Stattliche 8,4 Gbit/s konnte Vodafone in einem Praxistest seines Kabelnetzes erreichen. Möglich wurde die Rekordbandbreite durch den Einsatz des Übertragungsstandards DOCSIS 3.1. In einer großen deutschen Stadt wurde der Versuch durchgeführt, die Ressourcen der Privatanwender wurden jedoch nicht beeinflusst. Bis DOCSIS 3.1 im Massenmarkt ankommt, dürfte es allerdings noch eine Weile dauern.
Vodafone beschleunigt das Kabelnetz auf 8,4 Gbit/s
Eine Bandbreite von exakt 8,403 Gbit/s im Download wurden vom Düsseldorfer Netzbetreiber in einem Praxistest erreicht. Dies teilte der Anbieter der Seite teltarif mit. Umgerechnet könnte somit eine 1 Gigabyte große Datei in nur einer Sekunde heruntergeladen werden – beeindruckend. Doch auch wenn sich viele Rechner die Bandbreite teilen müssen, stehen den einzelnen Nutzern bei dieser Geschwindigkeit noch genug Ressourcen zur Verfügung. Wo genau der Test auf DOCSIS-3.1-Basis stattfand, hat Vodafone nicht kommuniziert, es handele sich um ein Netz in einer großen Stadt in einem bestehenden Versorgungsgebiet, bei dem aktuell ohnehin Arbeiten durchgeführt werden. Es wurde also eine echte Netzinfrastruktur verwendet, ohne die Leitungen der Konsumenten zu beeinträchtigen.
DOCSIS 3.1: Vodafone musste improvisieren
Anstatt eines einzelnen Modems, musste Vodafone gleich sechs Modelle für den Test zusammenschalten. Das liegt an einer mangelnden Verfügbarkeit von Modems, die mit EURODOCSIS 3.1 arbeiten. Die in Umlauf befindlichen Produkte, die mit Gigabit-Bandbreiten über das Kabelnetz dienen können, haben Ausstattungslücken bei der Router-Funktionalität, so lässt sich beispielsweise keine Firewall konfigurieren. Bis Modems auf Basis von DOCSIS 3.1 in Europa ankommen, dürfte es noch etwas dauern. Im Projektgebiet reichten Glasfaserkabel von Vodafone bis ins Gebäude, ein Konverter überführte schließlich die Daten vom Glasfaser zu Koaxial.
Freie Netzkapazitäten bremsen DOCSIS 3.1
Das Analogfernsehen und Radio belegt ein Drittel der Frequenzen, die dem Kabelinternet für mehr Bandbreite fehlen. Davon werden laut Branchenschätzungen nur noch 18 Prozent verwendet. Bis spätestens 2018 sollen die Frequenzen derart an Relevanz verloren haben, dass eine Abschaltung wahrscheinlich ist. Bis DOCSIS 3.1 den Massenmarkt erreicht, vergehen also wohl noch ein paar Jahre.