Heute findet in Berlin das zweite Breitbandsymposium statt, im Rahmen dessen die Verbände ANGA, BREKO, BUGLAS, VATM und FTTH Council Europe die Weichen für die Gigabit-Gesellschaft in Deutschland stellen wollen. Es wird eine Gesamtstrategie von der Bundesregierung gefordert. Sowohl für das stationäre als auch für das mobile Breitband sollen bis 2025 Gigabit-Anschlüsse zur Verfügung stehen.
Breitbandverbände sehen dringenden Bedarf für mehr Geschwindigkeit
Spätestens bis zum Jahr 2025 benötigen Unternehmen und Haushalte Gigabit-Bandbreiten, da sind sich die Branchenverbände einig. Hier wird sowohl eine Verfügbarkeit in dichteren Regionen als auch in ländlichen Gebieten angestrebt. Um die hohe Bandbreite im Festnetz zu erreichen, müssen Glasfasernetze bis ins Gebäude mittels FTTB oder G.Fast oder bis in die Wohnung (FTTH) errichtet werden. Des Weiteren kann auch der neue Kabelnetzstandard HFC auf Basis von DOCSIS 3.1 Gigabit-Bandbreiten erreichen. Die vierte Mobilfunkgeneration (4G / LTE) ist hingegen beim derzeitigen Technikstand noch nicht fähig, die geforderte Geschwindigkeit zu liefern. Deshalb favorisieren die Verbände hier 5G.
„Der Weg in die Gigabit-Gesellschaft“
So nennt sich das Thema des Breitbandsymposiums, bei dem sich die Branchenverbände für ein gemeinsames Thesenpapier zusammenschließen. Ziel ist es, dass die Bundesregierung die Breitbandpolitik über 2018 hinaus weiterentwickelt und auf den nachhaltigen Wettbewerb achtet, denn der sei die Zentrale Grundlage. Für die fünf Institutionen kommt ein Beharren der Regierung auf dem derzeitigen Fahrplan nicht in Frage. Erzsebet Fitori, Director General des FTTH Council Europe, weist auf die rasch wachsende Nachfrage nach mehr Bandbreite durch immer mehr vernetzte Endgeräte im digitalen Zeitalter hin. „Wir erleben gerade eine digitale Revolution. Bald werden nicht mehr nur unsere Smartphones und Tablets, sondern im Grunde alles, was wir nutzen – von Autos, Ampeln bis hin zu
Kühlschränken – von der Verfügbarkeit extrem hochleistungsfähiger Internetverbindungen abhängen“.
Weitere Stimmen zur Gigabit-Zukunft
BUGLAS-Vorstandsmitglied Patrick Helmes stellt klar, dass in Deutschland schnellstmöglich über das Jahr 2018 hinausreichende Infrastrukturziele gebraucht werden. Dabei sieht er das Glasfaser als Basis für die zentrale Infrastruktur. Helmes strebt „sinnvolle Zwischenschritte“ auf den Weg zur Gigabit-Gesellschaft an und warnt vor „Übergangslösungen, die den Investitionswettbewerb behindern oder verzögern“. Auch VATM-Präsident Martin Witt sieht das Glasfaser vor dem Vectoring. „Über VDSL und Vectoring angebotene Bandbreiten und Qualitätsparameter reichen bestimmten Nutzergruppen schon heute nicht mehr aus“, gibt er zu bedenken.
Wir sind gespannt, in wie weit die Bundesregierung das Thesenpapier des Symposiums bei ihren Breitbandplänen berücksichtigen wird.
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