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04. 10. 2012

Eine neue Breitbandtechnik soll hohe Geschwindigkeiten auch ohne Glasfaserausbau möglich machen. Nachteil ist jedoch, dass pro Einsatzgebiet immer nur ein Netzbetreiber die Technik anwenden kann. Die Wettbewerber fürchten bereits eine erneute Monopolstellung der Deutschen Telekom.

 

Der Bundesverband Breitband (BREKO) ist alarmiert. Zwar wird die „Vectoring“ genannte Technik zur Aufrüstung bestehender VDSL-Infrastruktur begrüßt, denn hierbei werden aus bestehenden 50 MBit/s-Anschlüssen 100 MBit/s-Anbindungen. Doch um das Upgrade sinnvoll einsetzen zu können, müsste jeweils ein einzelnes Unternehmen die Hoheit über einen bestimmten Bereich erlangen. Eine unkontrollierte Verbreitung von Vectoring würde so bei geschickter Ausnutzung der eigenen Strukturen zu einem Monopol führen und genau das hat die Telekom vor. Ralf Kleint, Präsident des BREKO, zeigt sich kämpferisch: „Das wird der BREKO keinesfalls akzeptieren.“

Die Angst vor dem Monopol geht (wieder) um

Um das Vectoring exklusiv für sich zu beanspruchen, hatte die Telekom gefordert, den Zugang der Konkurrenz zur Anschlussleitung aufzuheben. Die Telekom würde dann nur noch, zu entsprechenden Kosten, ein fertiges Produkt für den Verkauf an den Endverbraucher bereitstellen. Das heißt, die immer gleiche Technik würde unter den verschiedensten Firmen-Namen angeboten. Die Firmen selbst hätten keinerlei Einfluss mehr auf eine Aus- und Umgestaltung des Produktes. Kleint findet folglich starke Worte: „Das wäre eine Remonopolisierung durch die Hintertür.“

 

Doch es scheint sich auch um einen präventiven Aufschrei zu handeln. Bis Vectoring wirklich marktreif ist, gibt es noch einige Fragen zu klären. Wo liegt der volle Leistungsumfang? Was sind die Schwachstellen? Die rund zehn Millionen, von Telekom-Wettberwerbern gemieteten, Anschlussleitungen dürfen durch Vectoring nicht gestört werden. Stephan Albers, Geschäftsführer BREKO: „Zum anderen muss der im Telekommunikationsgesetz festgeschriebene Grundsatz des entbündelten Zugriffs auf die letzte Meile erhalten bleiben.“ Ein gemeinsam mit der Telekom durchzuführender Feldversuch soll Klarheit schaffen und gleichzeitig einen friedlichen Schritt zur Kooperation darstellen.

Marktreife von Vectoring unklar

Vectoring ist nur über bestehende VDSL-Infrastruktur möglich. Ein Leitungsbündel kann dabei immer bloß von einem Netzbetreiber effektiv eingesetzt werden. Dennoch gilt es als vielversprechende Möglichkeit, Gebiete zu beschleunigen, für die Glasfaser bis ins Haus (FTTH) zu unwirtschaftlich ist. Bislang gibt es keine konkreten Einsatzpläne für Vectoring, die Technik müsse sich erst als „tragfähig“ erweisen. Insofern ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Bei enttäuschenden Testergebnissen dürfte auch das Säbelrasseln der Telekommunikationsunternehmen ganz schnell wieder leise werden.

 

Der BREKO sieht sich bewusst als Stimme gegenüber der Marktmacht Telekom. Zu den über 110 Mitgliedern gehören lokale und regionale Unternehmen wie Stadtwerke, aber auch bundesweit und international bekannte Firmen wie Telefónica Germany (o2), Versatel, Nokia Siemens Networks, E.ON Hanse, DB Kommunikationstechnik und Cisco Systems.

Quellen: BREKO
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