Der Routerzwang in Italien findet sein Ende. Ab November darf in einem weiteren EU Land die Hardware seitens der Verbraucher selber gewählt werden. Die Provider sind verpflichtet, die entsprechenden Zugangsdaten heraus zu geben. Dies gilt auch für bestehende Verträge.
Das Gerätemonopol findet in Italien sein Ende
Ab November darf auch in Italien das Internet-Endgerät frei gewählt werden. Dies setzte der Verbund der Telekommunikations-Endgerätehersteller (VTKE) durch, der sich für Endgerätefreiheit engagiert. In die Karten gespielt haben dürfte hier aber auch, dass Italien hiermit Europäische Gesetzesvorgaben in nationales Recht umgesetzt hat. Der Gesetzgeber hatte hier also nicht die Chance, längerfristig das Gerätemonopol der Leitungsanbieter aufrecht zu halten. Auch bei den Österreichischen Nachbarn ist der Routerzwang hingegen noch ein heißes Thema. Zwar gilt dort laut der EU Verordnung 2015/2120 ebenfalls die freie Auswahl der Geräte, allerdings wurde dies noch nicht gesetzlich umgesetzt. Neben dem VTKE forciert ebenfalls die Fachhändlervereinigung AIRES eine zügige Umsetzung der Freigabe der Gerätewahl.
Die Situation in Deutschland
In Deutschland herrscht die Freiheit bei der Endgerätewahl bereits seit dem 01. August 2017. Auch hier ging ein jahrelanges Gerangel voraus, bis der Gesetzgeber eine Lösung gefunden hat. Die praktische Umsetzung erfolgte, indem der Zugang zu öffentlichen Telekommunikationsnetzen als passiver Netzabschlusspunkt definiert wurde. Die Dose an der Wand ist damit der Übergabepunkt, ab dem der Anbieter dem Kunden die Freiheit lassen muss, welches Equipment er nutzen möchte.
Wider erwarten gab es zum Start allerdings keinen Ansturm im Handel. Dies ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass zwar bei Vertragsabschluss unaufgefordert die notwendigen Zugangsdaten ausgehändigt werden müssen, dies aber nicht für Altverträge gilt. Hier muss der Kunde aktiv werden, um an die Einwahldaten zu gelangen. Im August 2017 meldete Unitymedia, dass etwa 25.000 Kunden ein eigenes Gerät angeschlossen haben. Bei insgesamt 3,45 Millionen Kunden sind dies lediglich 0,75% aller Anschlüsse. Telecolumbus (PYUR) meldete mit 0,7 Prozent einen ähnlichen Wert. Lediglich die Kunden von Unitymedia waren mit rund 1% etwas Innovationsfreudiger. Zwischenzeitlich meldet die Branche allerdings, dass kontinuierlich jeden Monat eine fünfstellige Anzahl von Geräten verkauft wird. Der prozentuelle Anteil der Verträge ohne Modem dürfte also deutlich gestiegen sein.
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