Testbericht: AVM FRITZ!Box 7580

Was kann die neue "Super FritzBox"?


Fritz!Box 7580 im Test

AVM hat im August 2016 einen neuen High-End VDSL-Router auf den Markt gebracht, welcher insbesondere durch seine hohe WLAN-Geschwindigkeit überzeugen soll. Der Nachfolger der AVM FRITZ!Box 7490 bietet eine sehr gute Ausstattung und neben dem schnellen Internetzugang auch eine umfangreiche Telefonanlage sowie diverse Heimnetz-Funktionen. Im folgenden Testbericht verrät Max von VDSL-Tarifvergleich.de, ob der Router auch in der Praxis halten kann, was er in der Theorie verspricht.


Design der AVM FRITZ!Box 7580 und Zubehör

Im Vergleich zu früheren Modellen von AVM, hat sich die 7580 optisch recht stark verändert. Daher ist das neue Design auf jeden Fall einen kurzen Blick wert. Der Router wird nun hochkant betrieben (wie viele LTE-Varianten schon länger) und hat einen integrierten Standfuß, welcher gleichzeitig als Abdeckung für die rückseitigen Anschlüsse fungiert. Optional ist mit Hilfe einer Montageplatte auch eine Wandmontage möglich, der Router wird dann einfach auf die Montageplatte aufgesteckt. Im Test konnte das neue Design gefallen, letztlich ist es aber natürlich Geschmacksache, ob einem das neue oder das alte Design der AVM FRITZ!Box Router eher zusagt. AVM betont jedenfalls, dass durch das Hochkant-Design der Box die WLAN-Antennen besser integriert werden konnten.


Geliefert wird der Router zusammen mit einem 4 Meter langen DSL-Telefon-Anschlusskabel, 1,5 Meter LAN-Kabel, einer Fritz!Box CD samt Installationsanleitung, DSL- sowie TAE-/RJ45 Adapter. Zudem natürlich das Netzteil sowie einige Informationsblätter samt Anschluss und Installationshilfe.


Lieferumfang der 7580 von AVM

Info LEDs

Wie gewohnt, informieren mehrere LEDs auf der Frontseite über die wichtigsten Statusinfos. Ein netter Nebeneffekt des stehenden Designs ist, dass man die LEDs nun viel besser sieht, auch wenn der Router über Schulterhöhe im Raum positioniert wird. Insgesamt gibt’s 5 LEDs für „Power“, „Internet“, „WLAN“, „FON“ und die „INFO-LED“. Etwas weiter rechts an der Seite hat AVM zudem nun drei Taster hinterlegt. Einerseits zum An- und Ausschalten des WLANs, DECT und WPS. Gut auch zu sehen im folgenden Bild.

Info-LEDs an der FB7580


Anschlüsse der 7580

Bei den Anschlussmöglichkeiten hat AVM wahrlich nicht gegeizt. Keine FritzBox bietet mehr Ports, soviel steht fest! Die zwei FON-Anschlüsse sowie einen der 2 USB-3.0 Ports entdeckt man übrigens erst, wenn man die Unterseite von schräg unten inspiziert.

Auf dem folgenden Bild sind alle Anschlüsse gut zu sehen. Durch einen Klick kann die Ansicht zudem vergrößert werden. Die untere Reihe bietet von links nach rechts folgende Ports: DSL, FON1, FON2, FON S0, WAN, LAN1, LAN2, LAN3, LAN4 und Power. Dank des separaten WAN-Ports steht zudem nun endlich ein LAN-Anschluss mehr zur Verfügung. Kabel- oder Glasfaserkunden die den Router nutzen, müssen nun keinen RJ45-Anschluss mehr verschwenden, wie es noch bei der 7490 der Fall war. Die Verbindung darf dann übrigens nur noch WAN erfolgen, darauf weist der Installationsratgeber ausdrücklich hin.

alle Anschlüsse auf der Rückseite der 7580



Router für den (V)DSL-Anschluss

Die AVM FB 7580 ist primär für die Verwendung an einem schnellen VDSL-Anschluss vorgesehen. Die maximale Geschwindigkeit über VDSL Vectoring beträgt 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. Ist am Anschluss kein VDSL Vectoring verfügbar, so kann man aber auch ältere Zugangs-Technologien wie normales VDSL oder ADSL2+ mit dem integrierten Modem nutzen. Im Test hinterließ das Modem einen sehr guten Eindruck und konnte sowohl an einem VDSL 50 Anschluss, als auch mit einem Vectoring-basierten Tarif sehr gute Geschwindigkeiten erreichen. Zudem zeigte sich die Verbindung durchgehend sehr stabil, Abbrüche konnten zu keiner Zeit beobachtet werden.


Alternative Zugangsmöglichkeiten

Das integrierte VDSL-Modem ist nur eine von insgesamt vier Möglichkeiten, die FB 7580 mit dem Internet zu verbinden. Möchte man ein externes Glasfaser- bzw. Kabel-Modem oder einfach eine vorhandene LAN-Verbindung nutzen, so kann man dies über den bereits erwähnten Gigabit WAN Port auf der Rückseite erfolgen.

WAN Port an der 7580

Der WAN Port übernimmt die Funktion, welche bislang als „Internet über LAN1“ von früheren AVM FRITZ!Box Modellen, wie etwa der 7490, bekannt war. Der Vorteil an der Lösung: sie ist für den Nutzer einfacher und bei Verwendung des WAN-Ports stehen weiterhin alle vier Gigabit Ethernet Anschlüsse für Endgeräte zur Verfügung.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, über USB ein Mobilfunk-Modem an die FRITZ!Box 7580 anzuschließen und darüber ins Internet zu gehen. Ein gewöhnlicher LTE-Stick wird hier ebenso erkannt wie ein Android-Smartphone mit USB Tethering. Ein entsprechender Mobilfunk-Datentarif (idealerweise LTE) sollte natürlich vorhanden sein.

Die vierte Möglichkeit für den Internetzugriff, ist die Nutzung einer vorhandenen WLAN-Verbindung. Die FRITZ!Box 7580 kann so eingestellt werden, dass sie ein WLAN als Internetzugang nutzt und dennoch gleichzeitig ein WLAN-Netz zur privaten Nutzung aufmachen kann. Die Einrichtung des WLAN-Zugangs war im Test sehr einfach.


WLAN mit 4x4 MIMO und MU-MIMO

Highlight der FRITZBox 7580 ist die integrierte WLAN-Schnittstelle, welche im Vergleich zum Vorgänger-Modell deutlich aufgewertet wurde. Je nach Endgerät sind nun bis zu 2.533 MBit/s möglich, aufgeteilt in bis zu 800 MBit/s auf dem 2,4 GHz Frequenzbereich und maximal 1.733 MBit/s im 5 GHz Frequenzband. Möglich werden diese hohen Geschwindigkeiten durch die 4x4 MIMO Antennen-Technik. Zudem wird erstmals bei einer FRITZBox Multi-User MIMO (MU-MIMO) unterstützt: mehrere Endgeräte können damit künftig zeitgleich mit einem Daten-Stream versorgt werden, sofern diese ebenfalls MU-MIMO fähig sind. AVM hat zum Beispiel einen USB WLAN-Stick mit MU-MIMO im Angebot, sofern man seinen älteren Computer entsprechend nachrüsten möchte.

Im Test konnte das WLAN insbesondere im Nahbereich mit sehr guten Geschwindigkeiten überzeugen, die deutlich über denen des Vorgänger-Modells lagen. So waren etwa 3 Meter von der FB 7580 entfernt noch die vollen 1.300 MBit/s am Notebook verfügbar – mehr Geschwindigkeit ließ das Endgerät technisch bedingt nicht zu. Die WLAN Reichweite lag im Test dagegen nicht deutlich über dem Nivrau des Vorgängers, rangierte aber auf einem guten Niveau.


Telefonanlage mit DECT

Schon bei den Vorgänger-Modellen der FRITZ!Box 7580 war die Telefonanlage immer eine der zentralen Funktionen. Dies hat sich nicht geändert, neu ist jedoch, dass keine analogen Telefonanschlüsse mehr unterstützt werden, sondern ausschließlich IP-Anschlüsse. Folgerichtig liegt im Lieferumfang auch kein Y-Kabel für den Anschluss an Splitter und Telefondose mehr bei, sondern lediglich ein gewöhnliches Kabel zur direkten Verbindugn mit dem Telefonanschluss. Ansonsten bietet die Telefonanlage der FB 7580 so gut wie alles, was man sich wünscht: 2x analoge Telefonanschlüsse (RJ-11 und TAE), DECT für bis zu 5 drahtlose Telefone, Anrufbeantworter und Fax-Funktion.

Qualitativ überzeugte der Telefon-Verbindung mit sehr gutem Klang, je nach angeschlossenem Telefon wird die verbesserte HD-Voice Sprachqualität unterstützt. Die Konfiguration der Telefonanlage erfolgt über einen Browser direkt im Webinterface der 7580. AVMs neue Benutzeroberfläche präsentiert sich sehr einfach verständlich und arbeitet zügig. Auf Wunsch gibt es auch einen Experten-Modus, welcher weitergehende Einstellungen erlaubt. Das im Test installierte FRITZ!OS in Version 06.53 war auch auf Tablet- und Smartphone-Displays angepasst.


neues Menü für Endnutzer

Heimnetz-Funktionen

seitlicher USB3 Port
Die AVM FRITZ!Box 7580 verfügt über zwei USB 3.0 Anschlüsse, einen an der Seite und einen auf der Rückseite. Hier besteht die Möglichkeit, Speichermedien, wie zum Beispiel Festplatten oder USB-Sticks, mit dem Router zu verbinden und die darauf gespeicherten Daten im Heimnetzwerk zur Verfügung zu stellen.

Die Geschwindigkeit reichte im Test aus, um einen Full-HD Film an einen WLAN fähigen Fernseher zu streamen. Auf Wunsch können natürlich auch andere Geräte per USB verbunden werden, zum Beispiel ein Drucker, welcher dann im Netzwerk von allen Geräten verwendet werden kann.

Über den MyFRITZ! Dienst besteht die Möglichkeit, auch aus der Ferne über das Internet auf die 7580 zuzugreifen. So kann man zum Beispiel schon im Urlaub seine Fotos auf eine an der FRITZ!Box angeschlossene Festplatte hochladen oder man kann aus der Ferne auf gespeicherte Dokumente zugreifen.


Test-Fazit

Die AVM FRITZ!Box 7580 hinterließ im Test von VDSL-Tarifvergleich.de einen sehr guten Eindruck. Die WLAN Geschwindigkeit wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert und insgesamt arbeitet der Router sehr stabil. Besonders überzeugend war die FRITZ!OS Benutzeroberfläche der 7580, welche sich zwar nicht großartig von anderen Modellen von AVM unterscheidet, aber ganz generell immer noch ein wichtiges Kauf-Kriterium im Vergleich zu anderen Herstellern ist.

LED an der Seite

Der Kauf der FRITZ!Box 7580 lohnt sich insbesondere dann, wenn die WLAN-Funktion ausgiebig und oft von mehreren Personen gleichzeitig genutzt wird, dann kann der Router seine Vorteile voll ausspielen. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 289 Euro ist das Gerät zwar nicht ganz billig, man bekommt aber auf jeden Fall einen zukunftssicheren Router. Bestellt werden kann das Geräte im Fachhandel oder z.B. bequem und günstig hier bei Amazon.de

Alternativ bietet sich auch das Vorgänger-Modell FRITZ!Box 7490 an, dieses ist deutlich günstiger und bietet ebenfalls noch eine sehr gute Leistung. Tipp für 1&1 Kunden: der Anbieter verkauft die FRITZBox 7580 vergünstigt unter dem Namen 1&1 BusinessServer an seine Geschäftskunden. Mehr hier unter www.1und1.de.


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