Splitter

VDSL Splitter - Notwendigkeit und Funktion


Wenn Sie VDSL nutzen möchten, benötigen Sie (früher) unter Umständen noch einen sogenannten Splitter. Seit spätestens 2020 ist dies allerdings nahezu völlig obsolet. Denn neuere IP-basierte Breitbandzugänge kommen schon länger ohne diese Notwendigkeit aus, doch dazu später mehr. Da es um dieses Thema im Netz und diversen Foren immer wieder Fragen und Unklarheiten gibt, haben wir die wichtigsten Informationen die Sie benötigen, folgend zusammengestellt.


Was macht(e) der Splitter eigentlich?

Die Aufgabe des VDSL-Splitters bestand früher vereinfacht gesagt darin, das anliegende Datensignal vom Telefonsignal bei analogen Leitungen zu trennen. Ersteres wird dann direkt zum Router bzw. Modem per LAN-Kabel weitergeleitet. Der Splitter wurde einst zwischen die TAE-Dose und Router geschaltet. Technisch betrachtet, handelt es sich um einen simplen elektronischen Hoch- Tiefpassfilter für den Telefonanschluss (TAL).

Zur Datenübertragung bei VDSL-Zugängen ohne IP-Telefonie, wurde früher ein Frequenzband von bis zu 30 MHz genutzt. Die ersten 25 KHz waren dabei jedoch für die analoge Telefonie reserviert. Bei ISDN sogar 120 KHz. Hinzu kam noch ein kurzes Schutzband, so dass die zu trennende Grenzfrequenz für den Splitter bei 138 kHz liegt. Der Splitter teilte also sowohl bei DSL (bis 2.2 MHz), als auch bei VDSL (bis 30 MHz), die beiden Frequenzbänder für Telefon und Datenstrom auf. Bildlich kann man sich das so vorstellen, dass alle Frequenzen oberhalb von 138 KHz einfach abgeschnitten und zum Router geleitet werden. Mehr zur Technik von VDSL.


Internet-Zugänge „ohne Splitter“ heute die Regel

handelsüblicher Splitter

Typischer Splitter mit TAE-Stecker von verschiedenen Perspektiven

Bei der Dt. Telekom ist die Umstellung der Telefonie offiziell seit Q1 2020 vollständig abgeschlossen. Das heißt, analoge Telefonanschlüsse gibt es praktisch nicht mehr oder nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen, wo dann aber kein Internet geschaltet wird.

Schon Jahre zuvor setzten die Telekom und alle Mitbewerber vornehmlich auf DSL- und VDSL-Anschlüsse, wo kein Splitter mehr eingesetzt werden muss. Und zwar sogenannte „All-IP“-Anschlüsse.

Die Verbindung erfolgt bei "IP" dann direkt ohne Umwege mit dem VDSL-Router/Modem, welche allerdings dazu kompatibel sein müssen – siehe nächster Abschnitt. Splitter sind daher nicht mehr nötig! Im Gegenteil - sie dürfen sogar nicht mehr eingesetzt werden um Störungen zu vermeiden.

Wie erfolgt dann die Verbindung zum Router?

Bei IP-Basierten Anschlüssen ohne Splitter, erhält man ein passendes Kabel vom Anbieter dazu. Eine Seite (mit dem TAE-Stecker) stecken Sie bitte mittig in die Telefondose mit der Markierung „F“. Die graue Buchse (RJ45-Stecker) kommt in den Router (z.B. Telekom Speedport). Zumeist ist dieser Anschluss am Router mit "WAN" oder "DSL" gekennzeichnet

Tipp: Die Deutsche Telekom setzt bei herkömmlichen DSL-Tarifen immer öfter auf Annex-J und vertreibt diese auch als „IP“-Tarife. Gemeint ist dabei der Umstand, dass die Telefonie digital per VOIP erfolgt und nicht mehr im unteren Frequenzbereich per ISDN oder analog. Auch bei diesen Zugängen wird kein Splitter mehr gebraucht. Spätestens seit Anfang 2020 bietet der Konzern nur noch „IP“-Tarife und hat alle älteren umgestellt. Herkömmliche, analoge Festnetztelefonie ist damit praktisch ausgestorben und damit auch die Notwendigkeit eines Splitters für ADSL/VDSL-Anschlüsse.

Kompatible Router für Anschlüsse ohne Splitter

Router neueren Typs sind natürlich allesamt für IP- Telefonie ausgelegt. Das gilt aber nicht für alle älteren Modelle. Wer sich also auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Router umsieht, sollte das beachten. Bei der Dt. Telekom sind das zum Beispiel die Speedport-Varianten W921V, W925V, Speedport Smart 4, Speedport Pro+ oder neuer. Von AVM kommen z.B. die 7390, 3390, 7490, 7590 ax oder neuer in Frage. Mehr aktuelle Geräte gibt es hier.

Und Glasfaser-Anschlüsse per FTTH/FTTB?

Bei Direktanschlüssen per Glasfaser, kommen ohnehin keine Kupferkabel mehr zum Einsatz bzw. auf das Festnetz als Leitungsmedium wird ja ganz verzichtet. Ein Splitter ist daher erst recht absolut nicht nötig! Dafür braucht es aber etwas Ähnliches - eine ONU bzw. ONT. Hier werden die optischen Signale zurück in elektrische gewandelt.




FAQ: Brauchte man einen speziellen Splitter für DSL und VDSL?

Nein! Besonders bei dieser Frage gab es in der Vergangenheit immer wieder Unklarheiten. Für beide Breitbandarten kam ein und dieselbe „Version“ zum Einsatz. Es gibt also so gesehen keinen speziellen „VDSL-Splitter“, auch wenn dies manchmal der Einfachheit halber so postuliert wird. Ebenso gibt es keinerlei Performance-Unterschiede mit „alten“ und „neuen“ Modellen. Technisch gibt es da keine Unterschiede.

Normalerweise müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen. Wenn Sie vorhaben, VDSL zu bestellen (online übrigens oft günstiger), erhalten Sie alle nötige Hardware vom Anbieter Ihrer Wahl. Darunter fällt neben dem VDSL-Router auch der Splitter, sofern dieser eben nötig sein sollte. Letzteres ist aber sehr unwahrscheinlich.

Weiterführendes:

» zur Deutschen Telekom
» VDSL Preise in der Übersicht
» Infos zu VDSL-Routern
» CAT7 LAN für VDSL nötig?


Alle Angaben wurden nach bestem Wissen und Recherchen erstellt, verstehen sich aber ohne Gewähr auf Richtigkeit!
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