„Breitband für alle“ – Interview mit Dr. Hans Konle, Sprecher der Geschäftsführung bei NetCologne


Dr. Hans Konle - NetCologne
Der deutsche Breitbandmarkt gilt als umkämpft, gesättigt und in der Fläche immer noch dominiert von der Deutschen Telekom. Doch gerade in Ballungsräumen haben sich in den letzten Jahren viele regionale Anbieter sehr erfolgreich etablieren können. Im Raum Köln/Bonn ist das beispielsweise bei NetCologne der Fall. Wir sprachen mit dem Sprecher der Geschäftsführung Dr. Hans Konle.



VDSL-Tarifvergleich.de: Herr Dr. Konle, erst einmal vielen Dank für das Interview. Zum Sachverhalt: Die Deutsche Telekom ist auch Jahre nach dem Fall des Telekommunikationsmonopols noch immer in vielen Segmenten marktbeherrschend. Wie stark ist NetCologne gegenüber der Telekom aufgestellt?


Dr. Hans Konle: Die NetCologne ist sehr gut aufgestellt. Wir haben in unserem gesamten Verbreitungsgebiet hier im Wirtschaftsraum Köln/Bonn eine starke und stabile Marktposition. Unsere Netzinfrastruktur zählt zu den modernsten Europas, und wir bauen sie kontinuierlich weiter aus. Wir haben also allen Grund, auch weiterhin optimistisch in die Zukunft zu sehen.

VDSL-Tarifvergleich.de: Was kann ein regionaler Anbieter wie Sie leisten, was überregionale wie die Deutsche Telekom nicht können?


Dr. Hans Konle: Wir können absolute Kundennähe leben, uns schon bei der Konzeption von Produkten ganz auf die Bedürfnisse unserer lokalen Kunden einstellen. Beim Kabelfernsehen können wir beispielsweise gezielt mit lokalen Inhalten unsere Kunden ansprechen und überzeugen.

Jüngstes Beispiel: Unser neu gestalteter Infokanal. Wer als NetCologne TV-Kunde mal eben aktuelle lokale Infos sucht, der braucht dafür keinen PC mehr - der Griff zur TV-Fernbedienung genügt. Auf Programmplatz 300 gibt es nämlich seit Anfang Mai mindestens zu jeder vollen Stunde aktuelle Informationen über die Belegung der Kölner Parkhäuser, Lifebilder der Verkehrssituation an Knotenpunkten in der Stadt, Informationen zum Apotheken-Notdienst und viele weitere aktuelle Themen. Auch das breite Netz eigener Shops und Fachhandelspartner ist ein echter Mehrwert für unsere Kunden hier vor Ort.

Dass unsere Kunden unsere lokale Kompetenz schätzen, zeigt sich beispielsweise in unserer TOP-Platzierung beim Wettbewerb um Deutschlands kundenorientiertesten Dienstleister. Wir haben uns als eines der 50 besten Unternehmen platziert und den „Sonderpreis Telekommunikation und IT“ als bestplatzierter Anbieter der Branche erhalten.

VDSL-Tarifvergleich.de: Sie agieren hauptsächlich im Raum Köln/Bonn. Welche besonderen Herausforderungen stellen sich für sie als Telekommunikationsdienstleister, Kabelnetzbetreiber und Internet Provider in dieser Metropolregion?

Dr. Hans Konle: Unser Geschäftsmodell basierte ja stets auf unserer eigenen, hochmodernen Netzinfrastruktur. Die haben wir stets konsequent ausgebaut. Wir verfügen heute über ein sehr modernes Glasfasernetz, betreiben ein leistungsstarkes rückkanalfähiges HFC-Netz für Kabel-TV und Tripleplay. Seit 2006 haben wir mit dem Aufbau unseres FTTB-Netzes hier in Köln eines der modernsten Glasfasernetze in ganz Europa geschaffen und bringen darüber Highspeed-Internet direkt in fast jedes Kölner Haus.

Eine große Herausforderung wird es zunehmend sein, diese optimale Versorgung mit Netzinfrastrukturen im gesamten Wirtschaftsraum Köln/Bonn zu bieten. Denn der Bedarf an Bandbreiten steigt kontinuierlich, und es wird das Ziel sein, möglichst viele Kommunen und damit dort ansässigen Betrieben und Bürgern, breitbandige Infrastrukturen zu bieten. Platt gesagt: „Breitband für alle“, das ist aus unserer Sicht die große Herausforderung der kommenden Jahre.

VDSL-Tarifvergleich.de: Seit 2006 arbeiten sie mit „CityNetCologne“ an dem Auf- und Ausbau ihres eigenen Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes. Wie ist der Stand der Dinge?


Dr. Hans Konle: Ende 2010 waren rund 22.000 Häuser an das FTTB-Netz angeschlossen. Der Ausbau schreitet weiter voran, bis Ende 2011 werden 27.000 vermarktungsfähige Gebäude angeschlossen sein. Ende 2013 werden wir unseren Ausbau abgeschlossen haben und dann fast jeden Kölner Mehrfamilienhaushalt mit breitbandigem Internet versorgen können.

VDSL-Tarifvergleich.de: Sie werben damit, komplette Häuser kostenfrei direkt an das Glasfasernetz anzuschließen. Kann sich das rechnen?


Dr. Hans Konle: Nach diesem Prinzip bauen wir bereits seit 2006 erfolgreich unser FTTB-Netz aus, und natürlich rechnet es sich. Denn wenn wir Kunden über eine angemietete Leitung von der Telekom anschließen, werden dafür monatliche Mietgebühren fällig, Stand heute 10,08 Euro. Dazu kommen Einmalkosten für Anschluss, Ummeldung oder Umzüge. Und auch bei diesem Geschäftsmodell fallen ja Netzinvestitionen an. Unser Modell des FTTB-Ausbaus rechnet sich definitiv, und bietet zudem die Chance, langfristig unabhängig von Vorleistungsprodukten zu sein und mit eigenen Produkten direkt auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können.

VDSL-Tarifvergleich.de: Der Breitbandhunger scheint derzeit nach oben keine Grenzen zu kennen. Wie viel Breitband braucht die Metropole?


Dr. Hans Konle: Stand heute kann man sicher sagen, dass ein Internetzugang von 100 Mbit/s kaum von einem durchschnittlichen Privathaushalt genutzt wird. Andererseits – wer hätte vor einigen Jahren geglaubt, dass man überhaupt jemals mehr als 2 MBit/s benötigen würde? Soll heißen: Der Bandbreitenbedarf – übrigens nicht nur in Metropolregionen – wird mittelfristig weiter steigen. Wie hoch kann man schwerlich beziffern, aber mit einem Netz wie unserem ist man zukunftssicher aufgestellt.

VDSL-Tarifvergleich.de: Welche Geschwindigkeiten sind theoretisch denkbar, und welche bieten sie ihren Kunden praktisch an?


Dr. Hans Konle: Theoretisch denkbar ist eigentlich fast jede Geschwindigkeit, wenn man ein eigenes Glasfasernetz in die Häuser gebaut hat, so wie wir. Das Limit sind da schon eher die Endgeräte, die an so ein Hochleistungsnetz angeschlossen werden oder auch die Hausverkabelung. Praktisch bieten wir heute unseren Kunden bereits Highspeed-Internet von bis zu 100 Mbit/s an. Mittelfristig werden wir Anschlüsse mit bis zu einem Gigabit offerieren. Wir werden sehen, welche Contentangebote und Gerätetypen sich in den nächsten Jahren entwickeln, denn diese bestimmen ja letztlich den Bandbreitenbedarf. Wir sind aber sicher, mit unserer Netzinfrastruktur für alle Anforderungen der Zukunft bestens gerüstet zu sein.

VDSL-Tarifvergleich.de: Sie bieten neben Internet auch Fernsehen. Sind Angebote aus einer Hand die Zukunft?

Dr. Hans Konle: Zukunft? Für uns sind sie seit vielen Jahren erfolgreich gelebte Gegenwart, über unser Multikabel haben wir bereits vor über zehn Jahren begonnen, Telefon, Internet und Fernsehen aus einer Hand anzubieten.

VDSL-Tarifvergleich.de: Glaubt man der Werbung vieler Mobilfunkunternehmen, liegt die Breitbandzukunft vielmehr im Funkbereich etwa per UMTS oder LTE, denn in kabelgebundenen Lösungen. Wird Funk-Internet bald zur echten Konkurrenz?


Dr. Hans Konle: Funk-Internet komplettiert sicherlich eine wichtige Facette in der Internetnutzung: Den steigenden Bedarf an mobilen Datendiensten. Insofern sehen wir es im Endkundengeschäft nicht als verdrängende Konkurrenz sondern als sinnvolle Ergänzung festnetzgebundener Internetangebote. Darüber hinaus bietet der steigende Bedarf an hochleistungsfähigen Funknetzen für NetCologne auf anderer Ebene hochinteressantes Marktpotenzial. Schließlich basieren auch Funknetze auf dem Großteil der Strecke auf Glasfasernetzen. Und da sind wir für die Mobilfunkbetreiber, die ja genau solche Netze anmieten müssen, natürlich ein interessanter Gesprächspartner.

VDSL-Tarifvergleich.de: Zum Schluss bitte in einem Satz: Warum NetCologne und nicht Telekom-Kunde werden?


Dr. Hans Konle: Uns gibt’s vielleicht nicht überall, aber da wo wir sind, überzeugen wir auf ganzer Linie: „Wir können hier“ mit Top-Beratung, exzellenten Produkten und fairen Preisen. Warum sollte man sich da für einen anderen Anbieter entscheiden?

VDSL-Tarifvergleich.de: Herr Dr. Konle, vielen Dank für dieses sehr interessante Interview!

Weiterführende Informationen

» detaillierte Angebote von NetCologne
» weitere Glasfaseranbieter
» VDSL Anbieter in der Übersicht

» Interview mit der Swisscom zum VDSL-Ausbau in der Schweiz
» Interview mit Dirk Hafenrichter von der Dt. Telekom 2013
» Gespräch mit Alice zum VDSL-Ausbau

Bildquelle: © Dr. Hans Konle, NetCologne

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