Big Data war eines der Leitthemen auf der Cebit 2014. Die Nutzung großer Datenmengen bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, die schon heute genutzt werden und in den nächsten Jahren immer weiter an Bedeutung gewinnen sollen. Ob Marketing oder Gesundheit – Big Data verändert die Branchen.
Big Data in allen Bereichen
In unserer digitalen Welt fallen täglich unermessliche Datenmengen an. Eine steigende Zahl von vernetzten Geräten lässt die Messung der verschiedensten Vorgänge zu, die den schon allein unfassbar großen Datenspeicher des Internets stetig erweitern. In Hannover waren zur Cebit zahlreiche Unternehmen vertreten, die sich mit der sinnvollen Nutzung dieser Daten beschäftigen. Bei den CeBIT Global Conferences versuchte Jörg Karpinski von Huawei zu erklären, was Big Data eigentlich bedeutet. „Big Data passiert nicht irgendwann in der Zukunft, Big Data passiert heute“, stellte er fest. Big Data beeinflusse jeden Aspekt der Gesellschaft, von der Wirtschaft über die Verwaltung bis zum privaten Leben des Individuums.
Markt im Aufschwung
Während Big Data in Bereichen wie der Klimaforschung bereits eingesetzt wird, sind viele Bereiche noch unerschlossen. Schätzungen der Branchenverbands Bitkom zufolge, wird der Markt für Big Data 2014 allein in Deutschland um 60 Prozent wachsen und ein Volumen von 6,1 Milliarden Euro erreichen. Derzeit wird in jedem zehnten Unternehmen bereits Big Data genutzt und beinahe jedes dritte Unternehmen habe konkrete Pläne. 2016 soll der Umsatz hierzulande schon bei 13,6 Milliarden Euro liegen, so die Bitkom-Prognose.
Frische Unternehmen
Aktuell sind die wichtigsten Einsatzgebiete für Big Data in Unternehmen die Bereiche Marketing und Vertrieb. So ist es nicht verwunderlich, dass in diesem Bereich auch zahlreiche Start-Ups auf der Cebit 2014 vertreten waren. So bietet Viewsy beispielsweise eine Möglichkeit für Einzelhandelsgeschäfte, über Mobilfunksignale wertvolle Einblicke in die Verhaltensmuster von Kunden zu gewinnen. Trotz Echtzeit-Tracking wird dabei die Privatsphäre der Kunden gewahrt. Ein anderes interessantes Start-Up auf der Cebit war TVbeat, das Fernsehanbietern und Werbetreibenden das Verhalten von Fernsehzuschauern in Echtzeit und genauer als jemals zuvor liefern möchte und somit bessere Daten als die herkömmliche Quotenmessung bietet.
Big Data für Gesundheit
Weitere Beispiele von der Messe zeigen gut, welche Möglichkeiten das Thema Big Data noch bieten kann. So wurde auf der Cebit ein Projekt für ein übergreifendes Informationssystems, das die Einsatzkoordination von Feuerwehren und Rettungsdiensten verbessern soll, mit dem Sonderpreis „Big Data – Smart Data“ des Gründerwettbewerbs des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Auch im Gesundheitswesen und im Personalbereich kann Big Data Vorteile bringen. Das Start-Up SOMA Analytics präsentierte beispielsweise eine Technologie, die den Stresspegel von Mitarbeitern anhand der Bewegung des Smartphones misst. Diese und weitere Beispiele zeigen, dass Big Data in Zukunft für das Gesundheitsmanagement große Mehrwerte bringen wird.
