Der Begriff Vectoring geistert nun schon seit geraumer Zeit durch Foren und Medien, wenn das Thema auf VDSL-Leitungen und deren Leistungsfähigkeit kommt. Diverse Anbieter, unter anderem die Telekom, rüsten bestehende Infrastrukturen gerade auf das neue Verfahren um. Aber bisher kommt die Technologie im kommerziellen Bereich noch nicht zum Einsatz. Mit einer Ausnahme.
Saarländer Unternehmen kooperiert mit Alcatel-Lucent
In Heidelberg gibt es ein Unternehmen das die Vectoring-Technologie bereits tatsächlich einsetzt um Kunden mit noch schnellerem Internet per VDSL zu versorgen. Dabei handelt es sich um inexio, ein Telekommunikationsunternehmen aus dem Saarland. Gemeinsam mit dem Technik-Zulieferer Alcatel-Lucent und der Pan Dacom Networking AG, hat inexio ein Vectoring-Projekt auf VDSL2 Basis für die kommerzielle Nutzung realisiert. Standort des Netzes ist die Bahnstadt in Heidelberg. Hier kommt als Technologie vor allem Fibre to the Building (FTTB) oder Fibre to the Home (FTTH) zum Einsatz wie wie der verantwortliche Technikleiter von inexio, Christoph Staudt, erklärt. „Durch den Einsatz von VDSL2 Vectoring können wir trotz der mehr als 150 Anschlüsse pro Gebäude Bandbreiten von 100 MBit/s für die einzelnen Nutzer sicherstellen“, so Staudt.
Stadtentwicklungsprojekt Bahnstadt
Die Bahnstadt wird der 15. Stadtteil von Heidelberg und ist eines der größten Projekte für Stadtentwicklung in der Bundesrepublik. Alle Häuser in dem Stadtteil werden im Passivhaus-Standard gebaut. So soll die größte Passivhaussiedlung weltweit entstehen. Insgesamt sollen Wohnungen für 5.000 Menschen errichtet werden, außerdem ist geplant dass sich Forschungsunternehmen und wissensbasierte Einrichtungen hier niederlassen.
Reduzieren von Störsignalen
Beim Vectoring geht es darum den Signalverlust auf der sogenannten „letzten Meile“, der Strecke vom Kabelverzweiger bis ins Haus, zu reduzieren. Grund für den Verlust in der Übertragungsgeschwindigkeit, sind die eng aneinander liegenden Kupferkabel. Diese Bündel erzeugen den Effekt des Übersprechens. Das heißt die Signale stören sich gegenseitig und es kommt zu Verlusten bei der Datenübertragung. Mithilfe von Vectoring kann dieser Effekt reduziert werden. Dadurch werden im Endeffekt höhere Surfgeschwindigkeiten möglich und Kunden können wie im Falle der Bahnstadt 100 MBit/s statt nur 60 MBit/s nutzen.
Quelle: inexio
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