Der angekündigte Glasfaserausbau der Telekom in der Münchner Innenstadt ist dem BREKO ein Dorn im Auge, da es sich hierbei um einen Doppelausbau handelt.
BREKO attackiert Telekom
Der BREKO hat den kürzlich angekündigten Glasfaserausbau in München durch die Deutsche Telekom kritisiert. Grund hierfür ist die Tatsache, dass es sich mal wieder um einen Doppelausbau handelt, für den die Telekom bereits häufiger in die Kritik gekommen war.
Bereits seit 2009 bieten die Stadtwerke München (SWM) und die Tochter M-Net ein eigenes Glasfasernetz in München an, dass aktuell ca. 70 Prozent der Gebäude erreicht und teilweise auch bis in die Wohnungen ausgebaut ist. Dieses will die Telekom nun mit einem eigenen Netz überbauen, sehr zum Ärger von Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO): „Der Doppelausbau der Telekom erreicht offenbar eine neue Dimension. Während viele Großstädte in Deutschland und Bayern noch auf die Ersterschließung warten, baut das marktbeherrschende Unternehmen lieber dort aus, wo bereits zwei Drittel der Haushalte Zugang zum Glasfasernetz hat. Mit solchen Vorstößen wird der flächendeckende Glasfaserausbau wider besseres Wissen ausgebremst. Die Telekom bindet Bauressourcen, die woanders dringender benötigt werden, schadet der Umwelt mehr als nötig und belastet die Münchnerinnen und Münchner, deren Bürgersteige und Straßen ein zweits Mal aufgerissen werden.“
Telekom wehrt sich
Die Deutsche Telekom sieht keinen Grund für die Kritik durch den BREKO. Das Unternehmen wehrt sich in einer Stellungnahme gegenüber Teltarif.de: „Mit seinem Statement in Sachen FTTH-Ausbau in München beweist der BREKO-Geschäftsführer, dass ihm wenig an Fakten und viel an Stim¬mungsmache gelegen ist. Die Deutsche Telekom baut eben nicht den ‚lukrativen Ortskern‘ von München aus, sondern baut bereit seit drei Jahren in den Außen¬bezirken. Wir bauen also flächendeckend; auch anderswo in Bayern. Der zusätz¬liche Ausbau in München Innenstadt erfolgt nun, nachdem eine dort angestrebte Kooperation nicht möglich war. Eine Kooperation übrigens, die die Deutsche Telekom auch mit verschiedenen BREKO-Unternehmen erfolgreich geschlossen hat und praktiziert. Aktuell gibt es eine weitere Kooperation mit den Stadtwerken in Regensburg (Bayern).“
Außerdem führt die Telekom in ihrer Stellungnahme weiter aus, dass derzeit die Erschließung in München zum Großteil durch FTTB und eben nicht das eigens angestrebte FTTH erfolgt ist. Glasfaser bis in die Wohnung ermögliche bekanntermaßen höhere Datenraten als nur bis ins Gebäude.
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