Eine neue Technologie des Unternehmens „Nokia Siemens Networks“ konnte jüngst auf einer Technologiemesse in Paris ein neues Verfahren vorstellen, das die Reichweite für VDSL stark erhöht.

Höhere Reichweite dank Bonding

Das von „Nokia Siemens Networks“ vorgestellte Verfahren auf der „Broadband World Forum“ in Paris, nennt sich „bonding“ – also Bündelung. Wir berichteten bereits vor einigen Monaten über erste Details. Diese soll Netzbetreibern mit einfachen Maßnahmen eine Reichweitensteigerung von 50 Prozent bei VDSL ermöglichen. Genauer gesagt, konnte VDSL mit 25 MBit/s auf eine Distanz von 1.5 km, statt 1 km stabil realisiert werden.

Höhere Reichweite = höhere Verfügbarkeit

Das Verfahren könnte die VDSL-Verfügbarkeit in Deutschland stark beflügeln. Denn nicht selten kann der Nachbar einige Häuser weiter VDSL nutzen und Sie vielleicht nicht. Hunderttausende neuer Kunden könnten so ohne große Umbaumaßnahmen erschlossen werden. Da für die Netzprovider praktisch keine Tiefbaumaßnahmen nötig sind, wird die Innovation unserer Meinung nach, früer oder später mit Sicherheit Einzug finden.

Hintergrund – warum nur 1,5 km?

1,5 Kilometer klingt nicht viel. Wieso nur so wenig? Nun VDSL basiert auf Glasfasertechnik. Hier spielen Entfernungen eigentlich keine große Rolle. Doch meist laufen die Glasfasern nur bis zum DSLAM – einer Art Verteiler für die Kunden in der Umgebung. Das sind die grauen Kästen am Straßenrand. Von dort aus führt dann ein Kupferkabel die Signale bis zum Endkunden. Diese Ausbauweise nennt man auch Fiber to the Curb (FTTC). Hier ist bereits 1 km die Magische Grenze, wo die Bandbreite mit jedem Meter Leitung stark abnimmt. Durch Bündelung mehrerer VDSL-Leitungen kann mit der neuen Technik von „Nokia Siemens“ nun die Bandbreite für weitere 500 Meter stabil gehalten werden. Das kann in einer Großstadt eine beträchtliche Anzahl an Haushalten sein, die man dann zusätzlich mit VDSL versorgen kann.

Weiterführendes

» Ericsson erreicht Rekordrate von 500 MBit/s im Test