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04. 04. 2010

Früher waren die Fronten geklärt: Die Post hatte das Monopol auf alles, was mit Briefmarken beklebt wurde und verkabelte außerdem die deutschen Haushalte mit Telefonleitungen. Das ist heutzutage freilich anders, doch genießen die Deutsche Post und die Telekom immer noch gewisse Marktvorteile – so sehen es zumindest die Verbände, in denen sich die Wettbewerber organisiert haben. Jüngster Kritikpunkt: Die VDSL-Entgelte des Bonner Telekommunikationsriesen seinen unverhältnismäßig hoch.

„Enttäuschung und Verwunderung“

Wie aus einer aktuellen Pressemitteilung des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hervorgeht, wurde die kürzliche Entscheidung der Bundesnetzagentur mit „Enttäuschung und Verwunderung“ aufgenommen. Gegenstand des Beschlusses sind die von der Deutschen Telekom an Wettbewerber erhobenen Entgelte für die Nutzung der konzerneigenen Infrastruktur. Die zuständige Bundesnetzagentur hatte diese Entgelte geprüft und als zu hoch angesehen – für den VATM nur ein Teilerfolg, wie Geschäftsführer Jürgen Grützner erläutert: „Die zuständige Beschlusskammer hat die von der Telekom beantragten Mondpreise erheblich gekürzt, dennoch liegen die Entgelte immer noch deutlich zu hoch“. Laut einer in der Verbandsmitteilung zitierten Studie, lägen beispielsweise die Kosten für den Zugang zu den Schaltkästen und Leerrohren immer noch dreimal höher als nötig.

Bremsklotz im Glasfaserausbau

Der Verband erläutert zudem, dass die von der Bundesregierung angestrebte Breitbandstrategie durch die überproportionalen Entgelte der Telekom verlangsamt oder gar verhindert wird. Die Deutsche Telekom konzentriere sich beim Glasfaserausbau vor allem auf lukrative Metropolregionen und ignoriere die dünner besiedelten Landstriche. Durch die Entgelt-Entscheidung der Netzagentur würden die Bonner darin noch bestärkt: „Es ist nicht Aufgabe der Behörde, Invest und Wettbewerb im Bereich VDSL zu verteuern und so indirekt Geschäftsmodelle zu schützen“, so Grützner. Der VATM fordert eine „wettbewerbsneutrale Entscheidung“, also faktisch eine weitere Preissenkung, um auch ländlichen Regionen leistungsstarke Glasfasernetze zu ermöglichen.

Weitere Preispositionen erlaubt

Weiterer Streitpunkt: Die Vielzahl der zusätzlichen Preispositionen, die die Deutsche Telekom laut Netzagentur-Urteil fordern darf. Zwar kann das Unternehmen diese nur noch bis Ende November 2010 berechnen, sie gäben der DTAG trotzdem „einen großen Spielraum, den Zugang weiter zu verteuern“, unterstreicht Jürgen Grützner. Alles in allem also starker Tobak für die Telekom, welche sich gerade in letzter Zeit lieber als innovatives Telekommunikationsunternehmen, denn als Monopolist und Preistreiber präsentiert.

Weiterführendes

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Quelle: VATM
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