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27. 03. 2015

Bremst die Deutsche Telekom an sie gebundene Netzbetreiber aus? Der Schweizer Internetanbieter Init7 ist dieser Meinung und führte Messungen durch, welche einen Verstoß bei der Netzneutralität aufzeigen sollen. Die Telekom würde durch ihr Monopol bei den Endkunden-Anschlüssen wie ein Türsteher fungieren und Eintritt kassieren.

Init7 will einen Verstoß bei der Netzneutralität beweisen

Unter Netzneutralität versteht man die Gleichbehandlung von versendeten Daten, unabhängig von ihrer Herkunft. Bislang gab es hitzige Diskussionen um dieses Thema, jedoch nur wenige Belege. Init7 möchte deshalb nun für andere Konzerne und Endkunden den Ernst der Lage veranschaulichen. Bei eingehaltener Netzneutralität sollte es keine Unterschiede beim Datendurchsatz und der Latenz geben, doch das Experiment des schweizer Netzbetreibers zeigte das Gegenteil auf.

Der Versuchsaufbau von Init7 im Detail

Große Internetanbieter wie die Deutsche Telekom, Comcast und France Telekom sollen die kleinen Netzbetreiber benachteiligen. Dies soll durch unfaire Peering-Verträge geschehen, was die Netzneutralität verletzen würde. Die Deutsche Telekom würde Peerings bei anderen Netzen nicht anpassen und die Verbindungen zu kleineren Peers ausbremsen. Init7 spricht hierbei von einer „bezahlten Überholspur“. Zwei virtuelle Server, die passenderweise netneutral-slow.init7.net und netneutral-fast.init7.net genannt wurden, bestückte der Schweizer Netzbetreiber mit identischen Testdateien. Beim Aufruf der Datei aus dem Telekom-Netz mittels des Servers „slow“, wird der Datenverkehr über einen in den USA ansässigen Kooperationspartner abgewickelt. Beim Server „fast“ wird dieselbe Datei allerdings durch Policy-Routing über eine direkte Verbindung zur Deutschen Telekom bezogen.

Netzüberlastung wegen Benachteiligung?

Beim üblich bezahlten Peering hätte man über mehrere Tage somit hohe Latenzen und Paketverluste zu verzeichnen, was an überlasteten Routern liegen würde. Die zur Verfügung gestellte Kapazität sei unzureichend und somit ein Verstoß gegen die Netzneutralität. Init7 gibt kund, dass man erwartet, dass Teilnehmer in diesen Netzen keine Unterschiede zwischen den Strecken haben sollen. Philip Blank, ein Sprecher der Deutschen Telekom, tat die Untersuchung jedoch als Vergleich mit „Äpfel und Birnen“ ab. Es würde keine bezahlte Überholspur geben. Da eine der Verbindungen über einen amerikanischen Netzbetreiber lief, sei dies nicht vergleichbar. „Wenn ein Paket von Deutschland nach Frankreich über die USA verschickt wird, muss man sich nicht wundern, wenn es länger braucht.“ lautete sein Schlusswort in einem Interview mit heise.

 

Welche dieser Meinungen nun zutrifft, muss wohl jeder für sich entscheiden. Die Diskussionen über die Netzneutralität werden aber wohl noch eine Weile weitergehen.

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