Das spanische Unternehmen Telefónica ersetzt Stück für Stück seine eigene Festnetz-Infrastruktur zugunsten von Vectoring und VDSL der Deutschen Telekom. Bereits seit 2014 würden die Hauptverteiler abgebaut. Des Weiteren investiert der Konzern zugleich in den Vectoring-Ausbau der Telekom, auch wenn Telefónica eine Initiative zum Breitbandausbau via Glasfaser ins Leben rief.
Telefónica setzt auf Telekom-Infrastruktur
Schon seit längerem baut der Eigentümer der o2-Marke seine eigenen Hauptverteiler in Deutschland ab. Das Technik-Portal Golem verkündete hierzu Informationen auf Basis eines Gesprächs mit dem Unternehmenssprecher Klaus Schulze-Löwenberg. So würde der Netzbetreiber bereits seit 2014 im Rahmen einer strategischen Kooperation mit der Deutschen Telekom die hauseigenen Festnetz-Anschlüsse schrittweise umstellen. Im Rahmen dieser Umstellung baue man die Telefónica gehörenden Hauptverteiler sukzessive zurück. Somit unterstützt Telefónica das von der Telekom bezüglich des Breitbandausbaus in Deutschland favorisierte Vectoring-Verfahren. Die Bundesnetzagentur gab dem Bonner Netzbetreiber für den exklusiven Ausbau im Nahbereich grünes Licht. Dabei nutzt die Telekom FTTC, also Fiber To The Curb.
Die Bundesnetzagentur über die VDSL-Pläne von Telefónica
Auch die Bundesnetzagentur kommunizierte mit Golem bezüglich des Rückbaus der Telefónica-Hauptverteiler. Die Bundesnetzagentur hält sich mit einer Stellungsnahme zu dieser Prozedur allerdings zurück. Der geplante TAL-Rückbau sei eine „unternehmerische Entscheidung von Telefónica Deutschland“. Die Bundesnetzagentur würde generell keine Stellung zu Unternehmensentscheidungen von Marktteilnehmern nehmen. Bereits im Mai 2013 verkündete Telefónica, die VDSL- und Vectoring-Vorleistungsprodukte der Deutschen Telekom nutzen und mitfinanzieren zu wollen.
Telefónica-Breitbandausbau: Glasfaserausbau als weiteres Standbein
Im November 2016 beteuerte der spanische Konzern sein Interesse für einen Ausbau mittels Glasfaser. Dabei soll allerdings mit Fibreco ein unkonventioneller und zugleich für den Wettbewerb fairer Weg gegangen werden. Unabhängig und kooperativ ist die Initiative geplant, die langfristig ausgelegt ist und ein bundesweites Gigabit-Netz bis zum Jahre 2030 realisieren möchte – nebst möglichst schneller flächendeckender Versorgung. Wir sind gespannt, wie sich Fibreco schlagen wird und ob hier ein würdiger Telekom-Herausforderer auf uns zukommt.