseln möchte. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Ernst und Young (PDF) geht allerdings einen Schritt weiter und sieht in VDSL keine Zukunft mehr. Binnen acht oder zehn Jahren ist die Mehrheit der Haushalte auf Gigabit-ähnliche Geschwindigkeiten angewiesen. Der genannte Zeitraum hängt vor allem mit der Gigabitstrategie der Bundesregierung zusammen, die nicht vor 2030 das Erreichen des flächendeckenden Breitbandausbaus beinhaltet. Um vorrangig die Gigabit-Anschlüsse zu vermarkten, bietet Vodafone seinen Gigabit-Anschluss für 45 Euro pro Monat an, was demselben Preis wie für einen VDSL-Anschluss entspricht.
VDSL-Netz von Vodafone
Im klassischen Festnetz des Düsseldorfer Netzbetreibers stehen je nach Gebiet die klassischen Technologien, nämlich DSL (50 Mbit/s), Vectoring (100 Mbit/s) oder Super-Vectoring (250 Mbit/s) zur Verfügung. Seit Ende 2018 ist VDSL 100 für mehr wie 60 Prozent der Haushalte in Deutschland erhältlich, wohingegen VDSL 250 für über ein Drittel der Haushalte verfügbar ist.
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Bild im Artikel: © Péter Mács – Fotolia.com