Die Telekommunikationsinfrastruktur in Deutschland ist vor allem durch die großen Betreiber Telekom, Vodafone, O2 und E-Plus bestimmt. Zwei dieser Konzerne wollen jetzt gemeinsame Sache machen. Das Münchner Unternehmen Telefónica Germany, welches die Marke O2 betreibt, wird zukünftig Teile des Telekom-Netzes mitnutzen. Für beide Anbieter eine Möglichkeit ihre Marktposition weiter auszubauen.
Mehr Kapazität für O2
Die Deutsche Telekom und Telefónica Germany haben ihre Zusammenarbeit mit einer langfristig angelegten Vereinbarung besiegelt. In der Kooperation geht es unter anderem um die Anbindung von Mobilfunkstandorten des Münchner Unternehmens an das Glasfasernetz der Telekom. Bis zu 2.000 solcher Knotenpunkte sollen in den kommenden Jahren an das Telekom-Netz angeschlossen werden. Für Telefónica ein enormer Pluspunkt für das hauseigene Mobilfunknetz. Durch die Glasfaseranbindung können Daten mit einer entsprechend höheren Übertragungsgeschwindigkeit weitergeleitet werden. Nicht nur die vorhandenen UMTS, sondern auch die neu entstehenden LTE-Standorte werden davon profitieren.
Win-Win Situation
Der Ausbau der Infrastruktur wird schrittweise erfolgen. Geplant ist, ab April erste Mobilfunkstandorte von Telefónica in das Telekom-Netz zu integrieren. Für René Schuster, den Vorstandsvorsitzenden von Telefónica Germany liegen die Vorteile der Kooperation klar auf der Hand. „Die Vereinbarung mit der Telekom gibt uns die Möglichkeit kosteneffizient, schnell und flexibel im rasant wachsenden Markt für Mobilfunkdaten zu agieren“, erklärt er. Konkret heißt das, O2 kann ohne hohe Kosten und zusätzlichen Aufwand die Übertragungsgeschwindigkeiten und Kapazitäten innerhalb seines Netzes erhöhen. Doch auch die Telekom hat der Zusammenarbeit nicht aus reiner „Menschenfreundlichkeit“ zugestimmt und verfolgt eigene Interessen. Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom erklärt: „Um beim Breitbandausbau Synergien nutzen zu können, müssen die Netzbetreiber zusammenarbeiten. Die Telekom ist bereit dazu.“ Die Zusammenarbeit bedeutet für die Telekom vor allem eine höhere Auslastung ihres Glasfasernetzes. Die sehr hohen Ausbaukosten verlangen nach pragmatischen Lösungen um die Investitionssummen wieder einzuspielen. Die Zweitnutzung durch das O2-Netz und die damit verbundenen Mieteinnahmen in Millionenhöhe scheinen da eine ideale Gelegenheit.
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