Während Unternehmen wie die Deutsche Telekom den Glasfaserausbau vorantreiben, um in Zukunft Internetanschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeiten anbieten zu können, vertrauen die deutschen Kabelnetzbetreiber auf ihre bereits bestehende Netzinfrastruktur. In einem aktuellen Test konnte Kabel Deutschland nun Rekordbandbreiten über das Kabelnetz erreichen und rüstet sich damit für die multimediale Zukunft.
Rekordwerte in Deutschland
Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland hat im Schweriner Fernsehkabelnetz neue Rekordwerte für Downloadgeschwindigkeiten über Kabel erreicht. Dabei wurde in Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen ARRIS erstmals eine Bandbreite von 4,7 Gbit/s (4.700 MBit/s) erzielt – was in einem Kabelnetz weltweit bisher einmalig ist. „Theoretisch könnte man mit dieser Downloadgeschwindigkeit eine DVD in acht Sekunden aus dem Netz laden“, erklärte Lorenz Glatz, Chief Technology Officer bei Kabel Deutschland, diesen Fortschritt. Bisher gebe es aber noch keine Computer oder Modems, die solche Geschwindigkeiten nutzen könnten, so Glatz weiter. Es werde außerdem noch einige Jahre dauern, bis Anwendungen im Netz angeboten werden würden, die Bandbreiten von 4,7 Gbit/s benötigen. Trotzdem war dieser geschichtsträchtige Test ein voller Erfolg für das Unternehmen, um die Zukunftsfähigkeit seiner Netze zu hervorzuheben.
Kabel auch in Zukunft wettbewerbsfähig
Um die neu getesteten Gigabit-Geschwindigkeiten zu erreichen, sind in Zukunft für Kabel Deutschland keine weiteren Tiefbauarbeiten nötig. Schon allein über das modernisierte Kabelnetz von Kabel Deutschland, das in 13 Bundesländern verfügbar ist, war das Erreichen solch hoher Bandbreiten möglich. Lediglich für den Empfang wurden spezielle Geräte benötigt, die das Technologieunternehmen ARRIS für den Test bereitstellte. „Unser Feldtest mit der Übertragungsrate von deutlich über 4 Gbit/s war ein voller Erfolg und unterstreicht abermals die Möglichkeiten eines Kabelnetzes als einziges großflächiges Ultrabreitbandnetz im deutschen Breitbandmarkt“, erklärte Lorenz Glatz die Bedeutung dieses Testlaufes. Auch den Vorstandsvorsitzenden von Kabel Deutschland, Dr. Adrian v. Hammerstein, stimmte das erzielte Ergebnis optimistisch: „Der Schweriner Feldtest zeigt, dass das Breitbandkabel bereits heute eine leistungsstarke und zukunftsfähige Infrastruktur ist, die noch viel Potenzial bietet und als einzige Infrastruktur in Deutschland derart hohe Bandbreiten in der Fläche leisten kann.“ Dies kommt einer Kampfansage gegen die Glasfasertechnik gleich, der momentan in Deutschland noch am Anfang steht und deren Infrastruktur noch längst nicht die Dimensionen erreicht hat, wie es beim Kabelnetz der Fall ist. Die Anbieter von Glasfaserprodukten stellen ihren Endkunden längerfristig ähnlich große Bandbreiten im Gigabitbereich in Aussicht – eine Wettbewerb beider Technologien steht also über kurz oder lang vor der Tür.
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