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25. 03. 2013

Telekom: VDSL bald ohne „echte“ Flatrate?

von:

Redaktion vdsl-tarifvergleich.de

Ende letzte Woche löste ein Gerücht im Netz einen tsunamiartigen Sturm der Entrüstung aus. Hintergrund waren Insiderinformationen, die einem Blog zugespielt wurden. Darin ging es um nicht mehr oder weniger als das Ende herkömmlicher Breitbandflatrates für DSL, VDSL und dem superschnellen Glasfaserinternet. Zumindest seitens der Deutschen Telekom. Was ist dran an den Unkenrufen und was würde das für die Nutzer bedeuten?

Gerüchteküche

Seinen Anfang nahm die Geschichte mit einem anonymen Hinweis an die Blogbetreiber von fanboys.fm. Ein Telekominsider wollte erfahren, dass die Telekom Pläne auch für eine Beschränkung festnetzbasierter DSL, VDSL- oder Glasfasertarife plane. Bei Mobilfunktarifen, wie LTE, ist dies gängige Praxis. Nur kabelbasierte Zugänge sind seit dem Ende der Ära von Zeit- und Volumentarifen eigentlich weitestgehend unlimitiert. Ganz stimmt dies jedoch auch nicht, wie wir noch zeigen werden. Was ist nun dran an den Vorwürfen. Weil so etwas kann sich ja jeder ausdenken. Tatsächlich kommentierte die Deutsche Telekom in Ihrem Blog nur kurze Zeit später die Vorwürfe. Darin bestätigte sich leider der Verdacht. In Zukunft solle es „auch bei Festnetztarifen für die Datenübertragung ein bestimmtes Volumen geben, das inklusive ist. Ist dieses Volumen aufgebraucht, wird die Übertragungsgeschwindigkeit gebremst.“. Ein wahrer Schittstorm trat los, die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Während herkömmliche Posts auf dem Blog im Schnitt 1-10 Kommentare aufweisen, zählt das Posting mittlerweile über 700 Rückmeldungen. Die Spannweite reicht von Angst (z.B. bei Unternehmen und Selbstständigen), bis hin zu purer Entrüstung. Verständnis gibt es dagegen kaum.

Wirklich so neu?

Eigentlich nicht. Seit Jahren schon steht in den AGB ein Passus, nach dem sich der Konzern die Drosselung schneller VDSL- und FTTH-Tarife vorbehält. Im Falle von VDSL bei 100 bzw. 200 GB. Im Falle der neuen Glasfasertarife sind es 300 GB (100 MBit) bzw. 400 GB (200 MBit). DSL-Kunden soll den Gerüchten zufolge ein Kontingent von 75 GB verbleiben. Nach Aussagen der Telekom wurden diese Maßnahmen jedoch bisher noch nicht in die Praxis umgesetzt. Dies könnte wohl nun bald schon der Vergangenheit angehören. Schon im Mai, so der Insider, plane man mit der Drosselung anzufangen.

Aussicht auf Erfolg?

Wir von vdsl-tarifvergleich.de sind persönlich der Ansicht, dass die Telekom so ein radikales Vorhaben nicht im Alleingang durchziehen könnte. Wie etliche Kommentare auf Sozialen Netzwerken und Foren zeigen, tendierte dann eine nicht unerhebliche Zahl an Nutzern zu einem Anbieterwechsel. Andere namhafte Provider, wie Vodafone, O2 und 1&1 müssten also unisono mitziehen. Aufgrund des doch sehr harten Wettbewerbes, ist dies jedoch kaum absehbar. Und wenn, riecht das gewaltig nach Preisabsprachen und täte direkt die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen.

Wäre eine Fair-Use-Policy bzw. Drossel wirklich schlimm?

Das kommt darauf an. 75 Gigabyte bei DSL sind für einen Mehrpersonenhaushalt schon arg an der Grenze. Soviel steht fest. In diesem Fall müssten viele Einschränkungen hinnehmen. Die Telekom rechtfertigte Ihre Überlegungen mit dem Statement, dass das vorgesehene Volumen für die meisten Kunden völlig ausreichend sei. Für die VDSL- oder Glasfasertarife könnte sogar etwas Wahres dran sein. Denn „Call & Surf Comfort VDSL“ mit 50 MBit bietet immerhin 200 Gigabyte pro Monat. Auf dieser Basis könnte man täglich(!) das Datenvolumen von 1,5 DVDs laden, ohne die Drosselung zu erreichen. Stolze Besitzer eines Glasfaseranschlusses sogar 2,2 – 3 DVDs / Tag. Kontingente, von denen LTE-Nutzer z.B. nur vage träumen können. Zu ähnlichen Preisen übrigens. Wer sich also für einen Breitbandzugang von 50 MBit oder mehr entscheidet, dürfte selbst bei Einsetzen der Drosselungspolitik nur äußerst selten selbst betroffen sein. Für die Telekom wäre dies hingegen ein cleverer Schachzug. Würde es doch mit Sicherheit eine Wechselwelle von DSL hin zu schnelleren Tarifen auslösen.

Fazit

Sollte die Telekom diese Pläne wirklich umsetzen, dürfte das der Konzern in den kommenden Monaten bitter bereuen. So zumindest unsere Prognose. Allerdings sei nochmal darauf verwießen, dass die Kontingente, zumindest bei den schnellen Tarifen, nur einen sehr geringen Prozentsatz tangieren dürfte. Doch selbst, wenn es weniger als 1 Prozent sind – der Imageverlust dürfte in der Blianz der kommenden Jahre einen tiefen, roten Krater ziehen. Weniger Umsatz bedeutet leider auch weniger Geld für den Breitbandausbau. Eine gefährliche Abwärtsspirale und auf Jahre vergrätzte Kunden könnten dann die bittere Pille für solche „Versuche“ sein. Lasst es also besser liebe Telekom 🙂

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1 Kommentar: Das meinen die Anderen...

Mit dieses Verhalten hat sich die Telekom ganz sicher kein Gefallen getan, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht auch noch andere Anbieter genauso vorgehen. Mal sehen, was in Zukunft noch alles passiert.