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03. 04. 2015

Durch eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes wird es vielleicht bald möglich: In Zukunft soll jedem Haushalt freigestellt werden, welcher Router zuhause eingesetzt wird. Vor allem die Kabelnetzbetreiber Vodafone, Kabel Deutschland und Unitymedia KabelBW verfassten jedoch ellenlange Stellungnahmen, wieso eine solche Gesetzesänderung unter anderem zu weitreichenden technischen Störungen führen könnte.

Gesetzesentwurf erntet größtenteils positive Kritik

Der neue Gesetzesentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums soll den ewig andauernden Streit um den sogenannten Routerzwang endlich beenden. Vor allem Kabelnetzbetreiber sehen den Router noch als Teil des öffentlichen Kommunikationsanbieters und zwingen Kunden zur Benutzung eines zur Verfügung gestellten Endgeräts. Im veröffentlichten Gesetzesentwurf ist festgehalten, dass der Netzanschlusspunkt passiv sein muss und somit kein aktiv arbeitendes Gerät sein darf. Dementsprechend stellt nicht der steuerungs- und funktionsfähige Router des Kunden den Netzanschlusspunkt dar, sondern die Internetbuchse.

 

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag spricht sich deutlich für den Gesetzesentwurf aus: „Gerade aus Sicht geschäftlicher Anwender müssen Router, Modems oder andere für den Anschluss entwickelte Endgeräte im Herrschaftsbereich des Anwenders sein, um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen“. Auch der Bund der Hersteller für Telekommunikations-Endgeräte begrüßt die Gesetzesänderung – die Abschaffung des Routerzwangs sorge für „… einen fairen und offenen Wettbewerb um das beste Endgerät“. Der Verbund bezieht sich in seiner Stellungnahme außerdem auf den US-amerikanischen Internetmarkt. In Amerika gibt es keinen Routerzwang, beim Buchen eines Tarifs wird dem Nutzer standardmäßig freigestellt, ob er ein eigenes Endgerät benutzt oder eins zur Verfügung gestellt bekommen möchte.

Vor allem Kabelnetzbetreiber wehren sich

Selbstverständlich ließen die Stellungnahmen der Gegner des Gesetzesentwurfes nicht lange warten: Unitymedia KabelBW warnt beispielsweise vor Sicherheitsproblemen und schwerwiegenden Störungen in ganzen Clustern. Laut dem Kabelnetzbetreiber würde die freie Routerwahl nicht nur für Probleme bei einem Kunden sorgen, sondern könne sogar mehrere Nutzer im gleichen Cluster behindern. Kabel Deutschland und Vodafone äußerten eine ähnliche Einschätzung und sprachen in der Stellungnahme von technischen Besonderheiten der Kabelnetze, die eine freie Routerwahl unmöglich machen.

 

Weiterhin sieht Unitymedia KabelBW einen hohen Kostenanstieg für die Kunden: Viele Nutzer mit eigenen Endgeräten würden trotzdem den Service der Kabelnetzbetreiber in Anspruch nehmen, hier ist der Provider aber hilflos. Man könne keinen Support für die riesige Anzahl der verschiedenen Internet-Router auf dem Markt bieten. Am oben genannten Beispiel des amerikanischen Kabelnetzes wird jedoch schon sehr deutlich, dass sich die Kabelnetzbetreiber eher mit Ausreden als Fakten rechtfertigen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
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