Die Deutsche Telekom hat eine neue Prognose zu den Ausbaukosten erstellt die für eine flächendeckende VDSL-Verfügbarkeit nötig wären. Eine Summe, die weder die Telekom noch jemand anders in der Branche allein stemmen werde, so dass der Ruf nach staatlichen Zuschüssen lauter wird.
Was kostet VDSL für alle?
Wie CEO Niek van Damme gegenüber dem Fokus äußerte, würde ein nahezu lückenloser Ausbau des schnellen VDSL-Netzes rund 10 Milliarden Euro kosten. Allerdings „nur“ für 90 Prozent der Bevölkerung. Eigentlich eine relativ überschaubare Summe könnte man meinen, wenn mehrere Provider an einem Strang ziehen. Der Haken: Für die restlichen 10 Prozent der Bevölkerung, die in entlegenen Gebieten wohne, würden den Berechnungen nach weitere 15 Milliarden fällig. Summa summarum benötige man also 25 Milliarden Euro um ein solches Vorhaben umsetzen zu können. Der Konzern selbst plant bis 2016 rund 65 Prozent aller Haushalte mit VDSL zu erschließen. Entsprechende Mittel sind schon seit längerem vorgesehen.
Vor diesem Hintergrund wird allerdings auch der Ruf nach staatlicher Hilfe wieder lauter. Van Dammes Einschätzung nach, wird kaum ein Breitbandanbieter ländliche Regionen in Eigenregie erschließen, in denen sich ein Ausbau wirtschaftlich nicht lohne. Ohne Zuschüsse bzw. Subventionen werden die restlichen 10 Prozent weiter brach liegen und die Pläne der Bundesregierung lassen sich nicht realisieren. Diese sehen in neusten „Digitalen Agenda“ eine vollständige Versorgung mit wenigstens 50 MBit bis 2018 vor.
In zwei Tagen, am 20. August, wird die finale Version der Digitalen Agenda erwartet. Dann dürfte endlich feststehen, was die Wirtschaft als Beihilfen für den Breitbandausbau erwarten kann. Nach vorläufigen Plänen sollen z.B. Erlöse aus der „Digitalen Dividende II“ in den Ausbau ländlicher Gebiete fließen. Experten erwarten hier allerdings nur Erlöse im Bereich von einigen Millionen Euro – nötig wären aber mehrere Milliarden. Woher das Geld kommen soll, bleibt also zunächst weiter offen. Fakt ist: Die Regierung muss endlich handeln, wenn die vollmundigen Ziele der aktuellen Agenda nicht abermals (wie die Agenda 2014) völlig verfehlt werden sollen.
Telekom erwägt Zukäufe
Ebenfalls interessant ist eine Andeutung, dass man wohl in der Führungsriege der Telekom auch über Zukäufe nachdenke. Besonders im Fokus stehen dabei Kabelnetzbetreiber, wie die Primacom. Durch den Zukauf von Kabel Deutschland durch Vodafone steht man offensichtlich nun unter Druck ein passendes Gegengewicht zu finden. Schließlich durchzieht das hochmoderne Kabelnetz von KD 13 Bundesländer und eignet sich für Datenraten bis in den Gigabitbereich.
Weiterführendes
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Quelle: Fokus online
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