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17. 10. 2011

Glasfaserinternet kostet und das nicht wenig. Mit wie viel genau, ein flächendeckendes Glasfasernetz in Deutschland zu Buche schlagen würde und ob ein solcher Ausbau überhaupt rentabel wäre, das hat das Wissenschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) jetzt einmal ausgerechnet.

Modelltool errechnet mit 80 Milliarden Euro

Internet via Glasfaser

In einem Modell haben die Forscher des WIK die Fakten zum Glasfaserausbau in Deutschland zusammengefasst. Faktoren wie der Investitionsbedarf, die Technologie und Topologie des Netzes, die Kosten für die Flächendeckung, sowie die Bevölkerungsdichte und die profitable Ausbaugrenze wurden dabei berücksichtigt. Das Ergebnis: der Aufbau eines bundesweiten Glasfasernetzes würde etwa 80 Milliarden Euro kosten. Eine Summe, die das kurzfristige Investitionsvermögen der Netzbetreiber übersteigt, wie Dr. Karl-Heinz Neumann, der Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste erklärt: “Zwar erscheint der errechnete Investitionsbedarf von 70 bis 80 Milliarden Euro für das Glasfasernetz gemessen an anderen volkswirtschaftlichen Programmen eher gering, stellt aber verglichen mit den üblichen jährlichen Investitionen der Netzbetreiber in das Festnetz in Höhe von etwa 3,2 Milliarden eine säkulare Aufgabe dar, die nicht in einem Jahrzehnt bewältigt werden kann.“

Kosten-Nutzen-Rechnung

Das größte Problem ist der Ausbau in der Fläche. Für die Netzbetreiber ist ein Ausbau nur dort rentabel, wo möglichst viele Kunden den Anschluss nutzen können. Gering besiedelte Regionen sind eher unattraktiv. Die Kosten für einen Glasfaseranschluss können so zwischen 1.000 Euro und 4.000 Euro schwanken. In ländlichen Gebieten ist der Ausbau des schnellen Internets also kaum profitabel, wie Rechnungen des WIK zeigen. Die Forscher gehen davon aus, dass ein Kunde durchschnittlich 38 Euro im Monat an den Betreiber zahlt. Beim Vergleich mit den Ausbaukosten kommt dasWIK zu dem Ergebnis, dass ein „profitabler Netzbetrieb nur für weniger als 10% der Fläche möglich“ ist.

Alternativideen

Um den Glasfaserausbau in der Bundesrepublik trotzdem voranzutreiben sind Alternativlösungen gefragt. Das WIK sieht die größte Chance in einer Verteilung der Kosten auf alle Beteiligten. So könnten die Eigentümer die Kosten für eine Verkabelung ihres Hauses selbst übernehmen. Denkbar wäre auch, dass die Preise für einen Anschluss regional variieren, um so die höheren Ausbaukosten zu erwirtschaften. Auch eine staatliche Förderung könnte die Netzbetreiber entlasten und so den Investitionsdruck verringern. „Kombiniert man alle denkbaren Maßnahmen könnten die Lasten auf eine Weise verteilt werden, die allen Marktteilnehmer nur geringfügige Mehrkosten bescheren würden und für Deutschland den Anschluss an die schnelle breitbandige Zukunft absehbar möglich macht“, fasst Dr. Karl-Heinz Neumann, die Situation zusammen.

Weiterführendes

» Glasfaser Internet – eine Einführung
» Verfügbarkeit von Glasfaserinternet in der Karte
» Glasfaser-Flatrates von der Telekom

Quelle: Wissenschaftliches Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste;
Bild: © Péter Mács – Fotolia.com
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