Chronologie

Die Entwicklung und Reaktionen auf die Drosselungspläne der Telekom im zeitlichen Verlauf seit April 2013


Erstmals tauchten Ende März 2013 entsprechende Gerüchte auf, dass die Dt. Telekom wohl plane, auch im Festnetz eine Volumen-Drosselung einzuführen. Schon kurze Zeit später kommentierte die Telekom alle Gerüchte in einem Blogbeitrag aber ohne diese auch zu dementieren. In Folge lösten der Vorfall eine wahre Welle der Entrüstung aus.

Selbst Bundesagentur, Verbraucherzentralen und Bundesregierung meldeten sich zu Wort oder rügten gar die Konzernführung. Fest steht: Das letzte Wort diesbezüglich noch lange nicht gesprochen, auch wenn sich seit einigen Jahren in Punkto "Drosselgate" nichts mehr getan hat. Rückblickend wollen wir auf dieser Seite wichtige Ereignisse, Entwicklungen und Wortmeldungen aufzeigen und chronologisch fortführen. Die „Casa Telekom-Drosselung“ ist schließlich spannend und wird es mit Sicherheit noch eine Fortsetzung finden. Insbesondere in Hinsicht auf mögliche Reaktionen der Mitbewerber, wie Vodafone oder 1&1.


Die Chronologie der Ereignisse im Drosselskandal


22.04.2013: die Telekom bestätigt offiziell die Drosselungspläne für 2016 und gibt in einer Pressemitteilung die Grenzwerte bekannt, ab deren Überschreitung künftig gedrosselt wird.
» zur Pressemeldung

25.04.2013: Das Thema trägt immer öfter auch humoristische Züge, wie dieses Video zeigt :-)




30.04.2013: Telekomchef Obermann wendet sich in einem offenen Brief direkt an die Politik, genauer gesagt an Wirtschaftsminister Rösler. Im Kern verteidigt er darin die Pläne als nötige Maßnahme gegen steigende Netzauslastung im Sinne der Preisstabilität.

02.05.2013: Schüler Malte Götz überreicht Telekom-Marketingchef Nick van Damme eine Online-Petition mit 130.000 Unterschriften gegen die Pläne. Besonders die Gefahr eines schleichenden Endes der Netzneutralität stand, dem Initiator nach, im Vordergrund.

03.05.2013: Bis dato zielten die Drosselungs-Pläne nur auf Neukunden (Stichtag 02. Mai 13) - doch die Telekom stellte schnell klar, dass auch alte Bestandskunden spätestens 2018 in die Regelung fallen. Und zwar durch einen kleinen Trick! Nämlich durch die Umstellung von Alt-Tarifen auf moderne IP-Telefonie-Tarife, sind Neuverträge nötig und diese beinhalten natürlich die überarbeiteten Bedingungen. Die ganze Meldung können Sie hier lesen.


06.05.2013: Die Verbraucherzentrale NRW schaltet sich ein. In einer Abmahnung setzte diese eine Frist bis 16. Mai. Sollte die Drosselungsklausel bis dahin nicht entfernt werden, drohen die Verbraucherschützer mit Klagen.

08.05.2013: Der Konzern lenkt in einer Pressemitteilung ein, dass es auch nach 2016 noch „echte“ Flatrates geben werde. Nur plane man sich diesen „Luxus“ etwas besser zu bezahlen. Genannt wurden Zahlen von 10-20 € Aufpreis pro Monat.

12.05.2013: Die Bundesnetzagentur wirbt für ein Maßnahmenpaket, nach dem sich die Netzbetreiber selbst einer Transparenzkur unterziehen sollen. Die Verbraucher müssen über etwaige Bedingungen hinsichtlich Drossel und Datenrate im Vorfeld eines Vertragsabschlusses allgemein besser informiert werden, so die Behörde. Und zwar sowohl im Festnetz- als auch bei Mobilfunktarifen. Hier gebe es noch dringenden Handlungsbedarf.

18.05.2013: Unter anderem via Twitter formiert sich unter der URL demo.hilf-telekom.de eine Online-Demo gegen die Telekompläne. Prinzipiell eine löbliche, urdemokratische Aktion. Jeder kann einen Spruch senden, der dann auf den Schildern (siehe Screenshot) zu sehen ist. Eine "echte" Demo wäre allerdings sicher eine etwas sinnvollere Aktion finden wir - mit Sicherheit auch Medienwirksamer.

Screenshot demo.hilf-telekom.de | Schon knapp 2000 Teilnehmer nach kurzer Zeit


20.06.2013: Im Trommelfeuer seitens der Medien, Politik und der Nutzer, knickt die Telekom wohl nun offensichtlich doch ein und gibt in der Thematik erstmals nach. Statt auf 384 KBit, wolle man nun auf moderate 2 MBit drosseln. Wie wir finden, ein recht fairer Wert, den auch etliche Gegner als Alternative ins Feld geführt hatten. Damit lassen sich fast alle Aufgaben ohne größere Wartezeiten oder Einschränkungen im Internet erledigen, selbst Skype. Von Video & Co. mal abgesehen. [Details]

08.07.2013: Die Verbraucherzentrale NRW geht nun auch vor Gericht gegen die Pläne zur Drosselung vor. Man wolle eine Grundsatzentscheidung für die Verbraucher erwirken und endlich „Sicherheit“ in dieser Thematik erwirken.

30.09.2013: Wenig verwunderlich kam im September die Meldung, dass ein congstar-Sprecher ebenfalls äußerte, es gäbe eigene Drosselungspläne. Dass die Telekomtochter nicht außen vor bleibt, konnte man sich schließlich denken. [Details]

10.10.2013: Auch O2 kündigt, nach anfänglichem Dementi, neue Tarife an. Diese gelten seit 17.10.2013. Darin enthalten erstmals eine Drosselung auch von O2. Allerdings sieht die „Fair Flatrate“-Regel sehr hohe Grenzen von 300 GB/Monat vor, die zudem dreimal hintereinander gerissen werden müssen. Optional kann der Anschluss gegen Aufpreis auch komplett „entdrosselt werden“. Mehr dazu hier in der Meldung.

04.12.2013: Die Verbraucherzentrale NRW hat ihr Ziel erreicht. Die Telekom streicht vorerst die Planspiele zur Drosselung komplett aus ihrer Strategie. Es ist allerdings fraglich, ob damit das letzte Wort schon gesprochen ist. Hier gehts zur Meldung.

02.01.2014: Statt Drosselung droht nun eine baldige Preiserhöhung für "echte" Flatrates. [Details]

Ende 2014: Offensichtlich hat die Telekom nun doch vorerst sämtliche Pläne für eine Drossel der Internetzugänge begraben. Wir hoffen, dass es lange Zeit so bleibt. O2 hat indes seine Fair Use Regel beibehalten und auch 1und1 bietet einen günstigen Tarif mit Datenbegrenzung.

Weiterführendes

» umfangreicher Ratgeber zum Thema Drosselung
» so können Sie im Vorfeld die Drosselung selbst "testen"


Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Recherchen erstellt, verstehen sich aber ohne Gewähr auf Richtigkeit!
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