Nach Startschwierigkeiten konnte die Deutsche Telekom die Bundesnetzagentur von ihrem Kooperationsmodell überzeugen. Dieses erlaubt es, dass Telekommunikationsunternehmen untereinander Glasfaseranschlüsse vermieten. Erste Interessenten stehen bereit.
Vor wenigen Monaten erfuhren die Pläne der Deutschen Telekom, durch einen negativen Bescheid der Bundesnetzagentur, einen Dämpfer. So war seitens der Behörde befürchtet worden, es kommt durch das Auftreten der Bonner als Anbieter von Infrastruktur zu einer Wettbewerbsverzerrung. Außerdem könnte der Breitbandausbau ins Stocken geraten, wenn Leitungen gemietet werden können, anstatt in eine teure Verlegung investieren zu müssen. Diese Bedenken konnten nun nach einer Überarbeitung des Konzeptes zerstreut werden – die Bundesnetzagentur hat das Kontingentmodell freigegeben.
Die Erfüllung von drei Kriterien führt zur Freigabe
Zu den Maßnahmen, um die Behörde zu überzeugen, gehört ein Sonderkündigungsrecht für die Geschäftskunden der Telekom. Auf diese Weise können neue Glasfaseranschlüsse genutzt werden, die sich nicht im Besitz der Telekom befinden. Eine kleinere Mindestgröße bei den Kontingenten von VDSL-Anschlüssen, senkt hingegen die Eintrittsschwelle für kleinere Unternehmen. Ein weiterer Punkt ist die Erhöhung des monatlichen Entgelts pro Anschluss um 50 Cent.
NetCologne – erster von vielen Kooperationspartnern?
Als erster Nutznießer dürfte NetCologne gelten. Von einer gegenseitigen Buchung von Glasfaseranschlüssen erhoffen sich beide Unternehmen Synergieeffekte. Niek Jan van Damme, Deutschland-Vorstand der Telekom: „Nur durch Kooperationen kann der Netzausbau der nächsten Generation gelingen. Die Branche muss sich Kosten und Risiken teilen können, wenn sie Milliarden investieren soll.“
Die verbesserte Auslastung der modernen Breitbandinfrastruktur soll der Planungssicherheit zugute kommen. Weitere Telekommunikationsanbieter haben schon bei der Telekom angeklopft, welche die Zahl der Kooperationen steigern will. Da scheint die Weitergabe des modifizierten Kooperationsmodells zur Konsultation an die EU-Kommision nur noch reine Formsache zu sein.
Weitere Expansion hängt von Hausbesitzern und Mietern ab
Schon im letzten Jahr wurden 168 000 Haushalte in zehn Städten mit Fibre to the Home (FTTH), Glasfaser bis zu den Haushalten, ausgestattet. Der Expansionskurs wird in acht Städten fortgesetzt, was zu 200 000 weiteren Breitband-Kunden führen soll. Allerdings müssen vorab 80 Prozent der Hauseigentümer zustimmen und mindestens jeder zehnte Haushalt muss als Vorbesteller das Angebot wahrnehmen.
Weiterführendes
» VDSL Tarife vergleichen
» VDSL Verfügbarkeit prüfen
» mehr zu Glasfaser Internet
Quelle: Deutsche Telekom AG
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